Montag, 18. September 2023

New Model Army - Sinfonia

Die britische Band New Model Army rund um Sänger Justin Sullivan existiert bereits seit Anfang der 1980er Jahre und lässt sich musikalisch nicht unbedingt in ein bestimmtes Genre drängen, da hier viele verschiedene Richtungen miteinfließen, wobei der Ursprung der Band im Punkbereich liegt. In ihrer über vierzigjährigen Laufbahn kann die Band mittlerweile auf fünfzehn Studioalben sowie diverse Live-Veröffentlichungen zurückblicken, sodass es nun an der Zeit für etwas ganz besonderes ist, das es in deren Karriere bislang noch nicht gab. Zusammen mit dem Leipziger Sinfonia Orchester präsentierte die Band einen Konzertabend, der seinesgleichen sucht und die wilden Klänge mit einem Mantel an Klassik umhüllt. Dieser besondere Abend wurde glücklicherweise auch filmisch sowie auch klanglich festgehalten, sodass am 15. September 2023 das Album „Sinfonia“ in Form einer Doppel-CD+DVD, als limitierte Vinyl-Fassung sowie auch als digitale Variante erschienen ist, wovon auch uns dieser Tage ein Exemplar erreichte und wir dadurch die Möglichkeit erhalten haben vorab für euch in dieses Album hineinzuhören. Die wichtigsten Details hierzu haben wie euch selbstverständlich sehr gerne zusammengefasst, sodass auch ihr euch einen ersten Überblick hierzu verschaffen könnt. Alles in allem beinhaltet die Setlist des Konzertabends im Berliner Tempodrom Nummern aus deren gesamten musikalischen Laufbahn, die hier melodisch ein wenig aufbereitet und mitunter auch ein wenig besänftigt wurden um sie orchestertauglich zu machen. Hiermit versuchten sie ein weiteres Mal alle Limits der Kreativität auszureizen und zu erweitern. New Model Army und das Sinfonia Leipzig Orchester verschmelzen gleichermaßen und verleihen den Songs sowohl Kraft als auch Sensibilität. Alle Songs wurden von der langjährigen Weggefährtin und Gast-Violinistin Shir-Ran Yinon für Orchester arrangiert. Eröffnet wird die Scheibe durch ein sehr gut komponiertes „Overture“, wodurch man eine sehr gut umgesetzte instrumentale Eröffnung hat. Hierauf folgt direkt im Anschluss das Stück „Devil’s Bargain“, wobei sich einem eine großartige Darbietung entbietet, welche in dieser Form definitiv zu gefallen weiß. Weiter geht es mit „Devil“ – einem Song der auch in Orchester-Begleitung melodisch sehr gelungen scheint und auch auf gesanglicher Ebene sehr zu gefallen weiß. „Innocence“ wusste schon in seiner Studiofassung zu begeistern und ist auch in neuem Gewand unwiderstehlich, sodass wir euch diese eindrucksvolle und eingängig gestaltete Darbietung nur sehr empfehlen können. Mit „Winter“ findet man auf diesem Album auch eine sanfte durchzogene Nummer vor, in welcher die Emotionen sehr gut zur Geltung kommen und auch die Klänge des Orchesters sehr gut hierauf abgestimmt wurden, sodass diese wahrlich zu begeistern weiß. Einerseits lautstarke Drums, andererseits bescheidene Orchester-Töne – so in etwa lässt sich der Titel „March In September“ auf diesem Album bestens umschreiben. Auch hier möchten wir euch nahelegen euch diesen keineswegs entgehen zu lassen, da einem hierbei klanglich so allerhand geboten wird. „1984“ ist der siebte hierauf vertretene Song, der sich klanglich, gesanglich als auch inhaltlich seinerzeit sowie auch heute sehr gut macht. Die angepassten Arrangements ergänzen diesen sehr gut, sodass man auch hier bedenkenlos hineinhören kann. Eine flottere Darbietung, die sowohl melodisch als auch inhaltlich einen sehr positiven Eindruck hinterlässt, findet man hier außerdem mit „Orange Tree Roads“ vor, in welcher insbesondere die