Samstag, 31. Dezember 2022

Weber & Breitfuss auf Reha / beim Film - MA 2412 Reloaded

Jahrelang saßen Michael Weber (Alfred Dorfer) sowie Ingenieur Engelbert Breitfuss (Roland Düringer) Seite an Seite im Büro der MA2412, dem Amt am Rande der österreichischen Hauptstadt, welches sich mit der Bewilligung von Weihnachtsdekoration auseinandersetzte und dementsprechend meist nur im Dezember etwas Parteienverkehr verzeichnete. Dennoch gelang es den Beamten sich dort über Jahrzehnte hinweg über Wasser zu halten, doch damit soll nun Schluss sein, denn die Einsparungsmaßnahmen machen auch vor der MA2412 nicht halt, sodass die langjährigen Angestellten kurzerhand in den frühzeitigen Ruhestand entlassen wurden. Selbstverständlich gingen die Jahre an Weber und Breitfuss nicht spurlos vorbei, sodass sich die beiden Kollegen, welche ein herz und eine Seele sind und sich dennoch nicht ausstehen können regelrecht auf die gewonnene Freizeit freuen und einander schwören, sich in ihrem Leben nie mehr über den Weg laufen zu wollen. Selbstverständlich ist dem nicht so, wie die beiden erst kürzlich im ORF Ausgestrahlten Filmepisoden von „Weber & Breitfuss“ bereits zeigten, bei welchen Harald Sicheritz wie in so vielen anderen österreichischen Erfolgsformaten erneut die Aufgabe der Regie übernahm. Am 30. Dezember 2022 erschienen die ersten beiden Episodenfilme „Auf Reha“ und „Beim Film“ im Vertrieb der Hoanzl GmbH auch bereits in Form einer DVD, von welcher auch wir dieser Tage ein Exemplar erhalten und selbstverständlich noch einmal hineingesehen haben um unser Augenmerk nicht nur auf den Inhalt, sondern auch auf die technischen Gegebenheiten dieser Produktion zu legen. In „Auf Reha“ begeben sich die beiden ehemaligen Beamten unabhängig voneinander nach ihrem Berufsalltag erst einmal auf Kur. Während Ing. Engelbert Breitfuss tatsächlich mit ein paar Wehwehchen zu Kämpfen hat, versucht Michael Weber hingegen einen luxuriösen Urlaub auf Kosten der Krankenkasse und seiner zuvor abgeschlossenen Zusatzversicherung zu machen. Wie der Zufall es so will, laufen sich die beiden dort kurz nach ihrer Ankunft auch schon über den Weg und bemerken, dass in der Heilanstalt irgendetwas nicht mit rechten Dingen zugeht, sodass sie, angetrieben durch die Neugier des Ingenieurs, sich auf die Suche nach der Ursache machen. Letztendlich versucht die Klinikleitung bloß Simulanten außer Gefecht zu setzen und sieht sich dabei zu äußerst kuriosen Maßnahmen gezwungen. Im zweiten Teil der filmischen Rückkehr der beiden Staatsbeamten wartet „Beim Film“ eine außergewöhnliche Herausforderung für die beiden. Was viele erst hier herausfinden ist, dass Herr Ingenieur Breitfuss seit vielen Jahren schon eine Vorliebe dafür hat als Komparse in dem einen oder anderen Film mitzuwirken. So kommt es ihm gerade recht, dass sich jene Agentur bei ihm meldet, und ihm eine neue Rolle anbietet, bei welcher er schon seit langer Zeit hinterlegt ist. Mike Weber hingegen genießt die freie Natur und versucht mit seiner Drohne, welche ihm seit seiner Pensionierung ein attraktives Nebeneinkommen beschert, sensationelle Landschaftsaufnahmen zu machen. Als er in der Nähe einer Burg ein Plakat zu sehen bekommt, dass hier kürzlich ein Vampirfilm gedreht werden soll, wittert er seine Chance als Drohnen-Spezialist bei den Aufnahmen mitzuwirken. Bei einer Vorstellung bei selbiger Agentur die auch kürzlich erst Breitfuss kontaktiert hatte, wird sein Drohnen-Angebot zwar abgelehnt, ihm jedoch eine Komparsen-Rolle als Vampir angeboten. Wie der Zufall es so möchte begegnen sich Weber & Breitfuss so also bald erneut am Filmset sodass neckische Zwistigkeiten dort schon bald erneut aufflammen und dieses Mal unter den Produzenten sogar für Begeisterung sorgen, da sie besonders authentisch wirken. Doch auch auf der Burg kommt es anders als Gedacht, sodass Weber und Breitfuss gezwungen sind wie einst in der Vergangenheit erneut zusammen zu arbeiten. Natürlich darf man diese Produktionsreihe an sich nicht mehr mit alten Serienaufnahmen vergleichen, denn anstatt sich mit bürokratischem Kram auseinanderzusetzen sieht man die beiden beamten hier in der Ausübung diverser Freizeitaktivitäten, wobei jedoch auch immer wieder bekannte Gesichter in den Rollen verschiedener Nebencharaktere zu sehen sind. Wer unvoreingenommen an diese beiden Teile herangeht, der wird hierbei auch gut unterhalten, wobei wir sagen müssen, dass wir den Teil „Auf Reha“ sogar um einiges Unterhaltsamer fanden als „Beim Film“, der die beiden dennoch aber auch von einer ganz anderen humorvollen Seite zeigt, die man den beiden sicherlich nicht zugetraut hätte. Insofern würden wir es natürlich sehr begrüßen die beiden Figuren in weiteren Episoden wie „Im Urlaub“, „Im Museum“, „Im Tiergarten“, „Weihnachtliche Hilfe für Herrn Claus“ oder ähnlichem zu Gesicht zu bekommen. Optisch erhält man hier ein sehr schönes Bild, welches kräftige, kontrastreiche und sehr warm gehaltene Farben mit sich bringt, dem es an Schärfe keineswegs mangelt. Der Ton ist hier in hochwertigem Dolby-Audio im Stereo-Format verfügbar wodurch die Dialoge zu jederzeit gut zu verstehen sind. Insgesamt wird man hierbei rund eineinhalb Stunden gut unterhalten, wobei man durchaus das Verlangen auf mehr verspürt. Roland Düringer und Alfred Dorfer haben ihre Rollen auch über zwanzig Jahre nach der letzten Klappe für die Serie keineswegs verlernt und wissen diese auf besonders authentische Art und Weise zu verkörpern. In unserer Gesamtwertung hat sich die Serie unsererseits insgesamt achteinhalb unserer möglichen zehn Bewertungspunkte verdient, sodass wir diese durchaus als das österreichische Comeback des Jahres bezeichnen würden. Wir sind gespannt, was hierauf noch folgen wird. Wir würden uns eine häufigere Fernseh- und Filmpräsenz der beiden Schauspieler auf jeden Fall sehr wünschen.

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