Donnerstag, 23. Juni 2022

PENDL – Summa ‘92

Fast zwei Jahre ist es nun schon wieder her, dass die Band PENDL, welche sich aus Musiker aus Wien und dem angrenzenden südlichen Niederösterreich zusammensetzt ihr Debüt-Album „Vuan Dabei“ veröffentlicht hat und mit klangvollen Nummern im Stil des Austro-Rocks sowohl auf dem Tonträger als auch Live zu überzeugen wussten. Nach der einen oder anderen Auskopplung daraus, wollte man nun einen Schritt weiter in Richtung Folge-Album gehen, sodass nun am 23. Juni 2022 die digitale Single „Summa ‘92“ erscheint, welche zudem auch noch zusätzlich den Song „Heid Nocht“ mit sich zieht, sodass man hier eigentlich von einer Doppel-A-Single sprechen kann. Da wir den musikalischen Weg der Band PENDL bereits seit der Debüt-Single aufmerksam mitverfolgen, wollten wir uns daher auch die beiden neuen Nummern nicht entgehen lassen und blickten diesen bereits freudig entgegen. Kürzlich hatten wir dann auch die Gelegenheit uns die beiden Werke auch anzuhören, sodass wir auch euch nicht vorenthalten möchten, was diese inhaltlich zu bieten hat. Beginnend mit dem Werk „Summa ‘92“ findet man hier eine sehr rockige und inhaltlich sehr authentische Darbietung vor. All jenem die Wolfgang Pendls musikalischen Werdegang über die vergangenen Jahrzehnte mitverfolgt hat, weiß dass hier in melodischer Hinsicht sehr viel davon verpackt und mit gewohntem Mundart-Rock verfeinert wurde. Ein sehr gelungenes Stück, das definitiv Lust auf weitere Nummern dieser Formation macht. Diesen Wunsch wollte man natürlich nicht unbeantwortet lassen, sodass man gleichzeitig auch den Titel „Heid Nocht“ ins Rennen geschickt hat. Hierbei handelt es sich durchaus um einen Party-Song mit Lagerfeuer-Flair, welchem wir klanglich, gesanglich als auch inhaltlich viel abgewinnen konnten. Beide Titel sind inhaltlich in ihrer Gestaltung sehr eingängig ausgefallen und hätten natürlich auch großes Potential um im Radio gespielt zu werden. Da man dort allerdings meist nur dem Mainstream eine Chance gibt, wird man die beiden neuen Stücke wohl nur auf vereinzelten Sendern zu hören bekommen, welche sich mit derartiger Musik und heimischen Künstlern auseinandersetzen. Wir hoffen natürlich sehr darauf, dass bald weitere Nummern entstehen und Wolfgang Pendl, Nick Sartorius, Roman Benedikt, Ken Straetman und Georg Traxler bald ein weiteres Studioalbum folgen lassen. Bis es allerdings ins Studio geht, wird es wohl noch ein wenig dauern, denn nach rund zweijähriger Zwangspause durch die Corona-Pandemie touren PENDL abermals mit Seiler und Speer sowie auch der Band Edmund durchs Land und sind natürlich auch bei der einen oder anderen vergleichsweise kleineren Veranstaltung zu finden. Um nun nochmals auf die beiden veröffentlichten Stücke zurückzukommen, so sind diese klanglich sehr gelungen und unserer Ansicht nach sehr empfehlenswert. Wir sind überzeugt davon, dass diese mindestens genauso einschlagen wie unter anderem deren Vorgänger „Loss Di Ned So Foin“, „Kalifornia“, „Vuan Dabei“ oder auch „Feia Muass Brennan“. So gibt es in unserer Gesamtwertung für diese Doppel-Single sehr gerne insgesamt achteinhalb unserer möglichen zehn Bewertungspunkte und können euch so also nur nahe legen in diese beiden Werke hineinzuhören oder gleich bei einem Online-Shop eures Vertrauens herunterzuladen.