Orchester-Begleitung sehr gut zur Geltung kommt. Wundervoll in seiner ruhigen Art der Interpretation ist auch der Titel „Marry The Sea“, welcher aufgrund seiner sanften Spielweise und seines ausdrucksvollen Inhalts zu begeistern weiß. Gesanglich sowie auch instrumental bestens aufeinander abgestimmt ist auch das Werk „Ocean Rising“ welches zudem auch über einen sehr eingängigen Refrain verfügt und auch die musikalische Untermalung des Orchesters hier bestens dazu passt. Damit ging der erste Tonträger seinem Ende zu und macht Lust auf mehr. Was für ein Glück für den Hörer, dass dies gerade einmal nur die Halbzeit war, denn der Konzertmitschnitt wird auf der nächsten Scheibe mit „Ballad“ kurzerhand fortgesetzt. Wie der Name es bereits verrät, handelt es sich hierbei um ein ruhigeres Stück, in welchem in erster Linie der Gesang im Vordergrund steht und worin aufgrund seines tiefgründigen Inhalts auch sehr viel Gefühl übermittelt wird. Sehr eingängig präsentiert sich „Passing Through“ der mit sehr wohlwollendem Klang an den Instrumenten als auch gesanglich von sich zu überzeugen weiß. Über einen einzigartigen Klang verfügt auch „Guessing“ welches wir definitiv als sehr hörenswert einstufen würden und hier gewiss noch des Öfteren in diese vom Orchester untermalte Variante hineinhören werden. Zu unseren Favoriten zählen wir unter anderem auch den Titel „Too Close To The Sun“ dem wir melodisch als auch auf gesanglicher Ebene so allerhand abgewinnen konnten. Selbiges lässt sich allerdings auch von „Lullaby“ behaupten, denn auch dieser Sing weiß zu gefallen und fügt sich grundsätzlich sehr gut in dieses Album ein. Eine Nummer mit bleibendem Eindruck ist hierauf mit „Did You Make It Safe?“ enthalten, der wir insgesamt viel abgewinnen konnten und ebenso zu unseren persönlichen Highlights zählt. Melodisch als auch gesanglich gibt sich auch „Shot 18“ kein bisschen minder in seiner Interpretation und schafft es damit auf Anhieb zu überzeugen. Ganz besonders die Darbietung im Orchester-Stil weiß hierbei zu gefallen. Eine schwungvolle Nummer ist hier mit „Purity“ vertreten, die anhand ihres Refrains einen besonders positiven Eindruck hinterlässt und unserer Ansicht nach auch äußerst hörenswert in seiner Gestaltung ist. Ein mächtiges Werk findet man hier mit „Vagabonds“ vor, welches klanglich auf allen Ebenen überzeugt und gewiss auch bei den Fans auf Begeisterung stößt. Zum Ende hin wird es mit „Green And Grey“ klanglich bereits um einiges ruhiger. Inhaltlich sowie auch in instrumentaler Umsetzung hat uns dieses sehr überzeugt, sodass wir der Meinung sind, dass auch ihr unbedingt hineingehört haben solltet. Abschließend heizt „Wonderful Way To Go“ noch einmal richtig ein, sodass man am Ende gar nicht genug vom orchestralen Album „Sinfonia“ bekommen kann und sich dieses am liebsten direkt noch einmal von vorn anhören möchte. Die kann man allerdings auch visuell machen, denn der Doppel-CD liegt auch eine DVD mit dem gesamten Konzertmitschnitt bei, bei welchem man New Model Army, das Leipizg Sinfonia Orchester sowie ein eindrucksvolles Bühnenbild auch beobachten kann. Alles in allem erhält man hier eine preiswerte, wirklich sehr gelungene Veröffentlichung, der wir viel abgewinnen konnten und euch diese daher auf jeden Fall auch empfehlen möchten. In unserer Gesamtwertung gibt es hierfür letztendlich achteinhalb unserer möglichen zehn Bewertungspunkte, sodass wir natürlich sehr hoffen, dass sie „Sinfonia“ vielleicht im kommenden Jahr erneut auf die europäischen Bühnen bringen und hiermit vielleicht auch in Wien einen Zwischenstopp einlegen.


