Seit Mitte der 1960er Jahre ist Bruce Springsteen nun
schon als Musiker tätig und eine Ikone der US-amerikanischen Rock-Geschichte,
welcher die Musik seiner Herkunft prägte wie kein anderer und damit die Welt
erreichte. Etwas abseits des Rocks versucht er sich auch immer wieder an
anderen Genre-Bereichen der Musik, sodass er sich erst kürzlich dem Soul
angenommen hat und einige bekannte Nummern, die zu seinen persönlichen Favoriten
zählen seine Stimme gegeben hat. Insgesamt fünfzehn mehr oder weniger bekannte
Stücke der Soul-Szene fanden so schließlich platz auf seinem neuen Studioalbum „Only
The Strong Survive“, welches am 11. November 2022 in Form einer CD,
als Vinyl-Ausgabe sowie auch digital als MP3-Download sowie Streaming-Variante
erschienen ist. Auch uns erreichte kürzlich ein Exemplar der frisch gepressten
CD, sodass wir die Möglichkeit hatten uns vorab für euch in die einzelnen Nummern
dieser Scheibe einzuhören und euch die hierdurch gewonnenen Eindrücke in
gewohnter Art und Weise zusammenzufassen. Eröffnet wird die Scheibe durch den
gleichnamigen Song „Only The Strong Survive“, welcher melodisch gesehen
eine sehr schöne Einleitung in dieses Album darstellt. Gesanglich als auch
Klanglich ist dieser als gelungene Interpretation zu werten, welche man auf
jeden Fall gehört haben sollte. So weiß der „Boss“ bereits-zu Beginn zu
überzeugen und macht definitiv Lust auf mehr. Es handelt sich hierbei um einen
sehr gut gelungenen Gute-Laune Song welchen wir nur sehr empfehlen können. Im
Anschluss an diesen folgt das Stück „Soul Days“ in welchem Sam Moore
auf gesanglicher Ebene mitwirkt. Dieses ist in allen Bereichen gut gelungen und
findet sich dadurch sehr gut auf diesem Album zurecht. Auch die gesangliche
Kooperation erweist sich hier als Erfolgt, denn die Stimmen von Bruce
Springsteen und Sam Moore ergänzen sich hier sehr gut. Besonders
Eindrucksvoll präsentieren sich die Klänge von „Nightshift“, sodass hier
die Arrangements in Sachen Klang und Gesang sehr gut geworden sind und wir hier
auf jeden Fall auch in Zukunft weiterhören werden. „Do I Love You (Indeed I
Do)” ist eine Nummer, welche sich sehr schwungvoll gibt und sehr hörenswert
erscheint. Hier würden wir auf jeden Fall eine eigenständige Auskopplung
angesiedelt sehen, denn diese Interpretation ist derart gut gelungen, sodass uns
diese zumindest eine Empfehlung wert ist. Auch „Turn Back The Hands Of Time“
fügt sich hier sehr gut in dieses Album ein und bringt einzigartiges
Big-Band-Feeling zum Vorschein. Sowohl in melodischer als auch in gesanglicher
Hinsicht erhält man hier eine sehr eindrucksvolle Darbietung. Eine sehr schöne
Nummer findet sich hier mit „When She Was My Girl“. Wir finden es
sensationell, dass diese auf dem Album ihren Platz gefunden hat, da uns diese
Interpretation hiervon besonders gut gefällt, worin der instrumentale auf den
gesanglichen Part gut abgestimmt wurden. Weiter geht es mit dem Titel „Hey,
Western Union Man“, welches an sich sehr eingängig ausgefallen ist und in
jeder Hinsicht sehr gut zum Stil dieser Platte passt. Hierbei wird man
regelrecht mitgerissen, sodass man dieses am Stück einige Male in dauerschleifen
hören könnte. Viel Gefühl in der Stimme und insgesamt große Klänge in der
Darbietung bringt der Song „I Wish It Would Rain“ mit sich, welcher in seiner
Umsetzung zu gefallen weiß und sehr hörenswert ist. Mitreißend, eingängig und
fantastisch in seiner Gesamtumsetzung erscheint uns „Don’t Play That Song“,
in welchem und die Abstimmung von Gesang und Klang besonders gut gefallen hat
und unserer Ansicht nach sogar besser als das Original ausgefallen ist. Auf
anhieb sehr gefallen hat uns die Nummer „Any Other Way“, welche wir uns
in dieser Form auch als eigenständige Single sehr gut vorstellen könnten. Auch
Live sollte diese künftig in keiner Setlist fehlen. Sam Moore kommt im nachfolgenden
Werk „I Forgot To Be Your Lover“ ein weiteres Mal zum Zug. Hierbei beträgt
die Laufzeit etwas mehr als zwei Minuten, jedoch sind diese mehr als
ausreichend um in seiner gesamten Erscheinung zu gefallen. Mit „7 Rooms Of Gloom“
bietet sich einem eine besonders ausdrucksstarke Nummer, in welcher der Gesang
von Springsteen besonders gut zur Geltung kommt. An sich handelt es sich
hierbei um eine sehr schwungvolle Darbietung welche wir nur sehr empfehlen können.
Auch dem Evergreen „What Becomes Of The Brokenhearted” hat sich der Boss
angenommen und in ausgezeichneter Form wiedergegeben. Hier kommt sehr viel
Gefühl in der Stimme als auch in instrumentaler Hinsicht zur Geltung, sodass
diese Version mit der ursprünglichen Fassung hiervon auf jeden Fall mithalten kann.
Zu guter Letzt findet man darauf mit „Someday We’ll Be Together“ ein
sehr bekanntes Stück auf dieser Scheibe vor, welches auch hier sehr gut in
seiner Gesamtinterpretation ist. Klanglich und Gesanglich ist hier alles in
bester Ordnung und Springsteen befindet sich nach wie vor in Höchstform. Auch
hier ist es sehr zu empfehlen hineinzuhören. Zwar ist eine Eigenkomposition
immer etwas anderes als ein reines Cover, jedoch hat Bruce Springsteen
diese Werke zu etwas ganz besonderem und auf gewisse Art und Weise zu seinem
Eigen gemacht in der Form wie er diese zu seinem Besten gibt. Soul passt
hervorragend zu Springsteens Stimmfarbe, sodass man darauf hoffen kann, dass
nun im Lebensabschnitt reiferen Alters weitere Alben in diesem Stil folgen
werden. Klarerweise sollte auch der Rock aber weiterhin ein Bestandteil seines
Programms sein – sodass ein guter Mittelweg zwischen den beiden Genre-Bereichen
gut denkbar wäre. Dieses Album erhält von uns insgesamt acht unserer möglichen
zehn Bewertungspunkte, sodass wir euch dieses sehr gerne auch empfehlen können.
Bleibt zu hoffen, dass Springsteen einige der hier enthaltenen Werke am 18.
Juli 2023 auch ins Wiener Ernst Happel-Stadion mitbringen wird.
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