Next Tour-Stops:
01.07.2022 – Festung Kufstein (mit Seiler & Speer)
09.07.2022 – VAZ Schladnitz Leoben (mit Edmund und Onk Lou)
15.07.2022 – Schloß Neugebäude Wien
26.08.2022 – Schloss Rothmüle Schwechat (Stadtfest Schwechat)
02.09.2022 – Technologiepark Rottenmann (mit Seiler & Speer)

Mittwoch, 22. Juni 2022

Al Di Meola, John McLaughlin & Paco De Lucia – Saturday Night In San Francisco

Es war ein legendäres Konzert zu Beginn der Achtziger Jahre, welches nicht nur die amerikanische, sondern die weltweite Jazz-Szene für immer prägte. „Friday Night In San Francisco“ nannte sich jene ausverkaufte Show, welche am 05. Dezember 1980 im Warfield Theatre über die Bühne ging und in weiterer Folge auch ein Jahr darauf in Form eines Live-Albums veröffentlicht wurde. Was viele bis heute nicht wussten ist, dass auch der Abend darauf mitgeschnitten wurde und nun über vier Jahrzehnte am 01. Juli 2022 später kurzerhand unter dem Namen „Saturday Night In San Francisco“ in Form einer CD, einer Vinyl-Auflage sowie auch als digitale Streaming- und MP3-Downloadvariante in den Handel gebracht wird. Darauf befindet sich wie bereits erwähnt ein musikalischer Mitschnitt des am 06. Dezember 1980 abgehaltenen Konzerts eines Gitarristen-Trios, bestehend aus Al Di Meola, John McLaughlin und Paco DeLucia, welche sich einst zusammengeschlossen hatten um gemeinsam an neuen Kompositionen zu arbeiten und diese auch öffentlich vorzuführen. Die drei schufen eine ausgezeichnete Mischung aus Jazz, Fusion, Flamenco und mediterraner Musik und brachten dabei eine besonders flotte Spielweise an ihren Gitarren hervor. Die Scheibe beziehungsweise der einstige Konzertabend wird durch eine gesprochene Einleitung von Bill Graham eröffnet. Auf diese folgt das Werk „Splendido Sundance“, welches durch das gesamte Trio wiedergegeben wurde und eine sehr schwungvolle Darbietung liefert, welche auf Anhieb von sich überzeugen kann und auf jeden Fall auch sehr hörenswert erscheint. Es folgt darauf das Werk „One World“, welches durch John McLaughlin Solo interpretiert wurde und in seiner klanglichen Darbietung äußerst gelungen scheint und eine großartige Komposition darstellt. Weiteres bekommt man „Trilogy Suite“ von Al Di Meola in Eigeninterpretation zu hören. Hierbei handelt es sich um eine sehr sanfte und zugleich auch schwungvolle Nummer, in welcher die Töne besonders gut zur Geltung kommen. Auch diese schafft es sich hier gut einzufinden und zugleich auch zu begeistern. „Monasterio De Sal“ nennt sich die Komposition von Paco De Lucia, welche auch von diesem in Eigenregie vorgestellt wurde und sehr wohlwollende Töne mit sich bringt und einen bleibenden, sehr positiven Eindruck damit hinterlässt. Insgesamt passt auch dieses sehr gut in das Programm dieses mitgeschnittenen historischen Konzerts. Zusammen als Trio geben sie dann „El Panuelo“ zu ihrem Besten und überzeugen damit auf Anhieb und vor allem Dauerhaft, sodass man dieses Stück gerne auch des Öfteren laufen lassen möchte, sodass wir euch hier auf jeden Fall empfehlen können hineinzuhören. „Meeting Of The Spirits“ ist nicht nur die längste Darbietung auf dieser Scheibe, welche die drei Vollblutmusiker zusammen interpretieren, sondern zugleich auch eine der vielfältigsten und abenteuerlichsten in klanglicher Hinsicht, sodass man auch dieses mit hoher Aufmerksamkeit über die gesamte Dauer gerne mitverfolgt und gefallen daran findet. Zu guter Letzt wäre da außerdem noch der Titel „Orpheo Negro“ mit welchem Meola, McLaughlin und De Lucia die Scheibe dieses Abends gemeinsam ausklingen lassen und auch hier viel Gespür für einen sensationellen Klang an den Tag legen, sodass auch dieses seinerzeit bestens gewählt wurde. Alles in allem handelt es sich hierbei um eine gelungene Scheibe, mit welcher man dem vor acht Jahren verstorbenen Musiker Paco De Lucia ein würdevolles Andenken verpasst. Niemand hätte wohl damit gerechnet, dass über vier Jahrzehnte später wohl noch ein Tonträger des zweiten Abends der beiden Konzerte in einem Ausmaß wie diesem folgen würde. Nichtsdestotrotz ist diese Veröffentlichung in klanglicher Hinsicht auf jeden Fall begründet und durchaus weiterzuempfehlen. Das entsprechende Format kann natürlich nach belieben gewählt werden, wobei wir natürlich annehmen, dass vor allem Zeitzeugen am ehesten zur Vinyl-Auflage von „Saturday Night In San Francisco“ greifen werden. Unsererseits gibt es für dieses Album insgesamt sieben von möglichen zehn Bewertungspunkte, sodass wir all jenen die sich zum Jazz sowie auch Flamenco hingezogen fühlen hier beherzt zugreifen können.

