Als Christopher
Seiler, Bernhard Speer und Christian Kolonovits bekanntgaben, dass
sie im Wiener Konzerthaus eine einzigartige Show bieten möchten, bei
welcher die Songs des Austropop-Duos mit klassischen Elementen verbunden werden,
standen die Fans bereits in den Startlöchern was den Ticket-Vorverkauf angeht
und so war die Show im Nu ausverkauft, weshalb man sich zu zusätzlichen Terminen
hinreißen ließ, zu welchen die Karten ebenso im Nu vergriffen waren. Kein Wunder,
denn versprochen wurde eine Konzert-Atmosphäre der besonderen Art, die man so
schnell nicht erneut sehen würde. Obwohl man Seiler und Speer als eher
Bescheiden kennt, hat man diesbezüglich nicht zu viel versprochen, denn jeder
Abend für sich war auf gewisse Art und Weise einzigartig. Momente die man für
die Ewigkeit festhalten wollte, sodass man das von Red Bull präsentierte
Konzert sowohl in Form von Bild- als auch Tonmaterial festhielt. Den kompletten
Videomitschnitt gibt es bereits seit einiger Zeit als Stream bei Red Bull TV
sowie auch Servus TV zu sehen. Aufgrund der verstärkten Nachfrage,
wollte man dem Wunsch der Besucher und Fans natürlich nachkommen, sodass dieses
Konzert in leicht gekürzter Form am 03. Juni 2022 auch in Form einer CD
sowie auch als digitaler MP3-Download in den Umlauf gebracht wurde. Nach einem
kurzen klassischen Intro von Johann Sebastian Bach, welches von Sebastian
Schneider wiedergegeben wurde wird man durch ein kräftiges „Weckt’s Mi
Auf“ bereits regelrecht mitgerissen, wobei man in den puren Genuss ausdrucksvoller
Pop-Klänge, vermischt mit sanften Streichern und klassischem Chor zu hören
bekommt. Anschließend ertönt das Werk „I Kenn Di Vo Wo“, welches vielen natürlich
aus dem Radio bekannt ist und auch in diesem Arrangement völlig überzeugt. Eindrucksvoll
folgt diesem das Stück „Herr Inspektor“ nach, welches einen ganz
besonderen Chorgesang zum Vorschein bringt und auch hier sowohl klanglich als
auch gesanglich in dieser Fassung sehr gelungen ist. Stimmungsvoll wird es kurz
darauf auch mit „Bonnie und Clyde“ – eine Nummer die bereits seit
Anfangstagen der beiden nicht im Set fehlen darf und auch hier die Masse hörbar
mitreißt. Somit war es auch für die heimische Kompositions-Größe Christian
Kolonovits unverzichtbar diese in den klassischen Konzertabend zu
integrieren. Unterstützung an der Geige gab es von Lidia Baich bei den Darbietungen
von „Principessa“ und „Hödn“, bei welchen sich auch das Publikum
sehr textsicher präsentierte und sich mitunter auch von Seiler und Speer
sowie deren Melibar-Combo zum Mitsingen animieren ließ. Für viele erstmals Live
zu hören war die Solo-Interpretation von Bernhard Speer und seinem Stück
„Weg Vo Do“ bei welchem er gesanglich von Lisa Rodlauer
unterstützt wurde, die unter anderem auch schon im gleichnamigen Musikvideo
mitwirkte. Auch hier kamen die Emotionen sowie die Sinnhaftigkeit hiervon sehr
gut zur Geltung, sodass man hier auf jeden Fall hineinhören sollte. Bereits im
Vorfeld zu Livestream und zu diesem Album bekam man bereits die Klassik-Version
zu „Ala Bin“ und Georg Danzers „Ruaf Mi Ned Au“ zu hören in
welchem Juliette Khalil insbesondere im zweiten Teil gesanglich zum
Einsatz kam und dafür zu Recht vom Publikum für ihre sensationelle Stimme mit
Applaus überhäuft wurde. Ein gelungener Gastauftritt, wie wir finden, sodass
wir uns mitunter auch vorstellen können, sie auf dem nächsten Studioalbum,
welches sich derzeit noch in Planung befindet, möglicherweise bei einer der neuen
Nummern wiederzuhören. Durch die Streicher besonders Emotional erklingt „Weust
A Mensch Bist“. Dieser Titel wurde klanglich gegenüber der Studioaufnahme
nochmals ein wenig aufgebessert und sorgt für den ganz besonderen Gänsehaut-Moment
auf dieser Scheibe und mit einst mit Sicherheit auch vor Ort am Abend der
Aufzeichnung. Auch Christopher Seiler veröffentlichte unter dem Pseudonym
„Seila“ bereits eine Solo-Single mit „Lights Down“, auf welche
man ebenso an dem Abend nicht verzichten wollte, wobei der ursprüngliche Plan
Solo-Nummern und Gemeinsame Werke zu trennen dabei nicht ganz aufging.
Glücklicherweise muss man sagen, denn auch dieser wurde sehr ausdrucksvoll
wiedergegeben und mithilfe des Max Steiner Orchesters auf instrumentaler
Ebene bestmöglich interpretiert. Regelmäßige Konzertbesucher der beiden wissen
bereits, dass das Stück „Servas Baba“ im Vergleich zu seinem Ursprung
klanglich etwas abgeändert wurde, allerdings klanglich sowie inhaltlich keinen Deut
minder beim Publikum ankommt und auch hier das Konzerthaus zum Kochen brachte. Zum
Höhepunkt der Veranstaltung gelangte man schließlich mit den Nummern „Soits Lebn“
und „Ham Kummst“ bei welchen garantiert keiner mehr auf den Stühlen
zu halten war und die Masse lautstark die den wohl bekanntesten Nummern der
beiden, mit welchen ihnen einst auch der große Durchbruch gelang, mitfieberte.
Abschließend bot man mit „Maunchmoi (Reprise)“ noch einen kleinen
Rückblick auf das bisherige Schaffenswerk, ehe man sich dankend und
wertschätzend vom Publikum verabschiedete. Was man hier zu hören bekommt, ist
eine delikate Auswahl aus den bisherigen Studio-Alben und Solo-Projekten der
beiden die mithilfe von Christian Kolonovits und dem Max Steiner
Orchester in mühevoller Arbeit derart neu Arrangiert wurden, sodass sie
ihren klanglichen Ursprung, welchen die Menschen kennen und lieben, beibehalten
haben und auf besondere Art und Weise hier in einzigartigem edlem Glanz ins
Rampenlicht gestellt werden. Wir würden meinen, dass es sich hierbei um eine
gelungene Konzertveranstaltung handelte, die durch diese Veröffentlichung nun
jederzeit wieder ins Gedächtnis gerufen werden kann. Bleibt zu hoffen, dass
auch das Filmmaterial nicht allzu lange auf sich warten lässt und so mancher Wunsch
auf eine Vinyl-Auflage hiervon in absehbarer Zeit erfüllt werden kann. Die
Scheibe selbst hat sich unsererseits die volle Anzahl von Zehn unserer
möglichen zehn Bewertungspunkte redlich verdient, sodass wir euch dieses Album
sowohl physisch als auch digital gerne weiterempfehlen.
Unter folgenden Links
habt ihr die Möglichkeit auch das Konzert zwischenzeitlich in voller Länge auch
anzusehen:
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