Freitag, 15. September 2023

Molden & Seiler feat. das Frauenorchester - De Zwidan Zwa

Neun Jahre ist es in etwa her, dass Christopher Seiler gemeinsam mit seinem Duett-Partner Bernhard Speer unter dem Namen Seiler & Speer sowie der Satire-Produktion Horvathslos ihren großen Durchbruch erlangten und ihren Bekanntheitsgrad weit über die Landesgrenzen hinaus ausweiteten. Was den Erfolg anbelangt, so könnte es den beiden auch nach fast einem Jahrzehnt in der Unterhaltungs-Branche kaum besser gehen, denn die Konzerte sind regelmäßig ausverkauft und deren Alben meistens weit vorne in den Charts vertreten. Der gemeinsame Erfolg gibt ihnen das Recht sich auch abseits des gemeinsamen Projekts zu versuchen, sodass sowohl Seiler als auch Speer getrennt voneinander diverse Projekte umsetzen. Ein noch sehr junges unter anderem ist jenes, welches Christopher Seiler zusammen mit Musikkollegen Ernst Molden startete, welche erst vor rund zwei Monaten ihre erste gemeinsame Single veröffentlichten und kurzerhand auch ein gemeinsames Album aufgenommen haben, welches zusammen mit dem sogenannten Frauenorchester vertont wurde und unter dem Titel „De Zwidan Zwa“ am 15. September 2023 in Form einer CD, als Vinyl sowie auch in digitaler Fassung erschienen ist. Auch wir haben kürzlich ein Exemplar hiervon erhalten uns sehr gerne die Zeit genommen vorab für euch hineinzuhören und euch ein paar Einzelheiten zu den hier enthaltenen Werken niederzuschreiben. Den Anfang hierauf macht der Song „En Hefn Drin“, welcher klanglich und gesanglich sehr gelungen und inhaltlich eine sehr unterhaltsame Geschichte mit viel Wortwitz zum Vorschein bringt. „I Steh ibahaubt ned mea auf Di“ ist melodisch, gesanglich als auch inhaltlich sehr gut in seiner Verfassung und erinnert vom Stil her an die Werke des großartigen und leider viel zu früh verstorbenen Georg Danzer. Hineinhören lohnt sich hier auf jeden Fall, da diese Darbietung anhand ihrer Eingängigkeit zu überzeugen weiß. Es folgt mit „Do Schded da Wein“ ein Loblied auf den edlen Traubensaft, welches sehr eingängige Zeilen zum Vorschein bringt, die vom Duo Molden & Seiler sehr gekonnt wiedergegeben werden. Ein flottes Stück ist hier mit „Schebesda“ vertreten, welches sich melodisch als auch inhaltlich als Ohrwurm entpuppt und mit Sicherheit auch an den Live-Abenden für Unterhaltung sorgen wird. Ganz gut geworden ist auch der hier vertretene Titel „An Schnops, zwa Rüschaln, drei Bier“ der sich als Wiener-Blues entpuppt und in seinem Erscheinungsbild sehr gefällt. Weiter geht es mit dem Werk „Es oede Laub“ welches in seinem Text sehr tiefgründig wirkt und poetisch definitiv sehr gelungen ist. „Numma zum Waanan“ ist klanglich als auch gesanglich sehr gut gelungen und weiß auch aufgrund seiner inhaltlichen Erzählung zu gefallen. Anschließend bietet sich einem die eingängige Vorab-Veröffentlichung „I Sauf“ welche sich sehr eingängig gestaltet und melodisch als auch gesanglich sehr überzeugt und daher als eigenständige Single sehr geeignet ist. Eingängig gibt sich auch das Stück „Schlof Guad Helen“, welches in seiner Komposition als auch in der gesanglichen Umsetzung sehr gut geworden ist, sodass es sich auch hier lohnt zumindest eine Hörprobe davon zu entnehmen. Eine bereits bekannte Melodie, jedoch einen einzigartigen Text bringt „Laurenzabeag“ zum Vorschein. Die Umsetzung hiervon liefert einen sehr wohlwollenden Klang – dieser Song ist uns definitiv eine Empfehlung wert. Unumgänglich scheint uns auch die tiefgründige Darbietung von „Es Gligg“, welches anhand seines Inhalts auf jeden Fall gehör findet und in der Gesamtinterpretation sehr gut umgesetzt wurde. Am Ende findet man hier außerdem noch die Nummer „Wauns griachaln broggn drom aum Wagram“ vor in welchem der Inhalt sehr zu gefallen weiß. Hierin ist sogar Jodelgesang enthalten, mit welchem die beiden auch Live mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ein breites Publikum begeistern werden. Alles in allem erhält man hier ein durch und durch gelungenes Studioalbum, welches definitiv authentisch wirkt und Themen aufgreift, die das Leben so alltäglich schreibt. Mit viel Charme und Wortwitz werden die einzelnen Stücke mit gelungenem Gesang und sensationeller Instrumentalbegleitung wiedergegeben und werden die Hörer sowohl hier auf der Platte sowie auch auf der Bühne mit Sicherheit begeistern, sodass wir diesem Album in unserer Gesamtwertung sehr gerne achteinhalb unserer möglichen zehn Bewertungspunkte geben möchten. Obwohl er dem Dialekt zwar treu bleibt, beschreitet Seiler hier ein völlig anderes Genre. Während er mit Seiler & Speer den Austropop feiert, widmet er sich mit Ernst Molden vielmehr dem Wiener Blues, in welchem jedoch der Wiener Schmäh definitiv nicht zu kurz kommt und auch die Nummern klanglich sowie auch inhaltlich sehr zu empfehlen sind. Natürlich ist dieses neue Projekt sehr lukrativ und vielversprechend – es bleibt jedoch zu hoffen, dass das Kapitel Seiler & Speer auch nach dem zehnjährigen Jubiläum im kommenden Jahr noch viele weitere Jahre weiterhin bestehen bleibt. Abschließend ist jedoch zu sagen, dass sich Molden und Seiler gesanglich ebenso sehr gut ergänzen, sodass man gespannt sein darf und auch ein wenig darauf hoffen lässt, dass und ob auch dieses Projekt seine Fortsetzung finden wird.