Freitag, 3. Juni 2022

Seiler & Speer feat. Christian Kolonovits & Max Steiner Orchester – Red Bull Symphonic

Als Christopher Seiler, Bernhard Speer und Christian Kolonovits bekanntgaben, dass sie im Wiener Konzerthaus eine einzigartige Show bieten möchten, bei welcher die Songs des Austropop-Duos mit klassischen Elementen verbunden werden, standen die Fans bereits in den Startlöchern was den Ticket-Vorverkauf angeht und so war die Show im Nu ausverkauft, weshalb man sich zu zusätzlichen Terminen hinreißen ließ, zu welchen die Karten ebenso im Nu vergriffen waren. Kein Wunder, denn versprochen wurde eine Konzert-Atmosphäre der besonderen Art, die man so schnell nicht erneut sehen würde. Obwohl man Seiler und Speer als eher Bescheiden kennt, hat man diesbezüglich nicht zu viel versprochen, denn jeder Abend für sich war auf gewisse Art und Weise einzigartig. Momente die man für die Ewigkeit festhalten wollte, sodass man das von Red Bull präsentierte Konzert sowohl in Form von Bild- als auch Tonmaterial festhielt. Den kompletten Videomitschnitt gibt es bereits seit einiger Zeit als Stream bei Red Bull TV sowie auch Servus TV zu sehen. Aufgrund der verstärkten Nachfrage, wollte man dem Wunsch der Besucher und Fans natürlich nachkommen, sodass dieses Konzert in leicht gekürzter Form am 03. Juni 2022 auch in Form einer CD sowie auch als digitaler MP3-Download in den Umlauf gebracht wurde. Nach einem kurzen klassischen Intro von Johann Sebastian Bach, welches von Sebastian Schneider wiedergegeben wurde wird man durch ein kräftiges „Weckt’s Mi Auf“ bereits regelrecht mitgerissen, wobei man in den puren Genuss ausdrucksvoller Pop-Klänge, vermischt mit sanften Streichern und klassischem Chor zu hören bekommt. Anschließend ertönt das Werk „I Kenn Di Vo Wo“, welches vielen natürlich aus dem Radio bekannt ist und auch in diesem Arrangement völlig überzeugt. Eindrucksvoll folgt diesem das Stück „Herr Inspektor“ nach, welches einen ganz besonderen Chorgesang zum Vorschein bringt und auch hier sowohl klanglich als auch gesanglich in dieser Fassung sehr gelungen ist. Stimmungsvoll wird es kurz darauf auch mit „Bonnie und Clyde“ – eine Nummer die bereits seit Anfangstagen der beiden nicht im Set fehlen darf und auch hier die Masse hörbar mitreißt. Somit war es auch für die heimische Kompositions-Größe Christian Kolonovits unverzichtbar diese in den klassischen Konzertabend zu integrieren. Unterstützung an der Geige gab es von Lidia Baich bei den Darbietungen von „Principessa“ und „Hödn“, bei welchen sich auch das Publikum sehr textsicher präsentierte und sich mitunter auch von Seiler und Speer sowie deren Melibar-Combo zum Mitsingen animieren ließ. Für viele erstmals Live zu hören war die Solo-Interpretation von Bernhard Speer und seinem Stück „Weg Vo Do“ bei welchem er gesanglich von Lisa Rodlauer unterstützt wurde, die unter anderem auch schon im gleichnamigen Musikvideo mitwirkte. Auch hier kamen die Emotionen sowie die Sinnhaftigkeit hiervon sehr gut zur Geltung, sodass man hier auf jeden Fall hineinhören sollte. Bereits im Vorfeld zu Livestream und zu diesem Album bekam man