Montag, 1. Februar 2016

JeruZalem

Am 29. Jänner 2016 veröffentlichte die Splendid Film GmbH ihren neuen Horror-Streifen JeruZalem in Form einer DVD, einer BluRay und selbstverständlich auch digital als VOD. Dieser wurde nicht wir eigentlich vermutet in Amerika sondern in Israel unter der Regie von Doron Paz und Yoav Paz produziert. Die Story klingt gut, der Trailer wirkt und so wächst die Vorfreude, dass uns nach Cloverfield mal wieder ein unterhaltsamer Genre-Film in einer ansprechenden Jerusalem Kulisse präsentiert wird, abseits von den sonst so üblichen paranormalen Erscheinungen und den ganzen mordlüsternen Psychiatriebewohnern. Auf den ersten Blick scheint JeruZalem, auch durch die Verwendung einer Google Glass Videobrille statt der gewohnten Camcorder, erfrischend anders und innovativ, entpuppt sich aber nach 91-minütiger Laufzeit als mittelprächtiger, aber dennoch halbwegs sehenswerter B-Movie in einem atmosphärisch tollem Setting. Der Inhalt dreht sich in erster Linie um die beiden Amerikanerinnen Sarah (Danielle Jadelyn) und Rachel (Yael Grobglas) die gemeinsam mit dem mysteriösen Anthropologie-Student Kevin (Yon Tumarkin) nach Jerusalem reisen. Am Anfang sieht es aus wie ein Traumurlaub schlechthin, sie tanzen die Nächte durch und genießen ihr Leben. Das Trio fühlt sich wohl in dieser biblischen Metropole. Unerwartet kippt jedoch die Stimmung und es geschehen völlig unerklärliche Dinge. Das  ist aber  nur der Anfang, denn  schon bald finden sich die drei Touristen inmitten einer Apokalypse mit biblischem Hintergrund wieder. Um sie herum bricht die Hölle los und monströse Dämonen machen Jagd auf die Menschen. Mit der Abriegelung des geschichtsträchtigen Gebiets will das Militär die um sich greifende Zerstörung stoppen. Es scheint keinen Ausweg aus der heiligen Stadt zu geben – eine Flucht ist nahezu unmöglich. Für die Freunde bleibt nur der dramatische Überlebenskampf gegen einen Gegner, der sich nicht zu erkennen gibt. Inhaltlich ist dieser Film ganz einmal etwas anderes als die bisherigen Horror-Streifen obwohl sich ja im Endeffekt ja doch wieder alles im Dämonen dreht. Leider vergehen bis zur biblischen Apokalypse (wieder) quälende 50 Minuten in denen allerlei Klischees bedient werden und der Film wie ein Google beziehungsweise Social-Media Werbespot daherkommt, schließlich soll man ja sehen was diese 1500 US-Dollar Brille alles kann. Als in der zweiten Hälfte dann aber die Apokalypse mehr oder minder abgeht kann der Film ansatzweise punkten. Die Darsteller versuchen zwar ihr Bestes, sind jedoch ebenso nicht gerade die Idealbesetzung für solch einen Film wie diesen. Das Bild, welches zum Großteil mit dem sogenannten „Wackelkamera“-Effekt gedreht wurde ist aus unserer Sicht schon etwas störend. Das Besondere an diesem Film jedoch ist, dass für den Dreh stellenweise sogar mit der Google Glass Brille gedreht wurde. Der Ton wird in allen Sprachen in Dolby Digital 5.1 wiedergegeben und sorgt in so manchen Momenten für einen ganz guten Raumklang. Bonus sollte man sich hier keinen erwarten, da man hier auch keinen bekommt. So bleiben einem die Hintergründe zu dieser Filmproduktion verborgen, was aber mit der Glass Brille gar nicht einmal so uninteressant gewesen wäre. Schade. In unserer Gesamtwertung schneidet dieser Film insgesamt jedoch eher minder ab, denn hierfür vergeben wir fünf von möglichen zehn Bewertungspunkte und sind der Meinung, dass ihr hier lieber zweimal überlegen solltet, ob ihr euch tatsächlich für diesen Film entscheidet. 

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