Im heurigen Juli feierte eine der wohl stärksten Austropop-Sängerinnen
ihren siebzigsten Geburtstag und kann dabei auf ein über vierzigjähriges
Künstler-Dasein zurückblicken und denkt in der Tat langsam daran sich aus dem
öffentlichen Leben weitgehendst zurückzuziehen. Natürlich wollte sie ihre
beiden Jubiläen nicht unbeantwortet lassen und veröffentlichte mit 18. Juni
2021 ihr neuestes und vorläufig letztes Album „Langsam Wea I Miad“,
welches sowohl sechs brandneue Studio-Aufnahme als auch sieben Live-Interpretationen
bekannter Werke beinhaltet. Dieses ist in Form einer CD, aber auch digital als
MP3-Download und Streaming-Variante erschienen und bei allen gängigen Händlern
und Portalen seither erhältlich. Auch wir haben dieser Tage mit ein wenig
Verzögerung ein Exemplar dieser CD erhalten und sehr gerne in diese vorab für
euch hineingehört, um hierzu wie gewohnt ein paar Worte zu finden. In dem
ersten darauf enthaltenen Werk „Die Erde Hat Fieber“ macht sich die
Sängerin Gedanken um die Umwelt und darüber, wie unser Planet für nachfolgende
Generationen leichtfertig zunichte gemacht wird und rät damit zur Besonnenheit.
Hierin bieten sich einem moderne Klänge sowie ein sehr aussagekräftiger Text.
Unserer Ansicht nach sollte dieser Song in der Gesellschaft weitverbreitet werden,
um gehört zu werden. Im Anschluss darauf bekommt man mit „Kamasutra“ ein
sehr humorvoll dargestelltes Stück rund um die indische Liebeskunst, welche
melodisch sehr modern ist und sich zudem auch sehr eingängig gibt, sodass
dieses völlig zu Recht als Single-Auskopplung ins Rennen geschickt wurde. Die
eine oder andere Textzeile brachte und besonders zum Schmunzeln, sodass wir der
Ansicht sind, dass dieses an sich viel gute Laune macht. „Kumm Wieder Zruck“
trägt eine sanftere Spielweise in sich und wirkt insgesamt sehr authentisch,
aber auch sehr gefühlvoll und erreichte uns sowohl klanglich als auch
inhaltlich auf Anhieb, sodass wir diese als äußerst hörenswert empfunden haben.
Sehr rockige Töne schlägt der Song „Gier“ an, welcher einen sehr eingängigen
Refrain beinhaltet und sich insgesamt sehr ausdrucksstark präsentiert.
Gesanglich, als auch inhaltlich hinterlässt dieser einen sehr positiven
Eindruck und wird bestimmt auch Live für die entsprechende Stimmung sorgen. Im
Titel „Schick Eahm In Die Wüste“ merkt man welche unglaubliche
Lebenserfahrung Werger mit sich bringt. Die Botschaft hiervon kommt
definitiv beim Hörer an und sowohl melodisch als auch inhaltlich kann sich
diese auf jeden Fall sehen beziehungsweise in diesem Fall hören lassen. Das für
viele wohl interessanteste auf dem Album befindliche Studio-Werk trägt den Namen
„Langsam Wea I Miad“, dessen Begriff bereits Statement genug ist und letztendlich
vom Abschiednehmen handelt. Inhaltlich ist dieser sehr gelungen und wurde zudem
auch äußerst gefühlvoll interpretiert. Dieser verweist letztendlich darauf,
dass Stefanie Werger anlässlich ihres siebzigsten Geburtstages plant
ihre Karriere im laufe des Jahres nach einer letzten Tour, sofern die
Corona-Pandemie es zulässt, stillzulegen. Zumindest auf dem Album ist nach
dieser Nummer noch nicht Schluss, den im Anschluss an diese bietet, sich einem teilweise
auch ein Live-Rückblick auf ein bewegtes und erfolgreiches Dasein in der
österreichischen Prominenten-Szene. „Vaterland“ ist die erste Live
dargebotene Nummer, welche klanglich sehr gut arrangiert wurde und auch in
diesem Gewand sehr zu gefallen weiß. Gewohnt kraftvoll gibt sich das Werk „Mann
Oh Mann“ in welchem es klanglich als auch inhaltlich richtig zur Sache geht.
Auch dieser fügt sich sehr gut hier ein und weiß zu gefallen. Bekannt ist auch „Steppenwolf“
welcher melodisch als auch gesanglich bestens umgesetzt wurde und auch in
dieser Fassung sehr wohlwollend klingt. „Summablues“ wurde mit einer
besonderen Leichtigkeit dargestellt und schafft es sowohl klanglich als auch
inhaltlich sehr zu gefallen, sodass wir euch diese auf jeden Fall sehr
empfehlen können und darauf zu hoffen ist, dass dieser auch auf der aktuellen Tournee
miteinbezogen wird. Mit einem Augenzwinkern bietet sich das Stück „Kumma Du
Ham“ als elftes Liedgut dieser scheibe an, welches inhaltlich sehr
humorvoll ausgefallen ist und auch in klanglicher Hinsicht nur das Beste von
sich gibt. Ein weiterer festgehaltener Live-Moment ist hier mit „Bleib Der
Du Bist“ vertreten, dem wir in dieser speziellen Fassung natürlich einiges
abgewinnen konnten. Dieser Titel handelt davon sich selbst treu zu bleiben und
ist in einer Zeit wie heute, wo jeder einem sogenannten Role-Model nacheifert
aktueller denn je. Zu guter Letzt findet man die wohl bekannteste Nummer von Stefanie
Werger vor. „Stoak Wia A Felsen“ ist ein zeitloser Hit, der heute
noch wie damals sehr gut funktioniert und durch seine ausdrucksvolle und
stimmgewaltige Interpretation sehr beeindruckt. Alles an sich sind wir der
Meinung, dass es sich hierbei um ein sehr gelungenes Album handelt, auf welches
so mancher gewiss sehnsüchtig gewartet hat. Die damit verbundene Botschaft
jedoch hätte sich durchaus noch etwas Zeit lassen können, denn Stefanie
Werger hat zugleich auch verlautbart, dass es sich hierbei vermutlich um
ihr letztes Schaffenswerk sowie auch ihre letzte dazugehörige Tour handeln
wird, was vor allem jene traurig stimmen wird, die Fans der ersten Stunde sind.
Wer die bekannte Austropop-Sängerin also noch einmal Live erleben möchte,
sollte sich sputen und sich möglichst rasch seine Tickets sichern, denn auch
wenn die Auftritts-Branche derzeit recht unsicher ist, werden die Karten bestimmt
rasch vergeben sein. Von uns erhält dieses Album insgesamt achteinhalb unserer
möglichen zehn Bewertungspunkte, sodass wir euch dieses sehr gerne empfehlen.
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