bereits die Klassik-Version zu „Ala Bin“ und Georg Danzers „Ruaf Mi Ned Au“ zu hören in welchem Juliette Khalil insbesondere im zweiten Teil gesanglich zum Einsatz kam und dafür zu Recht vom Publikum für ihre sensationelle Stimme mit Applaus überhäuft wurde. Ein gelungener Gastauftritt, wie wir finden, sodass wir uns mitunter auch vorstellen können, sie auf dem nächsten Studioalbum, welches sich derzeit noch in Planung befindet, möglicherweise bei einer der neuen Nummern wiederzuhören. Durch die Streicher besonders Emotional erklingt „Weust A Mensch Bist“. Dieser Titel wurde klanglich gegenüber der Studioaufnahme nochmals ein wenig aufgebessert und sorgt für den ganz besonderen Gänsehaut-Moment auf dieser Scheibe und mit einst mit Sicherheit auch vor Ort am Abend der Aufzeichnung. Auch Christopher Seiler veröffentlichte unter dem Pseudonym „Seila“ bereits eine Solo-Single mit „Lights Down“, auf welche man ebenso an dem Abend nicht verzichten wollte, wobei der ursprüngliche Plan Solo-Nummern und Gemeinsame Werke zu trennen dabei nicht ganz aufging. Glücklicherweise muss man sagen, denn auch dieser wurde sehr ausdrucksvoll wiedergegeben und mithilfe des Max Steiner Orchesters auf instrumentaler Ebene bestmöglich interpretiert. Regelmäßige Konzertbesucher der beiden wissen bereits, dass das Stück „Servas Baba“ im Vergleich zu seinem Ursprung klanglich etwas abgeändert wurde, allerdings klanglich sowie inhaltlich keinen Deut minder beim Publikum ankommt und auch hier das Konzerthaus zum Kochen brachte. Zum Höhepunkt der Veranstaltung gelangte man schließlich mit den Nummern „Soits Lebn“ und „Ham Kummst“ bei welchen garantiert keiner mehr auf den Stühlen zu halten war und die Masse lautstark die den wohl bekanntesten Nummern der beiden, mit welchen ihnen einst auch der große Durchbruch gelang, mitfieberte. Abschließend bot man mit „Maunchmoi (Reprise)“ noch einen kleinen Rückblick auf das bisherige Schaffenswerk, ehe man sich dankend und wertschätzend vom Publikum verabschiedete. Was man hier zu hören bekommt, ist eine delikate Auswahl aus den bisherigen Studio-Alben und Solo-Projekten der beiden die mithilfe von Christian Kolonovits und dem Max Steiner Orchester in mühevoller Arbeit derart neu Arrangiert wurden, sodass sie ihren klanglichen Ursprung, welchen die Menschen kennen und lieben, beibehalten haben und auf besondere Art und Weise hier in einzigartigem edlem Glanz ins Rampenlicht gestellt werden. Wir würden meinen, dass es sich hierbei um eine gelungene Konzertveranstaltung handelte, die durch diese Veröffentlichung nun jederzeit wieder ins Gedächtnis gerufen werden kann. Bleibt zu hoffen, dass auch das Filmmaterial nicht allzu lange auf sich warten lässt und so mancher Wunsch auf eine Vinyl-Auflage hiervon in absehbarer Zeit erfüllt werden kann. Die Scheibe selbst hat sich unsererseits die volle Anzahl von Zehn unserer möglichen zehn Bewertungspunkte redlich verdient, sodass wir euch dieses Album sowohl physisch als auch digital gerne weiterempfehlen.


Unter folgenden Links habt ihr die Möglichkeit auch das Konzert zwischenzeitlich in voller Länge auch anzusehen: