Vor wenigen Wochen stand noch sein Privatleben im
Rampenlicht, doch für das wesentliche schien sich noch niemand zu
interessieren. Die Rede ist von Rainhard
Fendrich der am 10. Mai 2013
sein neues Album „Besser Wird’s Nicht“
veröffentlicht hat welches bereits nach nur drei Tagen den Goldstatus erreicht
hat und die österreichischen I-Tunes Charts auf dem ersten Platz anführt. Auf
seinem neuen Album beschäftigt sich die heimische Austropop-Legende mit
alltäglichen Themen wie der Wirtschaft, den Lobbyisten, der Liebe, über die
Verletzbarkeit des Mannes, darüber was sich hinter so manchen Türen abspielt
und einigen anderen Themen die in unserem Umfeld nahezu alltäglich sind. Der
58-jährige Sänger eröffnet seine neue Platte welche er diesmal in Eigenregie
produziert hat mit frischen und sehr eingängigen Klängen welche in dem Titel „Nie nach Boston“ zu finden sind. Vor
allem der Refrain ist ein wahrer Genuss für die Ohren und bleibt sehr schnell
im Kopf hängen. Das darauffolgende Werk „Nimmer
Lang“ gestaltet sich ruhiger und hat einen sehr gelungenen Inhalt
vorzuweisen. Auch dieses weiß sehr schnell von sich zu überzeugen. In „Club Der Milliardäre“ beschäftigt sich Fendrich mit dem Thema Arm und Reich und
dir ungerechte Gehaltsaufteilung in der Heutigen Zeit. Während die Armen immer
Ärmer werden wissen die Reichen oft nicht mehr wohin mit dem Geld. Inhaltlich
als auch Klanglich kann dieser Song sehr schnell von sich überzeugen. Mit
eingängigen Melodien geht es weiter in dem Stück „Schön Shoppen“ und der Tatsache dass es in der heutigen Gesellschaft
viele Männer und Frauen gibt welche sich mit Geld ihre Liebe erkaufen oder
erkaufen lassen anstatt noch auf die inneren Werte zu schauen. Leider wächst
dieser Kreis vor allem aufgrund der heutigen Wirtschaft sehr schnell, da sich
viele gerne auch was gönnen möchten und am einfachsten ist es doch wenn es
jemand anderer bezahlt. Dies ist mit Sicherheit nicht richtig und genau davon
handelt dieser Titel. Eine etwas
ruhigere Nummer bekommt man mit „Die
Freiheit“ zu hören welcher melodisch besonders gut gelungen ist und gibt zu
verstehen dass Freiheit etwas sehr wichtiges ist. Ganz egal ob
Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit oder andere Arten von Freiheit – jeder Mensch
hat es verdient in Freiheit zu leben und Frei über sein Leben zu entscheiden
sofern er damit niemand anderen gefährdet. Durch viele Vorschreibungen in
Religionen und Gesetzen ist diese allerdings sehr eingeschränkt. Einen weiteren
Ohrwurmlieferant findet man mit dem Stück „Wenn
Männer verletzt sind“ wieder der klanglich als auch inhaltlich auf Anhieb
von sich überzeugen konnte. Inhaltlich gibt dieses zu verstehen, dass auch
Männer verletzbar sind und Gefühle haben und nicht so stark sind wie sie
manchmal scheinen. Wie auch die Frauen sind Männer sehr empfindsame Wesen und benötigen
genauso viel Zuwendung, Aufmerksamkeit und Liebe wie die Damenwelt. „Die, Die Wandern“ ist ein Country-lastiger
Pop-Song der größtenteils akustisch abgehalten wurde und einen sehr schönen
Klang beinhaltet. Inhaltlich geht es darum auch in schlechten Zeiten des Lebens
durchzuhalten und nicht aufzugeben, denn die die weiterwandern und nach vorne
blicken können ihre Ziele dennoch erreichen auch wenn sie noch so schreckliche
Dinge bereits durchlebt haben. Die, die stehen bleiben haben hingegen oft nur
geringe Chancen im Leben und dieses wieder in den Griff zu bekommen. Der
Titelgeber des Albums „Besser Wird’s Nicht“
ist melodisch sehr gut geworden und befasst sich mit der Thematik, dass
überall daran gearbeitet wird um uns ein besseres Umfeld sowie ein leichteres Leben
zu gewährleisten, doch anstatt dass sich Dinge bessern, wird manches sogar eher
schlimmer. „Wie Gott im Werbespot“
ist gut klingende Chill-Out Nummer welche mit ihrem zum Relaxen einlädt. Inhaltlich geht es darum,
wie schön das Leben nicht wäre wenn wir in all den Werbungen leben würden wo
alles zu funktionieren und perfekt scheint. Doch diese perfekte Welt die man
uns hier verspricht gibt es in Wahrheit gar nicht. Und um von den Schlechten
Seiten des eigenen Lebens abzulenken, zeigt man im Fernsehen das Leben anderer
Menschen um den Zusehern zu vermitteln, dass vielleicht doch alles nicht so
schlecht ist wie es ist. Darum geht es in dem Song „Dokusoap“ welcher klanglich ganz Ok ist und einen sehr
hörenswerten Inhalt vorzuweisen hat. Vielen ging es schon einmal so, dass sie
dachten sie hätten die große Liebe bereits gefunden. Mit der Zeit merkt man
aber nach und nach, dass man vielleicht doch nicht so zueinander passt wie man
anfangs vielleicht dachte und mehr Differenzen als Gemeinsamkeiten vorhanden
sind. In „Was Besseres Verdient“ befasst sich Rainhard Fendrich genau mit diesen Erkenntnissen des Lebens. Melodisch
ist dieses Werk eher ruhiger ausgefallen, hat aber jedoch einen sehr
schwungvollen und sehr gelungenen Refrain zu bieten. „Aus keinem Guten Holz“ ist klanglich als auch inhaltlich sehr
beeindruckend. Vor allem der Refrain dieses Stückes ist sehr eingängig und sehr
gelungen. Darin geht es um die unverständlichen Dinge der vereinigten Staaten.
