Jonas Kaufmann gilt in der Klassik-Szene bereits seit
vielen Jahren als einer der wohl gefragtesten Tenöre des deutschsprachigen
Raums. Oftmals wird dieser durch Helmut Deutsch am Piano begleitet und
machte erst kürzlich mit diesem wieder gemeinsame Sache und widmete sich den
Werken von Franz Liszt, sodass dieser nun am 17. September 2021
das Album „Liszt – Freudvoll und Leidvoll“ in Form einer CD, sowie aber
auch digital als MP3-Download und Streaming-Variante in den Handel gebracht
hat, auf welchem sich insgesamt zwanzig neu aufgenommene Interpretationen
befinden. Da wir dieser Tage ein Exemplar dieses Albums bei uns vorgefunden
haben, haben auch wir bereits vorab für euch in dieses hineingehört, sodass wir
euch auch nicht weiter vorenthalten möchten, was euch dieses inhaltlich zu
bieten hat. Eröffnet wird die Scheibe durch „Vergiftet sind meine Lieder, S.
289“, eine Darbietung die gesanglich als auch melodisch sehr gut
wiedergegeben wird und daher auf jeden Fall sehr hörenswert erscheint. Gefolgt
wird dieser durch den Titel „Freudvoll und leidvoll „Rev. v. Eugen
d’Albert“, S. 280“, der ebenso von sich zu überzeugen weiß und in seiner
Umsetzung sehr gelungen ist. Diesem schließt sich das Werk „Freudvoll und
leidvoll „2. Vertonung 1848“, S. 280“ unmittelbar darauf an, welches ebenso
klanglich als auch gesanglich eine gute Tonlage mit sich bringt und damit zu
gefallen weiß. Unseres Erachtens nach sehr überzeugend ist auch das Stück „Der
König von Thule, S. 278“ in welchem Kaufmanns Stimme sehr gut zur
Geltung gebracht wird und besonders kräftig klingt. Sehr angenehme Klänge sowohl
am Piano als auch gesanglich bringt die Nummer „Im Rhein, im schönen Strome,
S. 272“ mit sich, die auf uns insgesamt einen sehr positiven Eindruck
hinterlassen hat und auf jeden Fall eine Bereicherung für diesen Tonträger
darstellt. Sehr gut fügt sich hier auch die Interpretation von „Die Loreley,
S. 273/2“ ein, in welchen man auf jeden Fall hineingehört haben sollte, da
dieser klanglich als auch gesanglich wirklich einiges zu bieten hat. Auf Anhieb
für sich begeistern konnte uns der Titel „Ihr Glocken Von Marling, S.328“
der uns vor allem auf gesanglicher Ebene sehr überzeugt hat, sodass wir euch
auch diesen sehr gerne weiterempfehlen. Sehr genussvoll entbietet sich das Werk
„Die drei Zigeuner, S. 320 3 Sonetti del Petrarca, S. 270“ in welchem die
instrumentale Akustik und der Gesang hervorragend aufeinander abgestimmt wurden.
Sehr viel Gefühl erhält man in „Benedetto sia 'l giorno, S. 270a/1“
übermittelt, durch welche wir zudem auch einen ganz persönlichen Gänsehaut-Moment
verzeichnen konnten. Mit „Pace non trovo, S. 270a/2“ bietet sich einem
auch schon wieder die Halbzeit dieses Tonträgers, die klanglich als auch
gesanglich sehr zu gefallen weiß und sich hier sehr gut einfindet. „I' vidi
in terra angelici costumi, S. 270a/3“ ist der Name des darauffolgenden
Stücks, welches sich instrumental sehr gut sowie gesanglich zudem auch sehr
gefühlvoll gibt. Ein kurzes Zwischenstück ist hier mit „Es muss ein
Wunderbares sein, S. 314“ vertreten, welches sich klanglich hier zwar gut
einfügt, jedoch nicht ganz unseren persönlichen Geschmack getroffen hat. Eine
sehr schöne, emotionsvolle Nummer findet man hier mit „O lieb, solang du
lieben kannst, S. 298“ vor, welche sich unserer Ansicht nach hier sehr gut
einfügt und sowohl klanglich als auch auf gesanglicher Darbietungsebene auf
jeden Fall überzeugen kann. Nachfolgend findet man hier „Die stille
Wasserrose, S.321“ vor, ein Stück, welches in der Tat zum Großteil eher sanftere
Töne zu bieten hat und damit Hochhaus punkten kann. Auch hier empfehlen wir
euch zumindest eine Hörprobe zu entnehmen, sofern sich euch die Möglichkeit
dazu bietet. Eine eindrucksvolle Darbietung erhält man hier auch in „Ein
Fichtenbaum steht einsam, S. 309“ die vom Stil her hervorragend zu den
übrigen Nummern dieser Scheibe passt und sich klanglich hier sehr gut einfügt.
Auf Anhieb von sich begeistern konnte uns auch „Es rauschen die Winde, S.
294“ in welchem die instrumentale Spur am Piano hervorragend auf die Gesangsebene
von Jonas Kaufmann abgestimmt wurde und insgesamt daher sehr positiv in seinem
Wirken ist. Ein sehr schön gestaltetes Sanftes Werk, welches und recht schnell
von sich überzeugt hat findet man hier mit „Ich möchte hingehn, S. 296“
vor. Ebenso sehr gut angekommen sind bei uns die beiden Interpretationen von „Der
du von dem Himmel bist „Erste Fassung, veröffentlicht 1842“, S. 279“ und „Der
du von dem Himmel bist „Letzte Fassung, veröffentlicht 1860“, S. 279“ die
man sich keineswegs entgehen lassen sollte. Abschließend wäre da auch noch „Über
allen Gipfeln ist Ruh, S. 306“ durch welchen das Album schließlich ein sehr
würdiges Ende findet und man dieses mit sehr sanften Klängen schließlich
auslaufen lässt. Alles in allem bietet sich einem hier eine sehr gelungene
Klassik-Scheibe mit sensationell guten Interpretationen. Jonas Kaufmann
und Helmut Deutsch harmonieren wieder einmal mehr sehr gut miteinander,
sodass man darauf hoffen darf, dass die Zusammenarbeit der beiden noch lange
anhalten wird. Unsererseits ist uns dieses in unserer Gesamtwertung
siebeneinhalb unserer möglichen zehn Punkte wert, sodass wir euch dieses,
sofern ihr euch für klassische Musik mit Tenor-Gesang begeistern könnt, sehr
gerne weiterempfehlen.
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