Mittwoch, 14. Oktober 2020

Wien Im Rosenstolz

Bereits seit zwanzig Jahren gibt es das Wien Im Rosenstolz Festival bereits in der österreichischen Bundeshauptstadt, bei welchem zahlreiche Musiker der Nation ihre Wienerlieder und Schrammelmusik zu ihrem Besten geben. Diese sind mittlerweile sehr Rar geworden und vielen womöglich als Unterhaltungsmusik beim Heurigen ums Eck vielleicht bekannt – im Radio jedoch findet man rare Stücke wie jene die auf diesem Best-Of Album aus zwanzig Jahren Festival wohl nur vereinzelt bis gar nicht. Um das Festival, welches heuer trotz aller Umstände über den gesamten Oktober über die Bühne geht, ordentlich zu würdigen, haben sich zahlreiche Künstler dazu zusammengefunden einige Raritäten der wienerischen Kultur und Werke die es auf jeden Fall wert sind nicht in Vergessenheit zu geraten ordentlich zu würdigen. Auch wir haben vor kurzem ein Exemplar dieses Doppelalbums erhalten in welches wir sehr gerne wieder vorab für euch hineingehört haben. Selbstverständlich möchten wir euch einen Einblick in dessen Nummern gewähren und haben die aus unserer Sicht besten Stücke aus zwei Tonträgern für euch herausgepickt. Eröffnet wird das Lief von der Gruppe Neue Wiener Concert Schrammeln und dem Werk „Über’n Semmering“ in welchem der Urwienerische-Musikstil besonders gut zur Geltung kommt und in seiner Interpretation äußerst empfehlenswert scheint. Einer der ganz großen Wiener Liedermacher war Georg Danzer, den hier Ernst Molden & Der Nino Aus Wien mit „Vorstadtcasanova“ in ihrer ganz eigenen Interpretation gebührend würdigen. Klanglich als auch instrumental ist diese sehr gelungen und kann sich durchaus hören lassen. „32 Groschen“ wurde hier großartig von Die Strottern dargeboten und gibt sich auch hier äußerst unterhaltsam und hat im musikalischen Sinne so einiges drauf. Der Song „Einbahn“ der hier von Gebrüder vorgetragen wird geht durch und durch unter die Haut und unserer Meinung nach sollte man nicht darauf verzichten auch in diesen hineinzuhören. Wiener Blond geben den Titel „Der Letzte Kaiser“ hier zu ihrem Besten. Gesanglich, klanglich als auch inhaltlich liegt hier alles im grünen Bereich und weiß einen positiven Eindruck zu hinterlassen. Nicht zu vergessen ist die Nummer „Wann I Amoi Stirb“ für welche der mittlerweile verstorbene Karl Hodina und Roland Neuwirth zusammen zum Mikrofon und den Instrumenten gegriffen haben. Auch diese sollte man sich nicht entgehen lassen. Auch im zweiten Teil dieses Doppel-Albums bekommt man sensationelle Darbietungen wie etwa „Der Beamte“ von Wolf Bachofner & Bela Koreny zu hören. Dieser Song ist sehr unterhaltsam und musikalisch gesehen auf allen Ebenen sehr gelungen. Typisch wienerisch geben sich Georg Breinschmid und Magdalena Klamminger mit „B’soffm in Hernois“. Es ist ein Klassiker unter den Wiener-Liedern und ist bis heute unvergessen. Ein moderneres Werk ist hier von Trio Lepschi und „Imma Onlein“ enthalten, welches zahlreiche Begriffe des technologischen Zeitalters beinhaltet und den Charme des Wienerlieds weiterleben lässt. Die Tanzgeiger interpretieren hier voller Elan die „Feuerwehr Polka“ welche gänzlich instrumental ausgefallen ist und mehr ins traditionelle bis fast schon Volksmusik geht. Dennoch eine großartige Darbietung die hier fehlerfrei zu ihrem Besten gegeben wird. Inhaltlich sehr tiefsinnig und ergreifend ist das Werk „zizalweis“ das hier durch Kollegium Kalksburg aufgenommen wurde und zu gefallen weiß. Karl Hodina und Roland Neuwirth schließen dieses Album mit „I liassert Kirschn Für Di Wachsn Ohne Kern“, welches in dieser Interpretation sehr angenehm klingt und dieses Best-Of in aller würde zu Ende gehen lässt. Alles in allem handelt es sich hierbei um eine Zusammenstellung auftretender Künstler der letzten beiden Jahrzehnte, die mehr als gelungen ist und insgesamt sehr hörenswert erscheint. Es ist uns durchaus bewusst, dass Wienerlieder nicht jedermanns Sache sind, dennoch sind wir überzeugt davon, dass dies einfach zur Wiener Kultur gehört und auf keinen Fall aussterben darf. Es ist großartig, dass einst dieses Festival ins Leben gerufen wurde und es wäre wünschenswert, wenn dieses mindestens auch die nächsten zwanzig Jahre weiterhin besteht. Das Album an sich können wir euch sehr empfehlen und auch ein Besuch auf dem Wien Im Rosenstolz ist auf jeden Fall empfehlenswert. Die Scheibe erhält von uns acht unserer möglichen zehn Bewertungspunkte. Alle näheren Informationen zu Live-Terminen und dem Festival selbst findet ihr auf www.rosenstolz.at

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