Dienstag, 25. Oktober 2016

EAV - Was haben wir gelacht... (Verdächtige Larifaritäten aus drei Jahrzehnten)

Langsam aber sicher macht sich die Erste Allgemeine Verunsicherung, kurz EAV genannt, bereit für den wohlverdienten Ruhestand. Nach fast vierzig Jahren Bandgeschichte möchten Thomas Spitzer und Klaus Eberhartinger zukünftig etwas kürzer treten und haben bereits angekündigt im kommenden Jahr ihr letztes Studioalbum zu veröffentlichen mit welchem sie sich im Anschluss auf eine sehr lange und umfangreiche Abschieds-Tour begeben möchten. Doch wer geglaubt hat, dass das das einzige ist was die EAV noch von sich geben werden, der irrt, denn in den letzten Monaten wurden einige unveröffentlichte Raritäten aus drei Jahrzehnten zusammengetragen und teilweise auch neu aufgenommen und neu gemastert, sodass Fans nun die Möglichkeit auf lang verborgene Stücke haben. Diese wurden nun am 21. Oktober 2016 durch die Ariola (im Vertrieb der Sony Music Austria GmbH) unter dem Namen „Was haben wir gelacht... (Verdächtige Larifaritäten aus drei Jahrzehnten)“ veröffentlicht und beinhaltet achtzehn mehr oder weniger tolle Nummern die im Laufe der Bandgeschichte und verschiedenen Albumarbeiten entstanden sind. Eröffnet wird diese Scheibe durch den Titel „Was Haben Wir Gelacht“, der klanglich eigentlich sehr träge klingt. Allerdings gestaltet sich dieser so eingängig dass er auch schon wieder gut ist und uns auf jeden Fall von sich überzeugt hat. Mit „Lonesome Cowboy“ folgt eine lustige Nummer im Country-Stil. Diese klingt recht nett und bietet einen sehr einfachen Refrain der im Kopf hängen bleibt und sich natürlich durchaus zum Mitsingen eignet. „Ich tät’s noch einmal“ ist ein Stück welches inhaltlich ganz in Ordnung ist und wie ein Gedicht mit rhythmischer Begleitung aufgebaut ist. Hier ist auf jeden Fall nichts verhaut wenn man sich die beinahe eineinhalb Minuten anhört. Das Werk „Barbie“ beginnt mit einer Spieluhr-Musik wie man sie vermutlich aus so manchem Horror-Film kennt. Klanglich als auch inhaltlich ist man hier schon etwas moderner unterwegs, weshalb die Aufnahmen bei einem der letzten Studioalben entstanden sein muss. Hier sollte man auf jeden Fall zumindest hineingehört haben. Gute Laune verbreitet der Titel „Schweinefranz“ welcher inhaltlich doch recht unterhaltsam ist und bestimmt an Sendungen wie Bauer Sucht Frau angelehnt sein muss. Hier bekommen die Leute die sich für solch einen Schwachsinn hergeben ihr Fett weg. Einen eher irischen Klang bekommt man bei „Der Blöde Hein“ zu hören. Dieses Liedgut hat uns leider nicht so wirklich erreicht und gibt sich auf diesem Album doch eher zurückhaltend. „#*ck dich“ ist grundsätzlich ein ruhigeres Werk mit wildem Refrain, bei welchem das Niveau deutlich gesenkt wurde. Dass man so manchen Titel der EAV vielleicht nicht so ernst nehmen sollte ist jedoch schon lange Zeit bekannt und daher finden wir dass dieser sehr gut auf diese Scheibe passt. Jungendfrei ist dieser zumindest nicht. Der Song „Halali“ ist für die Band doch sehr typisch und hört sich melodisch sehr nach einer Art Minnesang, wie es ihn in der Ritterzeit gegeben hat, an. Klanglich ganz in Ordnung sind auch die beiden Stücke „Das Auge Basedows“ und „Nummer“ welche zwar inhaltlich recht gut geworden sind uns aber leider nicht wirklich überzeugt haben. Bei „Stemmerking“ handelt es sich wieder einmal um ein Gedicht welches sehr gut zum Stil dieses Albums passt und auch den Stil der EAV wiederspiegelt. Auf fast jedem Album der Band sind zwischendurch immer wieder Text-Passagen oder Gedichte enthalten weshalb sie auch hier auf ihrem Raritäten-Album ihrer Linie treu bleiben. Die Nummer „Schecksymbol“ erinnert melodisch ein wenig an Rainhard Fendrichs „Ich Bin Ein negerant Madame“. Inhaltlich ist diese der lustig ausgefallen und schafft es auf jeden Fall den Hörern ein Schmunzeln auf die Lippen zu zaubern. „Weh dem der pflügt“ gestaltet sich sehr eingängig und ist klanglich als auch gesanglich sehr gut gelungen. Weniger angetan waren wir von dem Werk „Komm her“ welches uns inhaltlich als auch klanglich nicht wirklich viel abgewinnen konnte. Rhythmisch sehr gelungen ist auch „Tanzbaron“ – ein Stück welches irgendwie eine große Ähnlichkeit wie der „Märchenprinz“ hat. Klanglich als auch inhaltlich hat uns dieses sehr gut gefallen und wir empfehlen euch dieses sehr gerne auch weiter. „Ein Koch“ beinhaltet die Melodie des Liedguts „Mein Hut der hat drei Ecken“. Der Text dazu ist jedoch sehr gut und typisch für Mastermind Thomas Spitzer und seine EAV. Dass „Neandertal 2016“ ein sehr frisches Werk ist, ist sowohl am Klang als auch am Text deutlich erkennbar. Dieser Titel gestaltet sich sehr eingängig und hat uns recht schnell von sich überzeugt. Deutlich ruhiger und nachdenklicher gestaltet sich der Abschluss des Albums der mit „Das Letzte Hemd“ angespielt wird. Inhaltlich und melodisch ein großartiges Stück welches dieses Album mit gelungenem Inhalt und tollen tönen sanft ausklingen lässt. Man sollte sich hier auf keinen Fall ein Hit-Album mit gewohnten Ohrwürmern erwarten, denn hier bekommt man vielmehr gelungene und ausgewählte Stücke geboten die es einst nicht auf die Alben geschafft haben. Insgesamt ist dieses Album recht gut geworden, wobei wir sagen müssen, dass man so manchen Titel nicht unbedingt veröffentlichen hätte müssen und stattdessen lieber zu einem anderen Stück greifen hätte können. Nichts desto trotz ein gelungenes Album welches den EAV Fans sicherlich gefallen wird und in keiner Sammlung fehlen sollte. In unserer Gesamtwertung vergeben wir hierfür acht unserer möglichen zehn Bewertungspunkte.


Gewinnspiel: Bei uns habt ihr die Möglichkeit nun 2x1 Album von „Was haben wir gelacht... (Verdächtige Larifaritäten aus drei Jahrzehnten)“ zu gewinnen, wenn ihr uns einfach folgende Gewinnfrage beantwortet: „Wie lange gibt es die Band EAV schon?“. Wenn ihr die richtige Lösung wisst schickt uns diese gemeinsam mit eurem Namen und eurer Anschrift an redaktion.theworldssociety@gmx.at und mit ein bisschen Glück gehört eine der beiden CDs schon bald euch. Teilnahmeschluss ist am 02. November 2016

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