Otto Waalkes ist seinem Humor und vor allem sich
selbst über Jahrzehnte hinweg stets treu und vor allem auch bodenständig
geblieben. Otto, wie er sich selbst einfach nur nennt, hat sich im Laufe
der Zeit regelrecht zu einer Marke entwickelt und Markenzeichen hat der Ostfriese
viele. Um einige Beispiele zu nennen wären da unter anderem der sogenannte „Otto-Gang“
oder vielmehr auch seine selbst gezeichneten Ottifanten. Zwischen den Siebziger-
und Achtzigerjahren begann Ottos Komiker-Karriere auf den
Kleinkunstbühnen Deutschlands. Seit Jahrzehnten füllt er ganze Hallen und weiß
auch immer wieder auch auf der großen Kinoleinwand als Darsteller oder auch
Synchronsprecher zu begeistern, wobei er immer wieder unverkennbare Elemente mit einbringt, sodass man bei Figuren wie dem Grinch oder Sid, das
Faultier aus dem Film Ice-Age einen direkten Bezug zu Otto
aufbauen kann. Am 10. Dezember 2021 erschien durch Tobis Film (im
Vertrieb der Leonine Distribution GmbH) „Otto – Die BluRay Box“
in welcher sich seine ersten fünf Kino-Abenteuer in restaurierter und damit
hochauflösender Qualität bieten. Vor allem der erste davon gilt bis heute immer
noch als einer der erfolgreichsten Filme der deutschen Filmgeschichte, sodass
sich dieser einen regelmäßigen Platz im Fernsehprogramm redlich verdient hat.
Dennoch bekommt man die Otto-Filme viel zu selten zu Gesicht, was sich
anhand dieser schicken Box nun ändern lässt. Hiervon haben auch wir dieser Tage
ein Exemplar erhalten und euch die wichtigsten Einzelheiten hierzu
zusammengefasst. Im ersten Streifen „Otto – Der Film“ spielt sich Otto
Waalkes selbst und gibt sich als junger Ostfriese, den es in die große Stadt
verschlagen hat. Durch Zufall wird er dort auf einer Baustelle zum
Lebensretterin der wohlhabenden jungen Dame Silvia (Jessika Cardinahl).
Doch anstatt dafür gebührend gefeiert zu werden, wird Otto lediglich mit einem
kleiner Flasche Wein beschenkt, die jedoch bereits so viel Wert ist, dass er damit
seine Schulden bei einem Kredithai (Peter Kuiper) hätte begleichen können,
wenn er ihn nicht selbst getrunken hätte. Doch Wein ist nicht das Einzige was Otto
genossen hat, denn er ist auch liebestrunken von der schönen Silvia, die jedoch
bereits mit Harald (Sky DuMont) verlobt ist und auch bei Silvias Mutter nicht
gerade den besten Eindruck hinterlassen hat. So schlittert Otto von
einem Schlamassel in das nächste – sehr zur Unterhaltung seiner Zuschauer und wurde
damit einst zum erfolgreichsten deutschen Kinofilm gekürt. Einen Erfolg wie
diesen wollte Otto Waalkes natürlich nicht unbeantwortet lassen und war
bald darauf in „Otto – Der Neue Film“ zu sehen. Otto muss hierin
seine Wohnung räumen und hat bereits seine wichtigsten Dinge zur Abreise zusammengepackt.
