Mittwoch, 1. September 2021

Stefanie Werger – Langsam Wea I Miad

Im heurigen Juli feierte eine der wohl stärksten Austropop-Sängerinnen ihren siebzigsten Geburtstag und kann dabei auf ein über vierzigjähriges Künstler-Dasein zurückblicken und denkt in der Tat langsam daran sich aus dem öffentlichen Leben weitgehendst zurückzuziehen. Natürlich wollte sie ihre beiden Jubiläen nicht unbeantwortet lassen und veröffentlichte mit 18. Juni 2021 ihr neuestes und vorläufig letztes Album „Langsam Wea I Miad“, welches sowohl sechs brandneue Studio-Aufnahme als auch sieben Live-Interpretationen bekannter Werke beinhaltet. Dieses ist in Form einer CD, aber auch digital als MP3-Download und Streaming-Variante erschienen und bei allen gängigen Händlern und Portalen seither erhältlich. Auch wir haben dieser Tage mit ein wenig Verzögerung ein Exemplar dieser CD erhalten und sehr gerne in diese vorab für euch hineingehört, um hierzu wie gewohnt ein paar Worte zu finden. In dem ersten darauf enthaltenen Werk „Die Erde Hat Fieber“ macht sich die Sängerin Gedanken um die Umwelt und darüber, wie unser Planet für nachfolgende Generationen leichtfertig zunichte gemacht wird und rät damit zur Besonnenheit. Hierin bieten sich einem moderne Klänge sowie ein sehr aussagekräftiger Text. Unserer Ansicht nach sollte dieser Song in der Gesellschaft weitverbreitet werden, um gehört zu werden. Im Anschluss darauf bekommt man mit „Kamasutra“ ein sehr humorvoll dargestelltes Stück rund um die indische Liebeskunst, welche melodisch sehr modern ist und sich zudem auch sehr eingängig gibt, sodass dieses völlig zu Recht als Single-Auskopplung ins Rennen geschickt wurde. Die eine oder andere Textzeile brachte und besonders zum Schmunzeln, sodass wir der Ansicht sind, dass dieses an sich viel gute Laune macht. „Kumm Wieder Zruck“ trägt eine sanftere Spielweise in sich und wirkt insgesamt sehr authentisch, aber auch sehr gefühlvoll und erreichte uns sowohl klanglich als auch inhaltlich auf Anhieb, sodass wir diese als äußerst hörenswert empfunden haben. Sehr rockige Töne schlägt der Song „Gier“ an, welcher einen sehr eingängigen Refrain beinhaltet und sich insgesamt sehr ausdrucksstark präsentiert. Gesanglich, als auch inhaltlich hinterlässt dieser einen sehr positiven Eindruck und wird bestimmt auch Live für die entsprechende Stimmung sorgen. Im Titel „Schick Eahm In Die Wüste“ merkt man welche unglaubliche Lebenserfahrung Werger mit sich bringt. Die Botschaft hiervon kommt definitiv beim Hörer an und sowohl melodisch als auch inhaltlich kann sich diese auf jeden Fall sehen beziehungsweise in diesem Fall hören lassen. Das für viele wohl interessanteste auf dem Album befindliche Studio-Werk trägt den Namen „Langsam Wea I Miad“, dessen Begriff bereits Statement genug ist und letztendlich vom Abschiednehmen handelt. Inhaltlich ist dieser sehr gelungen und wurde zudem auch äußerst gefühlvoll interpretiert. Dieser verweist letztendlich darauf, dass Stefanie Werger anlässlich ihres siebzigsten Geburtstages plant ihre Karriere im laufe des Jahres nach einer letzten Tour, sofern die Corona-Pandemie es zulässt, stillzulegen. Zumindest auf dem Album ist nach dieser Nummer noch nicht Schluss, den im Anschluss an diese bietet, sich einem teilweise auch ein Live-Rückblick auf ein bewegtes und erfolgreiches Dasein in der österreichischen Prominenten-Szene. „Vaterland“ ist die erste Live dargebotene Nummer, welche klanglich sehr gut arrangiert wurde und auch in diesem Gewand sehr zu gefallen weiß. Gewohnt kraftvoll gibt sich das Werk „Mann Oh Mann“ in welchem es klanglich als auch inhaltlich richtig zur Sache geht. Auch dieser fügt sich sehr gut hier ein und weiß zu gefallen. Bekannt ist auch „Steppenwolf“ welcher melodisch als auch gesanglich bestens umgesetzt wurde und auch in dieser Fassung sehr wohlwollend klingt. „Summablues“ wurde mit einer besonderen Leichtigkeit dargestellt und schafft es sowohl klanglich als auch inhaltlich sehr zu gefallen, sodass wir euch diese auf jeden Fall sehr empfehlen können und darauf zu hoffen ist, dass dieser auch auf der aktuellen Tournee miteinbezogen wird. Mit einem Augenzwinkern bietet sich das Stück „Kumma Du Ham“ als elftes Liedgut dieser scheibe an, welches inhaltlich sehr humorvoll ausgefallen ist und auch in klanglicher Hinsicht nur das Beste von sich gibt. Ein weiterer festgehaltener Live-Moment ist hier mit „Bleib Der Du Bist“ vertreten, dem wir in dieser speziellen Fassung natürlich einiges abgewinnen konnten. Dieser Titel handelt davon sich selbst treu zu bleiben und ist in einer Zeit wie heute, wo jeder einem sogenannten Role-Model nacheifert aktueller denn je. Zu guter Letzt findet man die wohl bekannteste Nummer von Stefanie Werger vor. „Stoak Wia A Felsen“ ist ein zeitloser Hit, der heute noch wie damals sehr gut funktioniert und durch seine ausdrucksvolle und stimmgewaltige Interpretation sehr beeindruckt. Alles an sich sind wir der Meinung, dass es sich hierbei um ein sehr gelungenes Album handelt, auf welches so mancher gewiss sehnsüchtig gewartet hat. Die damit verbundene Botschaft jedoch hätte sich durchaus noch etwas Zeit lassen können, denn Stefanie Werger hat zugleich auch verlautbart, dass es sich hierbei vermutlich um ihr letztes Schaffenswerk sowie auch ihre letzte dazugehörige Tour handeln wird, was vor allem jene traurig stimmen wird, die Fans der ersten Stunde sind. Wer die bekannte Austropop-Sängerin also noch einmal Live erleben möchte, sollte sich sputen und sich möglichst rasch seine Tickets sichern, denn auch wenn die Auftritts-Branche derzeit recht unsicher ist, werden die Karten bestimmt rasch vergeben sein. Von uns erhält dieses Album insgesamt achteinhalb unserer möglichen zehn Bewertungspunkte, sodass wir euch dieses sehr gerne empfehlen.

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