Dienstag, 24. Oktober 2017
Tommy Lee's Glacestrizzis - WIENeigebor’n
Bereits
Ende Juni veröffentlichte die selbsternannte durchschnittlichste Kapelle von
Floridsdorf (Wien) durch Preiser Records
ihr langersehntes Studioalbum
„WIENeigebor’n“. Die Rede ist von Rock’n’Roll Musiker Tommy Lee und seinen Glacestrizzis,
welche hier ein gelungenes Austro-Pop-Rock’n’Roll-Album mit vierzehn neuen Werken vorlegen und
obendrauf auch noch einen Bonustitel draufhauen. Tommy Lee kennt man vor allem als Support-Act von Seiler & Speer, mit denen er vor
über einem Jahr auch den Song „Heite
Nocht“ aufgenommen hatte, der sich binnen kürzester Zeit enormer
Beliebtheit erfreute und daher auch auf einer EP vorab veröffentlicht wurde.
Seither wurde intensiv an einem Studioalbum gearbeitet, wofür auch ihm Daniel Fellner als Produzent zur Seite
stand. Nach etlichen Hindernissen wurde das Album schließlich zur Jahresmitte
veröffentlicht und hat nach einigen Umwegen auch endlich den Weg in unsere
Redaktion gefunden, sodass auch wir mit ein wenig Verspätung die Möglichkeit
hatten in diese Scheibe hineinzuhören. Was diese inhaltlich so zu bieten hat,
könnt ihr nun in folgender Zusammenfassung zu den einzelnen Werken kurz
nachlesen. Nach einem kuren gesprochenen
„Intro“ bekommt man eine sehr schwungvolle Akustik-Rock Nummer mit „So Bin I“ geboten, wo man meinen
könnte dass es sich genau so angehört haben müsste, wenn Elvis als Wiener geboren wäre. Gelungener Rock’n’Roll der nicht nur
ins Ohr sondern auch in die Knochen geht, denn hierzu lässt es sich ausgiebig
mittanzen. Auch der Inhalt gibt sich sehr eingängig sodass man hier binnen
kürzester Zeit auch recht textsicher ist um auf den Konzerten mitzusingen. Es
folgt ein etwas ruhigeres Werk mit „EDELP(R)O[L]ET“
in welchem man Spuren von Reggae zu hören bekommt. Auch hier bietet sich einem
ein gelungener Text, der auch musikalisch sehr gut umgesetzt wurde und direkt
ins Ohr geht. Auch hier sind wir der Meinung dass man zumindest einmal
hineingehört haben sollte. Großartige Rhythmik darf man sich bei dem Stück „Vendetta“ erwarten, denn die bekommt
man hier auf jeden Fall geboten. Klanglich als auch inhaltlich ist auch dieses
sehr gelungen und auf mit Sicherheit eine Bereicherung für dieses Album. Melodisch
sehr beeindruckend und inhaltlich sehr eingängig boten sich uns die beiden Songs
„Des Kann Net Sei“ und „Fräulein“ dar, die sich recht schnell
zu einem Ohrwurm entwickelt haben, den wir nun nicht mehr aus dem Kopf bekommen
sodass wir die Melodien auch jetzt noch vor uns hin summen. Ein gelungenes
Cover von Rihanna, jedoch mit eigenem Text findet man auf dieser Scheibe mit „Bäng Bäng“ wieder. Dieses ist
klanglich mindestens genauso gut wie das Original und wer ein Freund von Wienerisch
ist, der wird gewiss Freude mit diesem Stück haben. Zwischendurch wird in „Frische Luft“ mit gesprochenem Text
ein wenig aufgelockert und gut unterhalten, bevor es mit „Schenes Madl“ weitergeht. Dieses Werk ist inhaltlich sehr gut
geworden und auch gesanglich wurde dieses sehr gut umgesetzt. Wer die EP von Tommy Lee zu seinem Besitz zählen darf,
der kennt bestimmt auch schon den Titel „T’schuig’n
Bitte, Wo Is Mei Z’Haus?“ in einer etwas anderen Version. Sowohl die
ursprüngliche als auch die Album-Version haben einen sehr guten Klang sowie
einen äußerst eingängigen und amüsanten Text zu bieten. Dieser zählt ebenso zu
unseren Favoriten dieser Platte. Nach einem kurzen gesprochenen „Barintermezzo“ geht es weiter mit der
Nummer „Losst’s Mi In Ruah“ die
melodisch sehr überzeugt. Inhaltlich hat diese ebenso viel zu bieten und fügt
sich auf diesem Album sehr gut ein. Unser absoluter Favorit des Albums ist „Wann Sunst, Wann Net Jetzt“ der
klanglich als auch inhaltlich sehr gelungen, äußerst eingängig sowie ein sehr guter
Kandidat für eine eigenständige Single- oder Videoauskopplung wäre. Dieses
Stück wird bei uns definitiv noch lange auf und ab laufen und zählt bereits
jetzt zu unseren Favoriten der Veröffentlichungen des heurigen Jahres. Als
letzten regulären Song findet man hier „Die
Musi Is Jetzt Aus“, womit man noch zum Abschluss einen schönen Ohrwurm zu
hören bekommt und würdevoll verabschiedet wird. Doch damit ist dieses Album
noch nicht ganz zu Ende, denn als Krönung enthält dieses auch noch „Heite Nocht“ bei welchem auch Seiler und Speer mitwirken und welches Tommy Lee auch der breiten Masse und
den Medien bekannt gemacht hatte. Hier bekommt man gelungenen Lagerfeuer-Pop
geboten der sehr überzeugt und zu Recht schon über zweieinhalb Millionen
Aufrufe auf YouTube hat. Alles in allem bietet sich einem hier eine sehr feine
Scheibe, eines Künstlers der die hier mit Austropop 2.0 vor allem die junge aber
gewiss auch die ältere Generation zu begeistern weiß. In unserer Gesamtwertung
vergeben wir für das Album „WIENeigebor’n“
insgesamt neun unserer möglichen zehn Bewertungspunkte und empfehlen euch
diesen sehr gerne weiter und hoffen natürlich, dass euch dieses mindestens
genauso gut gefällt wie uns.
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