Wer versteht schon, dass Waffen frei erhältlich und sogar für Kinder zugänglich
sind, wo hingegen Überraschungseier verboten werden? Wer versteht es, dass
Krieg die Lösung für alles zu sein scheint? Und wer versteht es dass deren
Einwohner Krankenhausaufenthalte und sogar Operationen aus den eigenen Taschen
bezahlen müssen da man dort eine soziale Krankenversicherung für jeden
Einwohner für unnötig hält? Manche Dinge sind einfach unbegreiflich jedoch sehr
gute Lieferanten um sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen und ein Lied
darüber zu verfassen. Das Stück „Du
brauchst Nicht Mehr“ ist wiederum
ein wenig ruhiger ausgefallen und hat einen sehr berührenden Inhalt zu bieten
mit dem Fendrich aufzeigen möchte dass
man all die Dinge die man uns einflößt eigentlich gar nicht braucht und wir
immer wieder auf das wesentliche im Leben oft vergessen. Nämlich das
menschliche, einander zu helfen und füreinander da zu sein. Viele kennen ihn
vielleicht bereits über YouTube oder haben ihn gar Live bei einem der Konzerte
gehört. Die Rede ist von „Der Lobbyist“
welcher hier nochmals neu vertont und aufgenommen wurde und einen neuen Klang
aufzuweisen hat, welcher sehr gut umgesetzte Spuren von Jazz beinhaltet. Die
Lobbyisten waren ein langes und breites Thema in den österreichischen
Tageszeitungen welche nach und nach aufgedeckt wurden und vor allem bei den
Politikern des Landes weit verbreitet sind. Wenn man diesen Titel gehört hat,
muss man glaub ich nicht mehr dazu sagen als es in diesem Titel bereits erwähnt
wurde. Ein weiteres Thema über das viele gerne hinwegsehen besingt der Entertainer
in dem Song „Hinter verschlossenen Türen“
der von der versteckten Gewalt in den Haushalten handelt. Nicht selten kommt es
vor das ein Konflikt zwischen Mann und Frau zuhause oft handgreiflich endet.
Oft ist das auch sehr leicht erkennbar. In solch einem Fall sollte man
keinesfalls wegsehen sondern zu helfen versuchen. Klanglich weiß dieser Titel
zu begeistern und ist mit seinem Inhalt sehr fesselnd. Die letzte darauf
enthaltene Nummer „Zwa Schlapf’n und a
Sonnenbrü’n“ ist sehr schön geworden und bietet sich vorerst mit
akustischen Klängen an. Der Refrain dieses Stückes gestaltet sich sehr
Schwungvoll und. Mit diesem eingängigen Lied befasst sich Fendrich mit der Erkenntnis, dass irgendwann bei jedem einmal der
Zeitpunkt da ist, ab dem man gerne ein anderes Leben führen möchte und viele
Dinge vielleicht anders machen möchte oder umsetzen will die man sich bis dahin
eigentlich nur erträumt hatte. Wenigen ist eine solche Umsetzung bisher
gelungen, doch der Gedanke daran dass man könnte ist oft schon ausreichend. Als
besonderen ausklang zu diesem bekommt man noch ein paar Geräusche aus dem tropischen
Regenwald zu hören welche einen noch einmal richtig vor sich hinträumen lassen
bevor diese Scheibe endgültig zu ihrem Ende kommt. Es ist ein sehr gelungenes Album welches den
einen oder anderen Ohrwurm beinhaltet und sich mit Themen befasst wovon viele
nicht einmal zu sprechen wagen. Aber wer könnte den anderen besser die Augen
öffnen und Eindrücke vermitteln als ein Künstler? Und genau das macht Rainhard
Fendrich auf seinem neuen Album welches sehr gut geworden ist und zu Recht nach
wenigen Tagen bereits den Goldstatus erreicht hat.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen