Samstag, 9. März 2019
Mackie Messer - Brechts Dreigroschenfilm
Von der Geschichte oder der Dreigroschenoper Mackie Messer hat vermutlich jeder
zumindest schon einmal gehört. Im vergangenen Jahr erhielt diese berühmte
Geschichte von Bertold Brecht auch
eine filmische Inszenierung, obwohl gerade das der Geschichte von Brechts widerspricht, da sich dieser
seinerzeit gegen die hinterhältige Filmindustrie zur Wehr setzte. Mackie Messer – Brechts Dreigroschenfilm nennt sich die deutsche schauspielerische
Umsetzung dieser Handlung, welche am 28.
März 2019 durch die KSM Film GmbH
in Form einer DVD, einer BluRay sowie auch als VOD erscheinen wird. Auch wir
haben uns bereits das eine oder andere Mal mit Mackie Messer auseinandergesetzt und fanden es unglaublich
interessant, als wir von dieser Verfilmung hörten. Seit wenigen Tagen liegt uns
bereits ein Exemplar von dieser in der BluRay Variante vor, weshalb wir es uns
auch nicht nehmen haben lassen bereits vorab für euch in diesen Film
hineinzusehen und euch so ein wenig über dessen Inhalt sowie auch die
Verarbeitung erzählen zu können. Die Geschichte spielt im Jahr 1928 in welchem
im Berliner Schiffbauerndamm Bertold
Brechts (Lars Eidinger) Stück „Dreigroschenoper“
zum allerersten Mal über die Bühne geht. Wider aller Erwartungen schlägt
dieses regelrecht ein und wird zum vollen Erfolg. Auch die Filmindustrie wird
durch den Erfolg darauf aufmerksam, was den Urheber des Stücks dazu veranlasst auch
eine Filmische Umsetzung vorzubereiten. Auch der Komponist Kurt Weill (Robert Stadlober) ist von dieser Idee angetan und steht
ihm dabei unterstützend zur Seite um einen Film des Stücks „Dreigroschenoper“ auch auf die große Leinwand zu bringen. Das
Vorhaben der Verfilmung der Geschichte rund um den Ganoven Macheath (Tobias Moretti) welcher Polly (Hannah Herzsprung), der Tochter von Peachum (Joachim Król) ein Verhältnis hat zu verfilmen scheitert jedoch.
Dies liegt daran, dass sowohl die Produktionsfirma als auch der Autor völlig
unterschiedliche Absichten mit dieser Story haben. Bertold Brecht will ein außergewöhnliches Meisterwerk, sein
Lebenswerk, erschaffen. Die Produktionsfirma setzt ebenso auf einen Erfolgreichen
Film, wobei jedoch nicht die inszenierung sondern rein die Profitgier im Vordergrund
steht. Die Verfilmung liegt auf Eis und Brecht
geht sogar so weit, dass er die Produktionsfirma, welche an seiner Geschichte
Beteiligt ist vor Gericht bringt. Die Geschichte spielt im 19. Jahrhundert und
erzählt sozusagen von der Entstehungsgeschichte rund um die Dreigroschenoper
und deren geplante filmische Umsetzung. Natürlich ist es nicht der erste
Streifen, der über Brechts
Theaterstück gedreht wurde, denn seit den 1930er Jahren wurden sieben Filme zu
dieser Thematik gedreht. Letzterer setzt sich erstmals mit dessen Entstehung und
nicht mit dem Stück selbst auseinander. Schauspielerisch wurde dieser sehr gut
umgesetzt, Tobias Motetti, Lars Eidinger
oder auch Hannah Herzsprung
überzeugen hier wieder einmal von ihrem Können. In Optischer Hinsicht liefert
diese BluRay ein sehr schönes Bild, welches über sehr kräftige, kontrastreiche
Farben verfügt. Auch die Schärfe ist hier optimal abgestimmt worden und
insgesamt bietet dieser Film eine wundervolle Kulisse die Bauten und Gewänder
des neunzehnten Jahrhunderts zeigt. Die Tonspur ist hier in deutschem Originalton
in DTS-HD Master Audio 5.1 abgehalten, sodass man hier einen ausgezeichneten
Klang geboten bekommt, der sich sehr gut über die Räumlichkeiten verteilt,
sofern man über eine entsprechende Heimkino-Anlage verfügt. Ebenso enthalten
sind hier auch deutsche Untertitel, die man optional zuschalten kann. Dieses
wundervolle Werk von Regisseur Joachim Lang hat eine Laufzeit von über zwei
Stunden zu bieten. Zusätzlich darf man sich allerdings auch hier an dem einen
oder anderen Extra erfreuen. Die BluRay enthält obendrein außerdem auch noch
einen Kinotrailer, einen Einblick von der Premiere in Berlin sowie auch den Eröffnungsfilm
des Münchner Filmfestes, einen Trailer, eine Bildergalerie sowie ein auch ein
zwölfseitiges Booklet. Alles in allem bekommt man hier eine gelungene Umsetzung
die diesmal sogar in Deutschland produziert wurde. Mackie Messer – Brechts Dreigroschenfilm
zeigt eine sehr interessante Geschichte rund um die Entstehung des Theaterstücks,
welche einen durchaus mit ihrem Inhalt an sich fesseln kann. Alles in allem handelt
es sich hierbei um einen guten Film, dem wir gerne sieben unserer möglichen
zehn Bewertungspunkte geben möchten. Prädikat „Besonders Wertvoll“ mit welchem
sich das Cover des Films schmückt ist hier durchaus gerechtfertigt.
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