Als P!NK
Ende der Neunziger Jahre ihren großen musikalischen Durchbruch erlangte, dachte
so mancher vermutlich nicht, dass diese das Potenzial für einen langfristigen
Weltstar hat und global riesige Stadien füllen würde. Mit Werken wie „Get
The Party Started“ und „Don’t Let Me Get Me“ wurde die Sängerin, die
damals das Image einer frechen Pop-Rock-Sängerin pflegte grenzübergreifend zum
Star und lieferte in den Jahrzehnten darauf zahlreiche unvergessene Hits, die
man nicht missen möchte. Mittlerweile ist P!NK jedoch herangereift, doch
auch dieses Image steht ihr äußerst gut, sodass sie auch weiterhin den Zuspruch
ihrer Fans genießt und vor allem musikalisch sehr überzeugt. Die bisher letzte
Tour, welche sie vor zwei Jahren unter dem Titel „Beautiful Trauma“ absolvierte
wurde von einem Filmteam begleitet, die Pink sowohl auf der Bühne jedoch auch
abseits des Rampenlichts völlig Privat aus einer ganz besonderen perspektive
eingefangen haben. Seit dem Ausbruch der Pandemie hatten die Produzenten
genügend Zeit das Material entsprechend zu verarbeiten und zu schneiden, sodass
letztendlich am 21. Mai 2021 unter dem Titel „P!INK: All I Know So Far“
die weltweite Premiere dieses Dokumentarfilms auf Amazon Prime Video
folgte. Zeitgleich wurde auch der Soundtrack „All I Know So Far Setlist“
am selbigen Tag veröffentlicht, welches über dreizehn Live-Werke, eine
Ansprache sowie zwei Studioaufnahmen verfügt, die man so noch nicht gehört hat,
es sei denn, man war bei einem der Tour-Konzerte Live dabei. Auch wir haben
dieser Tage ein Exemplar dieser CD erhalten, sodass wir es uns nicht nehmen
haben lassen hier vorab für euch hineinzuhören, um euch einen ersten Eindruck
hiervon vermitteln zu können. Eröffnet wird die Scheibe mit einer
Live-Darbietung von „Just Like A Pill“. Mit einem besseren Werk hätte man
das Album wohl nicht eröffnen können. Hierbei handelt es sich immer noch um einen
Dauerbrenner, der auch Live einen ganz besonderen Klang aufweist und sehr zu
empfehlen ist. Die Powerstimme dieser Powerfrau kommt hier bereits zu Beginn
dieser Scheibe besonders gut zur Geltung. Es folgt der Song „Who Knew“
dem man auch Live einiges abgewinnen kann. Dieser Song hielt sich seinerzeit wochenlang
in den Charts sowie dem Programm der weltweiten Radiostationen fest und dies völlig
zu Recht wie wir meinen, denn auch Live gibt sich dieser äußerst eindrucksvoll.
„Funhouse/Just A Girl“ sind zwei sehr gelungene, hörenswerte Nummern,
die klanglich als auch gesanglich gut dargeboten wurden und auch der Übergang
von einem absoluten Hit zum überzeugenden No Doubt-Cover sehr gekonnt
funktioniert hat. Das Werk „River“ ist sowohl instrumental als auch in
gesanglicher Interpretation sehr eindrucksvoll umgesetzt worden, sodass man
hieran auch in der Live-Umsetzung sehr schnell gefallen daran findet, wobei die
Emotionen noch deutlich besser auf einen überspringen. Nach einem kurzen
Texthänger gibt P!INK gemeinsam mit Nate Ruess „Just Give Me A
Reason“ zu ihrem Besten. Hierbei handelt es sich um eines der wohl
beliebtesten Duette des vergangenen Jahrzehnts, welches auch Live für Gänsehaut
sorgt. Mit „Time After Time“ findet man hier bereits den zweiten
Cover-Song vor, welcher ausgezeichnet auf P!NKs Stimmfarbe passt und Live
auch hörbaren Zuspruch dafür erntet, denn die Fans singen diesen Titel vor
allem im Refrain sehr wohlwollend mit. „Walk Me Home“ ist derzeit noch
überall in den Radios in Studioqualität zu hören, doch auch die Live-Version
lässt definitiv nicht zu wünschen übrig, ausgenommen der Tatsache, dass wir derartige
Live-Momente auch bald wieder in Anspruch nehmen können. Gut gelungen ist auch „I
Am Here“. Diese Interpretation fügt sich sehr gut in die Setlist des Albums ein
und ist klanglich sowie auch gesanglich sehr überzeugend. Der nächste Song ist
wortwörtlich „F**kin‘ Perfekt“, denn auch Live ist dieser Ohrwurm in der
Tat sehr hörenswert, sodass wir euch nahelegen möchten hier hineinzuhören.
