Neun Jahre ist es
in etwa her, dass Christopher Seiler gemeinsam mit seinem Duett-Partner Bernhard
Speer unter dem Namen Seiler & Speer sowie der Satire-Produktion
Horvathslos ihren großen Durchbruch erlangten und ihren Bekanntheitsgrad
weit über die Landesgrenzen hinaus ausweiteten. Was den Erfolg anbelangt, so
könnte es den beiden auch nach fast einem Jahrzehnt in der Unterhaltungs-Branche
kaum besser gehen, denn die Konzerte sind regelmäßig ausverkauft und deren
Alben meistens weit vorne in den Charts vertreten. Der gemeinsame Erfolg gibt
ihnen das Recht sich auch abseits des gemeinsamen Projekts zu versuchen, sodass
sowohl Seiler als auch Speer getrennt voneinander diverse
Projekte umsetzen. Ein noch sehr junges unter anderem ist jenes, welches Christopher
Seiler zusammen mit Musikkollegen Ernst Molden startete, welche erst
vor rund zwei Monaten ihre erste gemeinsame Single veröffentlichten und
kurzerhand auch ein gemeinsames Album aufgenommen haben, welches zusammen mit
dem sogenannten Frauenorchester vertont wurde und unter dem Titel „De Zwidan
Zwa“ am 15. September 2023 in Form einer CD, als Vinyl sowie auch in
digitaler Fassung erschienen ist. Auch wir haben kürzlich ein Exemplar hiervon
erhalten uns sehr gerne die Zeit genommen vorab für euch hineinzuhören und euch
ein paar Einzelheiten zu den hier enthaltenen Werken niederzuschreiben. Den
Anfang hierauf macht der Song „En Hefn Drin“, welcher klanglich und gesanglich
sehr gelungen und inhaltlich eine sehr unterhaltsame Geschichte mit viel
Wortwitz zum Vorschein bringt. „I Steh ibahaubt ned mea auf Di“ ist melodisch,
gesanglich als auch inhaltlich sehr gut in seiner Verfassung und erinnert vom
Stil her an die Werke des großartigen und leider viel zu früh verstorbenen Georg
Danzer. Hineinhören lohnt sich hier auf jeden Fall, da diese Darbietung
anhand ihrer Eingängigkeit zu überzeugen weiß. Es folgt mit „Do Schded da Wein“
ein Loblied auf den edlen Traubensaft, welches sehr eingängige Zeilen zum Vorschein
bringt, die vom Duo Molden & Seiler sehr gekonnt wiedergegeben
werden. Ein flottes Stück ist hier mit „Schebesda“ vertreten, welches
sich melodisch als auch inhaltlich als Ohrwurm entpuppt und mit Sicherheit auch
an den Live-Abenden für Unterhaltung sorgen wird. Ganz gut geworden ist auch der
hier vertretene Titel „An Schnops, zwa Rüschaln, drei Bier“ der sich als
Wiener-Blues entpuppt und in seinem Erscheinungsbild sehr gefällt. Weiter geht
es mit dem Werk „Es oede Laub“ welches in seinem Text sehr tiefgründig
wirkt und poetisch definitiv sehr gelungen ist. „Numma zum Waanan“ ist
klanglich als auch gesanglich sehr gut gelungen und weiß auch aufgrund seiner
inhaltlichen Erzählung zu gefallen. Anschließend bietet sich einem die
eingängige Vorab-Veröffentlichung „I Sauf“ welche sich sehr eingängig
gestaltet und melodisch als auch gesanglich sehr überzeugt und daher als
eigenständige Single sehr geeignet ist. Eingängig gibt sich auch das Stück „Schlof
Guad Helen“, welches in seiner Komposition als auch in der gesanglichen
Umsetzung sehr gut geworden ist, sodass es sich auch hier lohnt zumindest eine
Hörprobe davon zu entnehmen. Eine bereits bekannte Melodie, jedoch einen
einzigartigen Text bringt „Laurenzabeag“ zum Vorschein. Die Umsetzung hiervon
liefert einen sehr wohlwollenden Klang – dieser Song ist uns definitiv eine
Empfehlung wert. Unumgänglich scheint uns auch die tiefgründige Darbietung von „Es
Gligg“, welches anhand seines Inhalts auf jeden Fall gehör findet und in der
Gesamtinterpretation sehr gut umgesetzt wurde. Am Ende findet man hier außerdem
noch die Nummer „Wauns griachaln broggn drom aum Wagram“ vor in welchem
der Inhalt sehr zu gefallen weiß. Hierin ist sogar Jodelgesang enthalten, mit welchem
die beiden auch Live mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ein breites Publikum
begeistern werden. Alles in allem erhält man hier ein durch und durch
gelungenes Studioalbum, welches definitiv authentisch wirkt und Themen
aufgreift, die das Leben so alltäglich schreibt. Mit viel Charme und Wortwitz
werden die einzelnen Stücke mit gelungenem Gesang und sensationeller Instrumentalbegleitung
wiedergegeben und werden die Hörer sowohl hier auf der Platte sowie auch auf
der Bühne mit Sicherheit begeistern, sodass wir diesem Album in unserer
Gesamtwertung sehr gerne achteinhalb unserer möglichen zehn Bewertungspunkte
geben möchten. Obwohl er dem Dialekt zwar treu bleibt, beschreitet Seiler
hier ein völlig anderes Genre. Während er mit Seiler & Speer den Austropop
feiert, widmet er sich mit Ernst Molden vielmehr dem Wiener Blues, in
welchem jedoch der Wiener Schmäh definitiv nicht zu kurz kommt und auch die
Nummern klanglich sowie auch inhaltlich sehr zu empfehlen sind. Natürlich ist
dieses neue Projekt sehr lukrativ und vielversprechend – es bleibt jedoch zu
hoffen, dass das Kapitel Seiler & Speer auch nach dem zehnjährigen Jubiläum
im kommenden Jahr noch viele weitere Jahre weiterhin bestehen bleibt. Abschließend
ist jedoch zu sagen, dass sich Molden und Seiler gesanglich
ebenso sehr gut ergänzen, sodass man gespannt sein darf und auch ein wenig
darauf hoffen lässt, dass und ob auch dieses Projekt seine Fortsetzung finden
wird.
Nächste Konzerte:
15.09.2023 – Stadtsaal Wien
23.09.2023 – Csello Oslip
18.12.2023 – Orpheum Wien
15.09.2023 – Stadtsaal Wien
23.09.2023 – Csello Oslip
18.12.2023 – Orpheum Wien
13.04.2024 - Globe Wien
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