Nächste Konzerte:
15.09.2023 – Stadtsaal Wien
23.09.2023 – Csello Oslip
18.12.2023 – Orpheum Wien
13.04.2024 - Globe Wien

Montag, 11. September 2023

Sasha – This Is My Time, This Is My Life (Showtime Version)

Sascha Schmitz, der vielen einfach auch nur als Sasha bekannt ist, ist nun bereits seit fünfundzwanzig Jahren im Showgeschäft und möchte dieses Jubiläum natürlich auch ausgiebig feiern. Sowohl unter seinem regulären Künstlernamen, sowie auch als Dick Brave And The Backbeats gelangen dem deutschen Entertainer mehrere Charts-Erfolge, die weit über die deutschen Landesgrenzen hinausgingen und mitunter auch mit mehreren Auszeichnungen versehen wurden. Sasha war schon immer Fan der ganz großen Entertainer wie etwa Frank Sinatra, Dean Martin und ähnlichen Größen, die ihn schließlich dazu bewegten, seine eigenen Nummern und andere Welthits in ähnlichem Gewand auf die Bühne zu bringen, was ihm sowohl sichtlich als auch hörbar gelungen ist. Selbstverständlich wurden die Shows teilweise auch mitgeschnitten und einzelne Nummern auch im Studio aufgenommen, sodass nun am 08. September 2023 das Album „This Is My Time, This Is My Life” als Standard-CD, als umfangreiche Deluxe-CD, als Vinyl sowie auch als digitale MP3-Streaming und Downloadvariante erschienen ist. Kürzlich hat auch uns die Standard-Variante hiervon erreicht, sodass wir auch hier sehr gerne wieder vorab für euch hineingehört und euch die wichtigsten Details rund um diese Jubiläums-Veröffentlichung zusammengefasst haben. Eröffnet wird die Scheibe durch den Song „Showtime“ welcher klanglich als auch im gesanglichen Bereich sensationell gut umgesetzt wurde und eine sehr vielversprechende Konzerteröffnung darstellt, die sich in jedem Fall hören lassen kann. Weiteres bekommt man darauf das Stück „9 Lives“ zu hören, welches vorab bereits als Single erschienen ist und auf instrumentaler Ebene sehr zu gefallen weit und auch gesanglich sehr gut interpretiert wurde, sodass man hier auf jeden Fall als Hörer davon mitgerissen wird. Das einzig offizielle Duett wurde mit Barbara Schöneberger aufgenommen, wobei sich die beiden mit „Just Give Me A Reason“ einen Welthit von P!nk gekrallt und auf ganz eigene harmonische Art und Weise verkörpert haben. Melodisch als auch gesanglich weiß diese Hommage sehr zu gefallen, sodass Sasha und Schöneberger damit auf ganzer Linie überzeugen. Wäre Whitney Houston noch unter uns, so würde sie an der Darbietung ihres Hits „I Wanna Dance With Somebody (Who Loves Me)“ gewiss Gefallen finden. Auch wenn Sasha hier ungewohnte Töne anschlägt, so steht diese Interpretation dem großen Original um nichts nach. Sasha wirkt hierin gesanglich sehr entspannt und bringt diesen auf sehr gefühlvolle Art und Weise auf die Bühne. Eine der wohl emotionalsten und persönlichsten Nummern von Sasha ist „Lighthouse“ welche auch auf diesem Album vertreten ist und schon in der ursprünglichen Fassung zu überzeugen wusste. Melodisch als auch gesanglich ist diese sehr gelungen und absolut empfehlenswert. „Cry Baby“ ist ein Werk, welches der Feder von Rea Garvey entsprungen ist und sich auch im Big-Band-Stil dieses Albums sehr wohlzufühlen scheint. Gesanglich als auch auf instrumentaler Ebene ist hier alles einwandfrei aufeinander abgestimmt und umgesetzt worden. Auch Harry Styles wird mit der Neuinterpretation von „As It Was“ ein klangliches Denkmal gesetzt, wodurch sich der junge Sänger gewiss geschmeichelt fühlen wird. Unserer Meinung nach ist diese Darbietung fast schon besser als das Original, denn klanglich als auch gesanglich ist hier absolut nichts einzuwenden. Huey Lewis kennt man vor allem