Mittwoch, 9. November 2022

Trautmann - Die komplette Serie

Trautmann ist ein fiktiver österreichischer Kriminalbeamter, welcher dem Publikum in erster Linie aus der ORF-Kultserie Kaisermühlenblues bekannt wurde. Aufgrund der Beliebtheit dieses Charakters widmete man diesem ein eigenes Spin-Off, welches aus insgesamt zehn Ausgaben besteht und weniger als Serie, sondern vielmehr als Fernseh-Verfilmung in zehn Teilen anzusehen ist. Alle zehn Folgen wurden bereits in Form einer DVD-Gesamtbox veröffentlicht, welche sich mitunter auch gut verkaufte, sodass diese erst vor einigen Jahren durch die Hoanzl GmbH neu aufgelegt werden musste. Diese beinhaltet alle Episoden, wenn man sie so nennen möchte, in Form von fünf DVDs, welche auch wir kürzlich erhalten und gerne vorab für euch auch angesehen haben, um euch hierüber ein wenig erzählen zu können. Bei dieser von Ernst Hinterberger entwickelten österreichischen Fernsehreihe führten in der Pilotausgabe sowohl Harald Sicheritz als auch in weiterer Folge Thomas Roth die Aufgabe in der Regie aus. Beide galten bereits damals als erfahrene Fachmänner auf ihrem Gebiet und hatten schon einige Erfolge zu verzeichnen. Trautmanns (Wolfgang Böck) Zeiten im Kaisermühlner Gemeindebau sind vorbei, denn erst kürzlich trennte er sich von seiner langjährigen Liebe Gitti Schimek, sodass er in seine alte Wohnung zurückgekehrt ist. Seinem Job als Ermittler geht er dennoch weiter nach, auch wenn er nun auf einem anderen Posten dem „Koat 2“ tätig ist, wo er es mit seinen neuen Kollegen Karl-Heinz „Burschi“ (Simon Schwarz), Moni Tränkler (Monica Weinzettl) sowie dem kürzlich neuernannten Oberst Brandner (Wolfram Berger) zu tun bekommt. Was seine Fälle anbelangt, so gilt Trautmann als besonders Ehrgeizig, sodass ihm kein Fall unlösbar erscheint und er Verbrecher regelmäßig Abführen lässt. Trautmanns neuer Arbeitsplatz führt ihn durch die gesamte Stadt, sodass man hier die verschiedensten Schauplätze von Wien zu sehen bekommt. Wer Wolfgang Böck in seiner Rolle als Trautmann schon einmal gesehen hat, weiß, dass einem hier tiefsinnigen schwarzen Humor, jede Menge Sarkasmus sowie astreiner Wiener Schmäh geboten werden. Weiteres werden Dialoge hier meist um urwienerischen Dialekt gesprochen, sodass man diesen doch zumindest ein wenig beherrschen sollte um der Serie weitgehendst folgen zu können. Doch selbst wenn man diesem bislang noch nicht so mächtig sein sollte – hiermit ist der Lerneffekt über die Wiener Sprachkultur sowie der Lebensalltag des Wieners an sich hiermit garantiert. Neben ausgezeichneter Hauptbesetzung dieses Kaisermühlenblues Spin-Offs findet man hier kein bisschen mindere Nebencharaktere vor, die hier unter anderem auch sehr gut besetzt wurden. Klassische Klischees werden hierbei sehr gut bedient und auch die Spannung und Unterhaltung sind bei diesem Format sehr gut gegeben, sodass es sich unserer Ansicht nach auf jeden Fall lohnt dabei mitzufiebern, wenn die Wiener „Kieberer“ für Recht und Ordnung in der Stadt sorgen. Aufgrund des Alters zwischen zweiundzwanzig und achtzehn Jahren, welche die einzelnen Teile bereits auf dem Buckel haben, ist die Bildqualität bei dem einen oder anderen Teil möglicherweise nicht mehr ganz Zeitgemäß im Vergleich zu heutigen Formaten, jedoch im Großen und Ganzen dennoch gut gegeben, sodass man sich die Fälle zweifelsohne und ohne gröbere Beeinträchtigungen ansehen kann. Optisch liefert diese Veröffentlichung sehr schöne, natürliche Farbtöne, an welchen sich auch der Kontrast entsprechend orientiert und angepasst wurde. Die Schärfe ist ganz gut, wenn auch nicht immer ganz sauber. Die Audiospur ist aufgrund der Tatsache, dass es sich hierbei um eine österreichische Produktion handelt selbstverständlich in deutscher Sprache verfügbar und wird im altbekannten Dolby Digital 2.0-Format mit gut verständlichen Dialogen wiedergegeben, sodass es hierbei zu keinerlei Verständnisschwierigkeiten kommt. Es hätte sich jedoch angeboten, dass aufgrund des gesprochenen Dialekts und so mancher hörbeeinträchtigten Zuschauer auch Untertitel miteingebunden werden, worauf man allerdings hier verzichtet hat. Die Box liefert eine Gesamtlaufzeit von rund fünfzehn Stunden, die man aufgrund der Sympathie für den Charakter Trautmann im Nun verschlingt, sodass man nicht abstreiten kann, dass diese Serie an sich sehr sehenswert ist. Für dieses Stück österreichischen Kulturguts vergeben wir unsererseits sehr gerne achteinhalb unserer möglichen zehn Bewertungspunkte, sodass eine Empfehlung hierbei selbsterklärend ist.

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