Jahrelang saßen Michael
Weber (Alfred Dorfer) sowie Ingenieur Engelbert Breitfuss (Roland Düringer)
Seite an Seite im Büro der MA2412, dem Amt am Rande der österreichischen
Hauptstadt, welches sich mit der Bewilligung von Weihnachtsdekoration auseinandersetzte
und dementsprechend meist nur im Dezember etwas Parteienverkehr verzeichnete.
Dennoch gelang es den Beamten sich dort über Jahrzehnte hinweg über Wasser zu
halten, doch damit soll nun Schluss sein, denn die Einsparungsmaßnahmen machen
auch vor der MA2412 nicht halt, sodass die langjährigen Angestellten
kurzerhand in den frühzeitigen Ruhestand entlassen wurden. Selbstverständlich
gingen die Jahre an Weber und Breitfuss nicht spurlos vorbei, sodass sich die
beiden Kollegen, welche ein herz und eine Seele sind und sich dennoch nicht
ausstehen können regelrecht auf die gewonnene Freizeit freuen und einander
schwören, sich in ihrem Leben nie mehr über den Weg laufen zu wollen. Selbstverständlich
ist dem nicht so, wie die beiden erst kürzlich im ORF Ausgestrahlten
Filmepisoden von „Weber & Breitfuss“ bereits zeigten, bei welchen Harald
Sicheritz wie in so vielen anderen österreichischen Erfolgsformaten erneut
die Aufgabe der Regie übernahm. Am 30. Dezember 2022 erschienen die
ersten beiden Episodenfilme „Auf Reha“ und „Beim Film“ im
Vertrieb der Hoanzl GmbH auch bereits in Form einer DVD, von welcher
auch wir dieser Tage ein Exemplar erhalten und selbstverständlich noch einmal
hineingesehen haben um unser Augenmerk nicht nur auf den Inhalt, sondern auch
auf die technischen Gegebenheiten dieser Produktion zu legen. In „Auf Reha“ begeben
sich die beiden ehemaligen Beamten unabhängig voneinander nach ihrem
Berufsalltag erst einmal auf Kur. Während Ing. Engelbert Breitfuss
tatsächlich mit ein paar Wehwehchen zu Kämpfen hat, versucht Michael Weber
hingegen einen luxuriösen Urlaub auf Kosten der Krankenkasse und seiner zuvor
abgeschlossenen Zusatzversicherung zu machen. Wie der Zufall es so will, laufen
sich die beiden dort kurz nach ihrer Ankunft auch schon über den Weg und
bemerken, dass in der Heilanstalt irgendetwas nicht mit rechten Dingen zugeht,
sodass sie, angetrieben durch die Neugier des Ingenieurs, sich auf die Suche
nach der Ursache machen. Letztendlich versucht die Klinikleitung bloß
Simulanten außer Gefecht zu setzen und sieht sich dabei zu äußerst kuriosen
Maßnahmen gezwungen. Im zweiten Teil der filmischen Rückkehr der beiden
Staatsbeamten wartet „Beim Film“ eine außergewöhnliche Herausforderung
für die beiden. Was viele erst hier herausfinden ist, dass Herr Ingenieur Breitfuss
seit vielen Jahren schon eine Vorliebe dafür hat als Komparse in dem einen oder
anderen Film mitzuwirken. So kommt es ihm gerade recht, dass sich jene Agentur
bei ihm meldet, und ihm eine neue Rolle anbietet, bei welcher er schon seit
langer Zeit hinterlegt ist. Mike Weber hingegen genießt die freie Natur und
versucht mit seiner Drohne, welche ihm seit seiner Pensionierung ein
attraktives Nebeneinkommen beschert, sensationelle Landschaftsaufnahmen zu
machen. Als er in der Nähe einer Burg ein Plakat zu sehen bekommt, dass hier
kürzlich ein Vampirfilm gedreht werden soll, wittert er seine Chance als
Drohnen-Spezialist bei den Aufnahmen mitzuwirken. Bei einer Vorstellung bei
selbiger Agentur die auch kürzlich erst Breitfuss kontaktiert hatte, wird sein
Drohnen-Angebot zwar abgelehnt, ihm jedoch eine Komparsen-Rolle als Vampir
angeboten. Wie der Zufall es so möchte begegnen sich Weber & Breitfuss
so also bald erneut am Filmset sodass neckische Zwistigkeiten dort schon bald
erneut aufflammen und dieses Mal unter den Produzenten sogar für Begeisterung
sorgen, da sie besonders authentisch wirken. Doch auch auf der Burg kommt es
anders als Gedacht, sodass Weber und Breitfuss gezwungen sind wie
einst in der Vergangenheit erneut zusammen zu arbeiten. Natürlich darf man
diese Produktionsreihe an sich nicht mehr mit alten Serienaufnahmen
vergleichen, denn anstatt sich mit bürokratischem Kram auseinanderzusetzen sieht
man die beiden beamten hier in der Ausübung diverser Freizeitaktivitäten, wobei
jedoch auch immer wieder bekannte Gesichter in den Rollen verschiedener
Nebencharaktere zu sehen sind. Wer unvoreingenommen an diese beiden Teile
herangeht, der wird hierbei auch gut unterhalten, wobei wir sagen müssen, dass
wir den Teil „Auf Reha“ sogar um einiges Unterhaltsamer fanden als „Beim
Film“, der die beiden dennoch aber auch von einer ganz anderen humorvollen
Seite zeigt, die man den beiden sicherlich nicht zugetraut hätte. Insofern
würden wir es natürlich sehr begrüßen die beiden Figuren in weiteren Episoden
wie „Im Urlaub“, „Im Museum“, „Im Tiergarten“, „Weihnachtliche Hilfe für Herrn
Claus“ oder ähnlichem zu Gesicht zu bekommen. Optisch erhält man hier ein sehr
schönes Bild, welches kräftige, kontrastreiche und sehr warm gehaltene Farben
mit sich bringt, dem es an Schärfe keineswegs mangelt. Der Ton ist hier in
hochwertigem Dolby-Audio im Stereo-Format verfügbar wodurch die Dialoge zu
jederzeit gut zu verstehen sind. Insgesamt wird man hierbei rund eineinhalb
Stunden gut unterhalten, wobei man durchaus das Verlangen auf mehr verspürt. Roland
Düringer und Alfred Dorfer haben ihre Rollen auch über zwanzig Jahre
nach der letzten Klappe für die Serie keineswegs verlernt und wissen diese auf
besonders authentische Art und Weise zu verkörpern. In unserer Gesamtwertung hat
sich die Serie unsererseits insgesamt achteinhalb unserer möglichen zehn
Bewertungspunkte verdient, sodass wir diese durchaus als das österreichische
Comeback des Jahres bezeichnen würden. Wir sind gespannt, was hierauf noch folgen
wird. Wir würden uns eine häufigere Fernseh- und Filmpräsenz der beiden Schauspieler
auf jeden Fall sehr wünschen.
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