Als er sich gerade aus dem Staub machen möchte hält ihn jedoch sein Vermieter
auf, da Otto noch seine Schulden begleichen muss. Da dieser jedoch zurzeit
kein Geld hat, fordert dieser, dass er seine Schulden bei ihm in Form von
Hausarbeiten abrackern muss. Glücklicherweise gibt es da aber noch Anna (Anja
Jaenicke), die Tochter des Hausmeisters, welche Otto, soweit sie
kann den Rücken freihält, da sie ein Auge auf den schusseligen Ostfriesen geworfen
hat. In Ottos Wohnung zieht schon bald eine neue Mieterin, die hübsche, aber
äußerst spießige Gaby Drösel (Ute Sander) ein, die Otto mit ihrem
bildhübschen Anblick in ihren Bann gezogen hat. Doch Gaby steht auf ganz andere
Männer – einen himmelt sie förmlich – nämlich Filmikone Amboss (Georg
Blumensaat) der mit einem muskelbepackten Körper auftrumpfen kann. Um bei
Gaby doch irgendwie punkten zu können gibt sich Otto kurzerhand als
Professor Doktor Edelsen (Friedrich Schoenfelder) aus, der kürzlich
verreist ist und Otto gebeten hat einen Blick auf seine selbstmordgefährdete
Katze zu werfen. Otto tut nahezu alles, um Gaby zu gefallen und
ihr zu imponieren, weshalb ihn Anna aufgrund ihrer Eifersucht auffliegen lässt
und Otto so manche Sorgen bereitet. Auch hier schaffte es Otto
ein weiteres Mal zu begeistern und vor allem sein Publikum mit seinem
unverkennbaren Humor zum Lachen zu bringen. Es war also nur eine Frage der Zeit
bis „Otto – Der Außerfriesische“ nachfolgte. In diesem ist Otto bereits
in seiner Heimat, der ostfriesischen Nordseeküste angekommen, deren
Landschaftsbild man für eine Hochgeschwindigkeitsstrecke opfern und damit die
ruhige friedliche Idylle zerstören möchte. So ist es nur eine Frage der Zeit
bis auch an Ottos Leuchtturm zwei Männer der Firma anklopfen und ihn zum
Verkauf bewegen möchten. Naiv wie Otto ist hätte er einem Deal bereits
zugestimmt, doch das kann Frauke (Barbara May) in letzter Sekunde gerade
noch verhindern, da sie diesen mitteilt, dass nicht Otto sondern dessen
großer Zwillingsbruder Benno (Otto Waalkes) der Eigentümer des
Leuchtturms ist. Dieser ist der Einzige, der den Bau der High-Speed-Strecke
noch verhindern kann, denn dafür muss dieser zurückkehren und seinen Besitz
auch in Anspruch nehmen und zudem auch noch einen Baum pflanzen. Benno ist
bereits vor Jahren nach Amerika ausgewandert, sodass sich Otto
kurzerhand auf den Weg macht, um seinen Bruder nach Hause zu holen. Auch der
Chef des Highspeed Unternehmens bekommt von der Sache Wind und setzt kurzerhand
einen Auftragskiller auf Benno an, um das Millionen-Projekt schon bald
umsetzen zu können. So liegt es an Otto seinen Bruder rechtzeitig zu finden
und einen geplanten Anschlag abzuwenden, um sein geliebtes Zuhause retten zu
können. Wie auch in den vorherigen drei Teilen spielt auch im nächsten Otto-Film
die Liebe eine große Bedeutung, genauer gesagt in „Otto – Der Liebesfilm“.
Liebesgott Armor (Otto Waalkes) ist ganz schon faul geworden und anstatt
Liebespaare zu bilden verbringt er seine Zeit lieber mit Videospielen. Bis zu
jenem Zeitpunkt an dem Gott einen Schlussstrich zieht und ihn erst
weiterspielen lässt, wenn er bereit ist seiner Arbeit ordnungsgemäß
nachzugehen. Gesagt getan richtet Amor
seine Pfeile aus und trifft den Straßenmusikanten Otto kurzerhand ins
Herz. Unglücklicherweise verrutscht jedoch Amors zweiter Pfeil und trifft anstatt
wie vorgesehen Tina (Jessika Cardinah) ihren Hund, sodass sich Otto vor
dessen Trieben in Sicherheit bringen muss und wohl weiter auf die Liebe warten
muss. Doch nach einigen Turbulenzen trifft Amor schließlich auch Tina mitten
ins Herz, sodass die beiden letztendlich doch noch irgendwie zusammenfinden. Alles
was dem jungen Glück noch fehlt ist eine gemeinsame Unterkunft, und die möchte