durch seinen Song „The Power Of Love“, den auch Sasha seine Aufmerksamkeit schenkte und diesen klanglich nun zu seinem Eigen machte. Der Klassiker wird hier in schwungvollem Stil zum Besten gegeben, sodass es sich hier auf jeden Fall lohnt hineinzuhören. Ein großartiger Titel ist hier auch mit „Regulate“ vertreten, der einst auch schon von Warren G wiedergegeben wurde. Sasha haucht dieser Darbietung neues Leben ein, wobei sich diese Interpretation trotz schmeichelndem Background-Gesang doch eher in den Hintergrund drängt. Weiteres findet man hier eine Neufassung des Meisterwerks „We Can Leave The World Behind“ vor, welches auch in dieser Form sowohl klanglich als auch gesanglich sehr zu gefallen weiß, sodass wir euch auf jeden Fall nur sehr nahelegen können euch dieses nicht entgehen zu lassen. Eine weitere Neuumsetzung einer besonderen Sasha-Nummer findet man hier mit „I Feel Lonely“ vor, die vor Gefühl nur so sprießt, wobei die emotionale Ebene deutlich mehr zur Geltung kommt, als es in der schwungvollen Originalfassung der Fall war, sodass die neue Variante der Originalkomposition um nichts nachsteht. „Alive“ wurde erstmals vor sieben Jahren der Öffentlichkeit vorgestellt. Auch hier darf man sowohl melodisch als auch gesanglich sehr zufrieden damit sein, was sich einem hier letztendlich bietet. Rick Astleys Hit „Never Gonna Give You Up“ schenkt Sasha in diesem Programm ebenso Bedeutung und wandelt diese flotte Tanznummer ebenso in eine erstklassige Big-Band-Version um, die auch in dieser Spielweise sehr zu gefallen weiß. Eine der großen Sasha-Nummern ist unter anderem auch „Lucky Day“, welche hier zwar in neuem Gewand durchaus zu gefallen weiß, uns jedoch die Originalfassung davon deutlich mehr anspricht. Hier muss man jedoch fairerweise sagen, dass diese Variante ein wenig braucht um in die Gänge zu kommen, denn wo die erste Strophe noch recht langwierig wirkt, gewinnt der Song mit dem ersten Refrain durchwegs an Tempo. Auch George Michael scheint dem Entertainer imponiert zu haben, sodass man mit „Faith“ eine der bekanntesten Stücke der verstorbenen Pop-Ikone hier vertreten findet, die in neuem Gewand durch Sasha gekonnt wiedergegeben und auch auf instrumentaler Ebene bestens begleitet wird. Mit „Radio“ darf es dann auch wieder eine Eigenkomposition sein, die in dieser Art der Wiedergabe sehr zufriedenstellend ist und es sich durchaus verdient hätte als eigenständige Auskopplung losgelassen zu werden. Nicht fehlen darf hier selbstverständlich auch der Namensgeber „This Is My Time“, der seinem Namen alle Ehre macht und deutlich macht, dass während des Hörens tatsächlich Sashas Zeit gekommen ist, denn auch hier wird man sowohl von gesanglichen Parts als auch von der instrumentalen Umsetzung regelrecht mitgerissen, sodass man diesen Song auf dem Album keineswegs missen möchte. Zum großen Finale darf natürlich auch jene Nummer nicht fehlen welche dem Sänger einst zum Durchbruch verhalt und auch heute noch nach etwas ganz besonderem klingt – „If You Believe“. Hiermit wird das reguläre Studioalbum erfolgreich und in aller Würde abgeschlossen, ehe es in der Deluxe-Fassung durch eine Liveaufnahme der Konzertreihe fortgesetzt wird. Fortgesetzt wird im übrigen auch Sashas Deutschland Tour. Da die Termine bereits relativ zeitnah stattfinden, sollte man sich hier möglichst rasch seine Tickets sichern, ehe man hierbei leer ausgeht. Alles in allem erhält man hier einen sehr gut verkörperten Tonträger, der auf allen klanglichen Ebenen sehr gut zusammenspielt und sich daher insgesamt acht unserer möglichen zehn Bewertungspunkte redlich verdient hat.



