Trautmann ist ein fiktiver österreichischer
Kriminalbeamter, welcher dem Publikum in erster Linie aus der ORF-Kultserie
Kaisermühlenblues bekannt wurde. Aufgrund der Beliebtheit dieses
Charakters widmete man diesem ein eigenes Spin-Off, welches aus insgesamt zehn
Ausgaben besteht und weniger als Serie, sondern vielmehr als Fernseh-Verfilmung
in zehn Teilen anzusehen ist. Alle zehn Folgen wurden bereits in Form einer
DVD-Gesamtbox veröffentlicht, welche sich mitunter auch gut verkaufte, sodass
diese erst vor einigen Jahren durch die Hoanzl GmbH neu aufgelegt werden
musste. Diese beinhaltet alle Episoden, wenn man sie so nennen möchte, in Form
von fünf DVDs, welche auch wir kürzlich erhalten und gerne vorab für euch auch
angesehen haben, um euch hierüber ein wenig erzählen zu können. Bei dieser von Ernst
Hinterberger entwickelten österreichischen Fernsehreihe führten in der
Pilotausgabe sowohl Harald Sicheritz als auch in weiterer Folge Thomas
Roth die Aufgabe in der Regie aus. Beide galten bereits damals als erfahrene
Fachmänner auf ihrem Gebiet und hatten schon einige Erfolge zu verzeichnen. Trautmanns
(Wolfgang Böck) Zeiten im Kaisermühlner Gemeindebau sind vorbei,
denn erst kürzlich trennte er sich von seiner langjährigen Liebe Gitti Schimek,
sodass er in seine alte Wohnung zurückgekehrt ist. Seinem Job als Ermittler
geht er dennoch weiter nach, auch wenn er nun auf einem anderen Posten dem „Koat
2“ tätig ist, wo er es mit seinen neuen Kollegen Karl-Heinz „Burschi“ (Simon
Schwarz), Moni Tränkler (Monica Weinzettl) sowie dem kürzlich neuernannten Oberst
Brandner (Wolfram Berger) zu tun bekommt. Was seine Fälle anbelangt, so
gilt Trautmann als besonders Ehrgeizig, sodass ihm kein Fall unlösbar
erscheint und er Verbrecher regelmäßig Abführen lässt. Trautmanns neuer
Arbeitsplatz führt ihn durch die gesamte Stadt, sodass man hier die
verschiedensten Schauplätze von Wien zu sehen bekommt. Wer Wolfgang Böck
in seiner Rolle als Trautmann schon einmal gesehen hat, weiß, dass einem hier
tiefsinnigen schwarzen Humor, jede Menge Sarkasmus sowie astreiner Wiener
Schmäh geboten werden. Weiteres werden Dialoge hier meist um urwienerischen
Dialekt gesprochen, sodass man diesen doch zumindest ein wenig beherrschen
sollte um der Serie weitgehendst folgen zu können. Doch selbst wenn man diesem
bislang noch nicht so mächtig sein sollte – hiermit ist der Lerneffekt über die
Wiener Sprachkultur sowie der Lebensalltag des Wieners an sich hiermit
garantiert. Neben ausgezeichneter Hauptbesetzung dieses Kaisermühlenblues
Spin-Offs findet man hier kein bisschen mindere Nebencharaktere vor, die hier unter
anderem auch sehr gut besetzt wurden. Klassische Klischees werden hierbei sehr
gut bedient und auch die Spannung und Unterhaltung sind bei diesem Format sehr
gut gegeben, sodass es sich unserer Ansicht nach auf jeden Fall lohnt dabei
mitzufiebern, wenn die Wiener „Kieberer“ für Recht und Ordnung in der Stadt sorgen.
Aufgrund des Alters zwischen zweiundzwanzig und achtzehn Jahren, welche die
einzelnen Teile bereits auf dem Buckel haben, ist die Bildqualität bei dem
einen oder anderen Teil möglicherweise nicht mehr ganz Zeitgemäß im Vergleich
zu heutigen Formaten, jedoch im Großen und Ganzen dennoch gut gegeben, sodass
man sich die Fälle zweifelsohne und ohne gröbere Beeinträchtigungen ansehen
kann. Optisch liefert diese Veröffentlichung sehr schöne, natürliche Farbtöne,
an welchen sich auch der Kontrast entsprechend orientiert und angepasst wurde.
Die Schärfe ist ganz gut, wenn auch nicht immer ganz sauber. Die Audiospur ist aufgrund
der Tatsache, dass es sich hierbei um eine österreichische Produktion handelt
selbstverständlich in deutscher Sprache verfügbar und wird im altbekannten
Dolby Digital 2.0-Format mit gut verständlichen Dialogen wiedergegeben, sodass
es hierbei zu keinerlei Verständnisschwierigkeiten kommt. Es hätte sich jedoch
angeboten, dass aufgrund des gesprochenen Dialekts und so mancher
hörbeeinträchtigten Zuschauer auch Untertitel miteingebunden werden, worauf man
allerdings hier verzichtet hat. Die Box liefert eine Gesamtlaufzeit von rund
fünfzehn Stunden, die man aufgrund der Sympathie für den Charakter Trautmann
im Nun verschlingt, sodass man nicht abstreiten kann, dass diese Serie an sich
sehr sehenswert ist. Für dieses Stück österreichischen Kulturguts vergeben wir unsererseits
sehr gerne achteinhalb unserer möglichen zehn Bewertungspunkte, sodass eine Empfehlung
hierbei selbsterklärend ist.
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