Um das vor zehn Jahren in Innsbruck gegründete
Barockensemble Klingzeug zu kennen muss man doch schon ein wenig mit dem
musikalischen Genre und der österreichischen Musikszene an sich vertraut sein,
um dieses zu kennen, vor allem da es von dieser musikalischen Gruppe, die sich
vorwiegend mit Musik, die zwischen dem sechzehnten und achtzehnten Jahrhundert
entstanden ist auseinandersetzt um diesen in der heutigen Zeit einen ganz
eigenen Flair zu verleihen. Wie bereits erwähnt gab es bislang noch keinen
professionellen Tonträger des Ensembles, was sich nun jedoch ändert denn am 01.
Oktober 2021 erschein unter dem schwedischen Musiklabel BIS das
musikalische Debut „Memento Mori (Remember You Must Die)“ erstmalig in Form
einer CD im Handel. Wir haben bereits eine Tage zuvor ein Exemplar hiervon
erhalten und es uns nicht nehmen lassen in dieses musikalische und vor allem
instrumental gehaltene Schaffenswerk hineinzuhören, sodass wir nun auch euch
kurz schildern möchten, was euch auf diesem Tonträger erwartet. Eröffnet wird
dieser durch den Titel „Lamento Do Tristano“, der zu Beginn mit sanften
Tönen aufhorchen lässt und einen sehr schönen melodischen Einklang darstellt.
Im Anschluss darauf folgt das deutlich längere Stück „Lamento Spora La Morte
Ferdinandi III“ das in seiner klanglichen Interpretation sehr vielfältig
gestaltet wurde und mit sehr beruhigender Spielweise zu begeistern weiß. „Planh
– Improvisation“ fügt sich hier ebenso gut ein und bietet sanfte Töne zu
seinem besten dar. Nachfolgend verteilt sich „Baletti Lamentabili a 4“ gleich
über fünf aneinandergereihten Nummern, wovon jeder einzelne Teil an sich ein
musikalischer Genuss ist, dem man sehr gerne seine Aufmerksamkeit schenkt und
in seiner Umsetzung sehr gelungen scheint. Zwischen sanft und aufgeweckt ist
hier alles gut vertreten. Ruhigere, etwas bedrückendere Klänge werden einem mit
dem Werk „Dido’s Lament“ dargeboten, welches in instrumentaler Umsetzung
einwandfrei gespielt wurde und an sich sehr gefällt. „Sonata Lamentevole“ zählt
definitiv als unser absoluter Favorit dieser Scheibe, den wir uns aufgrund
seiner besonderen Klänge immer wieder anhören könnten und dies gewiss auch
einige Male tun werden. Hier lohnt es sich auf jeden Fall hineingehört zu
haben, denn was sich einem hier bietet ist wahrlich eine Meisterleistung. Ebenso
findet sich „Lachrimae Pavaen“ auf diesem Tonträger sehr gut zu Recht,
denn klanglich passt dieser voll und ganz in das Konzept von Klingzeug
und schafft es einmal mehr durch seine wundervolle Spielweise zu begeistern. „Fugue
For Two Voices“ ist ein etwas ruhigeres aber kürzeres Stück, welches in
klanglicher Hinsicht jedoch keinesfalls zu kurz kommt und es auf jeden Fall wert
ist gehört zu werden. Auch „Sinfonia Funebre“ verteilt sich wieder über
insgesamt vier aneinandergereihten Nummern dieses Albums. Ebenso wie bereits einige
andere Stücke, die sich einem hier bieten überzeugte uns auch dieses in jedem
einzelnen Abschnitt mit seiner vielschichtigen Instrumentalumsetzung, sodass
wir auch dieser diesen einiges abgewinnen konnten. Abschließend wäre da
außerdem noch das Werk „Alle Menschen Müssen Sterben“, welches mit
sanfteren Tönen das Album in aller würde und mit brillanter Musik ausklingen
lässt. Alles in allem darf man nach diesen insgesamt neunzehn Werken getrost
behaupten, dass sich die durchwegs aufwändigen Aufnahme-Arbeiten zu dieser
Scheibe auf jeden Fall gelohnt haben und hierbei garantiert nicht nur typische
Klassik-Fans sondern Musikliebhaber an sich garantiert auf ihre Kosten kommen.
Streich- und Zupfinstrumente stehen hierbei voll und ganz im Vordergrund, sodass
jeder der eine Vorliebe dafür pflegt garantiert von diesem Debüt begeistert ein
wird. Klingzeug bietet Interdisziplinäre Projekte, das Bespielen
ungewöhnlicher Orte und hat es sich selbst zum Ziel gesetzt stets neues
Publikum für sich zu gewinnen. Für die öffentliche Präsentation ihrer Scheibe wurden
bisher vier Termine in den kommenden Monaten ins Auge gefasst, die derzeit unter
Vorbehalt, je nach Infektionslage in den einzelnen Bundesländern unter gewissen
Auflagen auch stattfinden werden. Wer zufällig eine der Spielstätten in seiner
Nähe hat und mit klassischer Musik oder Barockmusik etwas anfangen kann, der
ist dabei gewiss ein gerngesehener Gast. Dem Debütalbum selbst konnten wir so
einiges abgewinnen, sodass wir euch dieses mitunter auch gerne weiterempfehlen
und in unserer Gesamtwertung dafür letztendlich acht unserer möglichen zehn
Bewertungspunkte geben.
Geplante Live-Termine (mit Vorbehalt):
31.10.2021 - Innsbrucker Abendmusik, VIER UND EINZIG, Innsbruck
01.11.2021 - Martin-Luther-Kirche, Linz
02.11.2021 - Konzilsgedächtniskirche Lainz, Wien
10.03.2022 - Wildermieming
31.10.2021 - Innsbrucker Abendmusik, VIER UND EINZIG, Innsbruck
01.11.2021 - Martin-Luther-Kirche, Linz
02.11.2021 - Konzilsgedächtniskirche Lainz, Wien
10.03.2022 - Wildermieming
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