Vielen die regelmäßig
das Rock-Genre durchstöbern ist der Name Helmet vermutlich ein Begriff,
denn hierbei handelt es sich um eine New Yorker Post-Hardcore Band welche zudem
auch Einflüsse von Alternative und Punk mit sich zieht und bereits seit Ende
der achtziger Jahre aktiv sind. Zwischenzeitlich legten sie in den Jahren
zwischen 1997 und 2004 sozusagen eine Pause ein, denn die eigentliche Auflösung
der Band wollte Gründungsmitglied und Sänger Page Hamilton nicht einfach so
stehen lassen, sodass er die musikalische Reise kurzerhand mit neuer Besetzung
unter selbigem Bandnamen fortsetzte, was bei Fans zunächst für etwas Unmut
sorgte, in weiterer Folge aber begeistern konnte. Auch heute noch ist die Band
immer wieder einmal Live zu sehen, das letzte Studioalbum jedoch liegt bereits
fünfzehn Jahre zurück. Kürzlich hat man aus den Archiven einige historische Live-Aufnahmen
ausgegraben die teils vor und nach Debüt-Album entstanden sind und hat versucht
diese klangtechnisch ein wenig aufzubereiten um diese den Fans in Form eines
Tonträgers der am 26. November 2021 auch hierzulande durch die earMusic
in Form einer CD, einer Vinyl aber auch digital erscheinen soll, vorzulegen. Die
erste Hälfte widmet sich der legendären Performance im CBGB welche im
Jahr 1990 mitgeschnitten wurde. Diese wird durch ein „Intro“ eröffnet,
welches melodisch sehr eingängig dargeboten wird und an Geschwindigkeit
zunehmend ist ehe man zum nachfolgenden Titel „Impressionable“ übergeleitet
wird. Auch dieser gestaltet sich schnell und wild und liefert hervorragende
rockige Töne ab, die hier definitiv zu gefallen wissen. „Murder“ ist die
dritte Nummer, welche für das Genre entsprechend typische Klänge an den Tag
legt, allerdings doch etwas eintönig wirkt und auf Dauer eher weniger
überzeugt. Ebenso findet man darauf das Werk „Your Head“ vor, welches
eine flottere Spielweise an den Tag legt und klanglich sowie auch gesanglich
sehr zu empfehlen ist. Das Stück „Repetition“ kommt in melodischer
Dauerschleife daher, kann klanglich zwar gut punkten, schwächelt jedoch etwas
im gesanglichen Teil. Ebenso etwas weniger angetan waren wir von der Darbietung
„Sinatra“ welche sich zwar klanglich ganz gut über Wasser hält, jedoch
gesanglich doch etwas zu wünschen übriglässt. Der letzte Ausschnitt dieses
Konzertabends erscheint hier mit dem Song „Rumble“ in welchem man das
Gefühl hat, als würde man ein Heizlüfter oder besser gesagt einen Föhn ins
Mikrofon halten. Keine Ahnung was die Jungs seinerzeit dazu getrieben hat diesen
Effekt hier mit einzubauen, jedoch beeinflussen diese Geräusche die Qualität
eher zum negativen. So geht es in der zweiten Hälfte mit Aufnahmen vom Big
Day Out Festival in Melbourne weiter, bei welchem Helmet 1993 zu
Gast waren. Die erste hiervon verwendete Aufnahme nennt sich „Ironhead“ und
liefert recht wilde und absolut großartig performte Klänge, die uns hier sehr
gut gefallen haben. Angenehme Töne, insbesondere auf instrumentaler Ebene
bieten sich in „Better“ wobei auch hier der gesangliche Teil nicht so
ganz unseren Geschmack getroffen hat. Ganz OK ist auch der Titel „Give It“,
welcher zwar an sich nicht irgendwie außergewöhnlich aber dennoch ganz gut
klingt und sich sehr gut hier zu integrieren weiß. Melodisch hat uns auch „Blacktop“
sehr von sich überzeugt, sodass wir finden, dass auch dieser in der Setlist
dieser Scheibe sehr gut aufgehoben ist. „Oven“ erinnert klanglich ein
wenig an Limp Bizkit – gut möglich, dass sich einst Fred Durst
und seine Leute hiervon beeinflussen haben lassen. Hier sollte man durchaus
einmal hineinhören, sofern sich einem die Möglichkeit dazu ergibt. Gegen Ende
hin erhält man mit „Turned Out“ welche sich melodisch etwas an seinen
Vorgänger orientiert und ganz gut geworden ist. Zu guter Letzt findet man auf
dieser Scheibe außerdem auch noch den Titel „In The Meantime“ vor, in
welchem man an den Instrumenten noch einmal alles gibt, allerdings der Gesang
nicht so ganz mithalten kann. Insgesamt sind wir etwas hin und her gerissen was
die Aufnahmen dieser Scheibe betrifft, denn so historisch sie auch sein mögen, haben
uns diese mit einem doch leicht blechernen Klang nicht so ganz vom Hocker
gerissen. Helmet haben hiermit bewiesen, dass sie ihre Instrumente
bereits seinerzeit bestens unter Kontrolle hatten, jedoch zum Gesang doch noch
etwas mehr Reife gehört. Dennoch ist dieses Album etwas ganz Besonderes. Zum einen,
weil die Aufnahmen teils über dreißig Jahre alt sind, zum anderen aber, weil dieses
nach so langer Zeit tatsächlich erst das allererste Live-Album ist, und so am
Ende doch noch irgendwo einen Grund zur Freude, insbesondere bei der
Fangemeinde, liefert. Unsererseits gibt es für diese Scheibe sechs unserer
möglichen zehn Bewertungspunkte, da diese unseren Geschmack nicht so ganz
getroffen hat, Fans hingegen gewiss von den Fundstücken begeistert sein werden.
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