Freitag, 3. Juni 2022

Seiler & Speer feat. Christian Kolonovits & Max Steiner Orchester – Red Bull Symphonic

Als Christopher Seiler, Bernhard Speer und Christian Kolonovits bekanntgaben, dass sie im Wiener Konzerthaus eine einzigartige Show bieten möchten, bei welcher die Songs des Austropop-Duos mit klassischen Elementen verbunden werden, standen die Fans bereits in den Startlöchern was den Ticket-Vorverkauf angeht und so war die Show im Nu ausverkauft, weshalb man sich zu zusätzlichen Terminen hinreißen ließ, zu welchen die Karten ebenso im Nu vergriffen waren. Kein Wunder, denn versprochen wurde eine Konzert-Atmosphäre der besonderen Art, die man so schnell nicht erneut sehen würde. Obwohl man Seiler und Speer als eher Bescheiden kennt, hat man diesbezüglich nicht zu viel versprochen, denn jeder Abend für sich war auf gewisse Art und Weise einzigartig. Momente die man für die Ewigkeit festhalten wollte, sodass man das von Red Bull präsentierte Konzert sowohl in Form von Bild- als auch Tonmaterial festhielt. Den kompletten Videomitschnitt gibt es bereits seit einiger Zeit als Stream bei Red Bull TV sowie auch Servus TV zu sehen. Aufgrund der verstärkten Nachfrage, wollte man dem Wunsch der Besucher und Fans natürlich nachkommen, sodass dieses Konzert in leicht gekürzter Form am 03. Juni 2022 auch in Form einer CD sowie auch als digitaler MP3-Download in den Umlauf gebracht wurde. Nach einem kurzen klassischen Intro von Johann Sebastian Bach, welches von Sebastian Schneider wiedergegeben wurde wird man durch ein kräftiges „Weckt’s Mi Auf“ bereits regelrecht mitgerissen, wobei man in den puren Genuss ausdrucksvoller Pop-Klänge, vermischt mit sanften Streichern und klassischem Chor zu hören bekommt. Anschließend ertönt das Werk „I Kenn Di Vo Wo“, welches vielen natürlich aus dem Radio bekannt ist und auch in diesem Arrangement völlig überzeugt. Eindrucksvoll folgt diesem das Stück „Herr Inspektor“ nach, welches einen ganz besonderen Chorgesang zum Vorschein bringt und auch hier sowohl klanglich als auch gesanglich in dieser Fassung sehr gelungen ist. Stimmungsvoll wird es kurz darauf auch mit „Bonnie und Clyde“ – eine Nummer die bereits seit Anfangstagen der beiden nicht im Set fehlen darf und auch hier die Masse hörbar mitreißt. Somit war es auch für die heimische Kompositions-Größe Christian Kolonovits unverzichtbar diese in den klassischen Konzertabend zu integrieren. Unterstützung an der Geige gab es von Lidia Baich bei den Darbietungen von „Principessa“ und „Hödn“, bei welchen sich auch das Publikum sehr textsicher präsentierte und sich mitunter auch von Seiler und Speer sowie deren Melibar-Combo zum Mitsingen animieren ließ. Für viele erstmals Live zu hören war die Solo-Interpretation von Bernhard Speer und seinem Stück „Weg Vo Do“ bei welchem er gesanglich von Lisa Rodlauer unterstützt wurde, die unter anderem auch schon im gleichnamigen Musikvideo mitwirkte. Auch hier kamen die Emotionen sowie die Sinnhaftigkeit hiervon sehr gut zur Geltung, sodass man hier auf jeden Fall hineinhören sollte. Bereits im Vorfeld zu Livestream und zu diesem Album bekam man bereits die Klassik-Version zu „Ala Bin“ und Georg Danzers „Ruaf Mi Ned Au“ zu hören in welchem Juliette Khalil insbesondere im zweiten Teil gesanglich zum Einsatz kam und dafür zu Recht vom Publikum für ihre sensationelle Stimme mit Applaus überhäuft wurde. Ein gelungener Gastauftritt, wie wir finden, sodass wir uns mitunter auch vorstellen können, sie auf dem nächsten Studioalbum, welches sich derzeit noch in Planung befindet, möglicherweise bei einer der neuen Nummern wiederzuhören. Durch die Streicher besonders Emotional erklingt „Weust A Mensch Bist“. Dieser Titel wurde klanglich gegenüber der Studioaufnahme nochmals ein wenig aufgebessert und sorgt für den ganz besonderen Gänsehaut-Moment auf dieser Scheibe und mit einst mit Sicherheit auch vor Ort am Abend der Aufzeichnung. Auch Christopher Seiler veröffentlichte unter dem Pseudonym „Seila“ bereits eine Solo-Single mit „Lights Down“, auf welche man ebenso an dem Abend nicht verzichten wollte, wobei der ursprüngliche Plan Solo-Nummern und Gemeinsame Werke zu trennen dabei nicht ganz aufging. Glücklicherweise muss man sagen, denn auch dieser wurde sehr ausdrucksvoll wiedergegeben und mithilfe des Max Steiner Orchesters auf instrumentaler Ebene bestmöglich interpretiert. Regelmäßige Konzertbesucher der beiden wissen bereits, dass das Stück „Servas Baba“ im Vergleich zu seinem Ursprung klanglich etwas abgeändert wurde, allerdings klanglich sowie inhaltlich keinen Deut minder beim Publikum ankommt und auch hier das Konzerthaus zum Kochen brachte. Zum Höhepunkt der Veranstaltung gelangte man schließlich mit den Nummern „Soits Lebn“ und „Ham Kummst“ bei welchen garantiert keiner mehr auf den Stühlen zu halten war und die Masse lautstark die den wohl bekanntesten Nummern der beiden, mit welchen ihnen einst auch der große Durchbruch gelang, mitfieberte. Abschließend bot man mit „Maunchmoi (Reprise)“ noch einen kleinen Rückblick auf das bisherige Schaffenswerk, ehe man sich dankend und wertschätzend vom Publikum verabschiedete. Was man hier zu hören bekommt, ist eine delikate Auswahl aus den bisherigen Studio-Alben und Solo-Projekten der beiden die mithilfe von Christian Kolonovits und dem Max Steiner Orchester in mühevoller Arbeit derart neu Arrangiert wurden, sodass sie ihren klanglichen Ursprung, welchen die Menschen kennen und lieben, beibehalten haben und auf besondere Art und Weise hier in einzigartigem edlem Glanz ins Rampenlicht gestellt werden. Wir würden meinen, dass es sich hierbei um eine gelungene Konzertveranstaltung handelte, die durch diese Veröffentlichung nun jederzeit wieder ins Gedächtnis gerufen werden kann. Bleibt zu hoffen, dass auch das Filmmaterial nicht allzu lange auf sich warten lässt und so mancher Wunsch auf eine Vinyl-Auflage hiervon in absehbarer Zeit erfüllt werden kann. Die Scheibe selbst hat sich unsererseits die volle Anzahl von Zehn unserer möglichen zehn Bewertungspunkte redlich verdient, sodass wir euch dieses Album sowohl physisch als auch digital gerne weiterempfehlen.


Unter folgenden Links habt ihr die Möglichkeit auch das Konzert zwischenzeitlich in voller Länge auch anzusehen:

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