Tourtermine:
01.12.2023 Siegen, Kongresszentrum Siegerlandhalle
02.12.2023 Düsseldorf, Mitsubishi Eletric Halle
03.12.2023 Mannheim, Rosengarten – Mozartsaal
05.12.2023 Stuttgart, Liederhalle Hegelsaal
06.12.2023 Erfurt, Messe
08.12.2023 Bochum, RuhrCongress
09.12.2023 Ingolstadt, Saturn Arena
10.12.2023 Frankfurt, Jahrhunderthalle
12.12.2023 Würzburg, CCW
13.12.2023 Berlin, Tempodrom
15.12.2023 Lingen, Emsland Arena
16.12.2023 Hamburg, Barclays Arena
17.12.2023 Hannover, Swiss Life Hall

Freitag, 8. September 2023

Till Lindemann – Zunge

Rammstein Sänger Till Lindemann war in den vergangenen Monaten in nahezu allen Medien zu finden, da ihm missbräuchliche Taten nachgesagt wurden, von denen er seitens der Staatsanwaltschaft erst kürzlich befreit wurde, indem die Verfahren aus haltlosen Gründen eingestellt wurden. Fans hielten trotz aller Strapazen der letzten Wochen weiterhin zu ihrem Idol sowie auch der Band Rammstein, welche in den Medien wahrlich auseinandergenommen wurde. Auch Demonstrationen vor den Stadion-Konzerten wurden abgehalten – die Aufregung war groß, aufgrund der eingestellten Verfahren jedoch umsonst. Nun liefert der Sänger mit dem markanten rollenden „R“ in der Stimme wieder neuen Zündstoff, denn am 08. September 2023 erscheint die Single „Zunge“ zu welcher außerdem wieder ein provokantes Video veröffentlicht werden soll, das um 15 Uhr Mitteleuropäischer Zeit seine Premiere feiern soll. Der Song ist in gewohntem Stil gehalten, sodass sowohl Rammstein- als auch Lindemann Fans hierbei auf ihre Kosten kommen. Was das Video an sich zu bieten hat kann man derzeit nur anhand von vereinzelten Snippets erahnen, jedoch sind wir sicher, dass man am Ende auch hier wieder ein künstlerisches Meisterwerk erhält. Wo wir hier noch zu wenig wissen, wissen wir jedoch bereits an einer anderen Stelle mehr – denn am 03. November 2023 soll ein gleichnamiges Studioalbum folgen, welches so gesehen bereits das dritte Lindemann Album darstellt – dieses Mal jedoch ohne seinen ehemaligen Kollegen Peter Tägtgren, von dem er sich vor rund zwei Jahren getrennt hatte. Das neue Studioalbum wird zurzeit als CD-Fassung, als Vinyl sowie auch als digitale MP3-Fassung angepriesen. Weiteres soll es für die CD auch eine limitierte Fan-Box geben, welche neben dem Tonträger außerdem eine schwarze Schale mit Deko-Kissen in Fleischoptik beinhalten soll.  Das Album kann bereits in allen möglichen Varianten direkt im Shop von Rammstein vorbestellt werden und wird in kürze vermutlich auch bei anderen Lieferanten als Vorbesteller verfügbar sein. Wir sind bereits gespannt, was hier in den nächsten Wochen und Monaten folgt und sind uns sicher, dass Till Lindemanns Karriere nach den schwierigen Wochen, die hinter ihm liegen, noch lange nicht vorbei ist und nach einem Tief nun umso stärker wieder aufleben wird.