Anschließend folgt eine kurze Ansprache, nämlich der „MTV Video Vanguard
Award Speech“, in welcher die Sängerin eine sehr gute Wortwahl pflegte. Während
Textpassagen gerne bei Live-Aufnahmen rausgestrichen wurden, wurde diese
bewusst auf dem Album platziert, sodass dieser Denkwürdige Abend wohl immer in
Erinnerung bleibt. Es Folgt „Cash Cash Remix / What About Us“, wobei man
zunächst wie man es bereits herauslesen kann einen außerordentlich guten Remix
zu hören bekommt, der in der zweiten Hälfte dann in den Single-Erfolg „What
About Us“ übergeht, an welchem wir und immer noch nicht satthören können
und daher gewiss auch einige weitere Male bei uns in dieser Fassung laufen
wird. Zusammen mit ihrer Tochter Willow Sage Hart liefert P!NK
mit „Cover Me In Sunshine“ ein Duett ab das besser und gefühlvoller
nicht sein könnte. Willow verfügt über mindestens genauso viel Talent wie ihre
Mutter, sodass dieser, sofern sie diesen Weg eines Tages beschreiten möchte,
bestimmt ebenso ein große Gesangs-Karriere bevorstehen könnte. Auch „All IKnow
So Far“ erscheint wie auch das vorherige Stück in Studioqualität. Dieses
ist gesanglich als auch klanglich sehr gelungen und weiß auch inhaltlich sehr
zu gefallen. In seiner Interpretation gibt sich dieser sehr eingängig, sodass
wir uns auch hierzu eine eigene Singleauskopplung sowie die Aufnahme in den Radio
Playlists sehr gut vorstellen könnten, selbst wenn diese hier als Explicit
angeführt wurde. Wer sich bei „Bohemian Rhapsody“ fragt, ob sie es
tatsächlich gewagt hat, lautet die Antwort darauf: Ja. P!NK hat sich in
der Tat an den Queen-Klassiker herangewagt und in in aller Würde in das Gedächtnis
ihrer Hörer zurückgeholt. Die Interpretation knüpft sehr Start am Original an,
sodass Freddie Mercury hier mit Sicherheit mit Stolz erfüllt gewesen
wäre. Auch uns hat diese Live-Neuauflage sehr gut gefallen. Doch das ist längst
nicht alles, denn mit einem Cover zu „We Are The Champions“ legt sie
noch eine Schippe drauf und schafft es hier die Fans vor Ort auch regelrecht
mitzureißen. Auch hier brilliert sie mit diesem Queen-Klassiker, wobei sie dem
Original klanglich als auch gesanglich doch auch sehr nah kommt. Eine
großartige Hommage, die Mercury bestimmt gefallen hätte. Abschließend bietet
sich einem hier auch noch der Dauerbrenner „So What“ an, der die Scheibe
in aller würde ausklingen lässt und mit welchem P!NK zusammen mit ihren
Fans das Konzert noch einmal gebührend abfeiert, bevor sie die Bühne nach einem
regelrechten Feuerwerk an Hits wieder verlässt. Diese Scheibe ist hörbar gut
gelungen und macht definitiv Lust darauf bald wieder eines ihrer Konzerte zu
besuchen. Bis es allerdings soweit ist, werden wir uns leider noch ein wenig
gedulden müssen. Nichts desto trotz erhält der Soundtrack zur Doku von uns
insgesamt neun unserer möglichen zehn Bewertungspunkten, sodass wir euch diesen
sehr gerne weiterempfehlen können.
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