sich Otto musikalisch erspielen. Dr. Beierle (Juraj Kukura) der
nicht nur Intendant des Fernsehens sondern zugleich auch Veranstalter einer
Verlosung einer Villa im Lodenwald ist versucht Ottos Geschick aus
Missgunst zu sabotieren, was zu unangenehmen Überraschungen während der
musikalischen Aufführung im Fernsehen führt. Nicht zu vergessen ist natürlich auch
der fünfte und wohl aufwändigste seiner Filme, der sich „Otto – Der Katastrophenfilm“
nennt. In diesem bekommt man eine Otto-Geschichte von Geburt an zu sehen
– im wahrsten Sinne des Wortes – denn Anfangs scheint es so als würde man hier
die Geburt Jesus parodieren. Baby Otto wird von seinen Eltern vor schreck
nach der Geburt ausgesetzt und landet über einen Fluss bei seinem Ziehvater (Otto
Waalkes), der vorgibt Kapitän des legendären Schiffs Queen Henry gewesen zu
sein. Jahre darauf auf dem Sterbebett erzählt dieser dem mittlerweile
herangewachsenen Otto, dass all dies eine Lüge gewesen sei und er sich seinen
Traum nie erfüllen konnte. Otto war von dessen Erzählungen jedoch immer
so beeindruckt, dass er im Namen dessen an Bord der Queen Henry als Seemann anheuern
möchte, sodass er sich kurzerhand auf den Weg nach Hamburch macht, wo er jedoch
die Aufnahmeprüfung für Seemänner mehr als nur vermasselt. Ein alleinstehender Koffer sowie eine Musikgruppe
junger Damen verhelfen ihm jedoch dazu als blinder Passagier an Bord zu gehen.
Währenddessen planen im fernen Japan die Eigentümer des Schiffs einen Versicherungsbetrug,
sodass die die Queen Henry auf offener See zum Sinken bringen wollen um dadurch
eine riesensumme Geld abzukassieren. Dies bekommt natürlich auch die Regierung
mit und hält Otto für den vermeintlichen Terroristen an Bord, sodass ein
aberwitziges Katz und Maus-Spiel beginnt. Als das Schiff verloren scheint,
machen sich der Kapitän sowie ein Teil der Besatzung von Bord, sodass Otto
notgedrungen das Steuer des Schiffs übernimmt und damit ungewollt die
Freiheitsstatur in New York anzielt. Jeder der fünf Otto-Filme ist auf
seine Art etwas ganz besonderes, sodass viele noch heute darauf hoffen noch
einmal in den Genuss eines weiteren typischen Otto-Films zu kommen.
Jedoch hat sich Otto Waalkes in den letzten Jahren vielmehr zu
Kooperationen mit Komiker-Kollegen (Ottos Eleven) die Synchronisierung animierter
Filme (Ice Age, Der Grinch,…) und die Umsetzung märchenhafter
Geschichten (7 Zwerge, Catweazle) hinreißen lassen. Dennoch feierte der
berühmte Blödel-Barde damit große Erfolge. Immer wieder ist Otto auch
auf der Bühne zu sehen und dort fühlt er sich immer noch am wohlsten. Die fünf
hier enthaltenen Otto-Filme wurden für diese BluRay-Erstauflage
technisch entsprechend aufbereitet, was sich vor allem an der Bildqualität gut
erkennbar zeigt. Auch am Ton wurde fleißig rumgeschraubt, sodass man hier gut
verständliche Dialoge in hochwertigem Klang zu hören bekommt. Da es sich
hierbei um deutsche Filmproduktionen handelt, ist dieser hier selbstverständlich
in Deutsch (DTS-HD MA 5.1, DTS-HD MA 2.0, DTS-HD MA 2.0 Mono) verfügbar und
liefert auch in dieser Sprache entsprechende Untertitelungen, die sich optional
zuschalten lassen. Als zusätzliche Ausstattung findet man in diesen Boxen auch Originale-Kinotrailer
in bester Auflösung vor. Alles in allem ist diese Box sehr zu empfehlen, ganz gleich,
ob man die Filme bereits kennt oder nicht – enttäuscht wird man hierbei, sofern
man Komödien mag keineswegs. In unserer Gesamtwertung erhält Die Otto Blu-Ray
Box insgesamt achteinhalb unserer möglichen zehn Bewertungspunkte, sodass
wir euch diese überarbeitete Wiederauflage der Filme nur sehr empfehlen können.
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