„Das Brot
verdorben, die Spiele krank – es funktioniert nicht, das wisst ihr doch schon
lang…“ so beginnt die erste Strophe der neuen Wizo Platte „Der“ welche
am 12. August 2016 durch das Label Hulk Räckorz (im Vertrieb der Edel Germany GmbH) in Form einer CD,
als schicke Vinyl und ganz modern auch als MP3-Download erschienen ist. Rund
zwei Jahre ist es her als die Band ihr sensationelles Comeback mit ihrem Vorgänger-Album „Punk Gibt’s Nicht Umsonst (Teil III)“ feierte und auch seitdem hat
sich wieder einiges rund um Frontman Axel
Kurth getan. Nachdem der Bassist Thorsten
„Karachoo“ Schwämmle der Band bereits nach nur einer gemeinsamen Tour
wieder den Rücken gekehrt hatte, trennte sich auch der jahrelange Schlagzeuger Thomas Guhl im vergangenen Dezember von
seinem Kollegen Axel Kurth und der
gemeinsamen Band Wizo. Kurth und Guhl trennten sich jedoch in aller Freundschaft, da Thomas Guhl die Band rein aus
familiären Gründen, so heißt es, die Band verlassen hat. Es wurde bekannt, dass
Alex Stinson ihn in der Band am
Schlagzeug künftig ersetzen wird. Gleichzeitig ist dieser auch in der Band Start A Fire an derselben Position zu
finden. Am 25. Juni 2016
präsentierte die Band auf dem Amnesia Rockfest ist Montebello (Québec) die neue
Single „Adagio“, die der erste
Vorbote aus dem Album „Der“ ist. Knapp
einen Monat später folgte die Veröffentlichung des Stückes „Verwesung“ mit welchem auch das genaue Veröffentlichungsdatum des
Albums bekannt gegeben wurde. Entstanden sind die darauf befindlichen Stücke irgendwann
in den Jahren zwischen 2006 und 2016. Eröffnet wird „Der“ durch das eingängige Stück „Adagio“ welches einen genialen Text, großartige Riffs und einen
fetten rockigen Klang zu bieten hat. Dieses können wir euch ganz klar
empfehlen. Auf dieses folgt der Titel „Wahlkrampf“
in welchem sie die Zeit rund um die Wahl und die Lügen der Politiker besingen. Auch
hier bekommt man die gewohnte schnelle Rhythmik von Wizo geboten die absolut empfehlenswert ist. „Verwesung“ ist der darauffolgende Song, der auch schon vorab zu
hören war. Klanglich erinnert er irgendwie an ein Werk welches die ärzte interpretiert haben.
Melodisch und auch inhaltlich ist dieser aber sehr gut gelungen und fügt sich
in dieses Album sehr gut ein. „Bierboot“
ist sehr gut gelungen und gestaltet sich sehr eingängig. Die Strophen gestalten
sich eher ruhig, der Refrain hingegen haut ordentlich auf den Putz. Dieses Werk
eignet sich sehr gut zum Mitsingen und Mitgrölen. Wie auf jedem Wizo-Album darf eine Nummer gegen
Rechtsradikale Menschen nicht fehlen welche hier mit „Antifa“ vertreten ist. Die Strophen sind sehr gut gelungen und
auch der Refrain ist melodisch sehr gut und besonders eingängig, sodass man bei
den Konzerten gemeinsam mit der Band einen Chor gegen Ausländerfeindlichkeit
bilden kann. Besonders gut gefallen hat uns auch das Stück „Déja Vu“ in welchem Wizo eine
wichtige Botschaft an ihre Hörer und die Welt haben. Hier sollte man auf jeden
Fall hineingehört haben. In „Chaostage94“
besingt die Band rund um Axel die Vergangenheit
in Deutschland. Die sogenannten Chaostage bezeichneten ein Aufeinandertreffen
vieler verschiedener Punks, zu welchen zu dieser Zeit klarerweise bereits auch Wizo (gegründet 1986) zählten. Besonders
gut gefällt uns der Song „Trübsal“ welcher geniale Riffs, eine tolle Rhythmik
und einen genialen Text besitzt. Hier bekommt man alles was das Punker-Herz
begehrt in nur einem Song zu hören. Eine besonders wilde Nummer auf diesem
Album ist „Lieblinge“ welche sich
sehr gut darauf einfügt. Mit „Wahrheit“
kommen wir auch schon langsam zu den letzten vier Titeln dieser Scheibe. Dieser
ist zwar gut gelungen hält sich aber eher im Hintergrund dieser Scheibe fest.
Der Refrain von diesem gefällt uns jedoch sehr gut. „Dummheit“ ist ein sehr eingängiges Werk in welchem die Dummheit
der menschlichen Spezies besungen wird. Es könnte auf dieser Welt alles so viel
einfacher ablaufen, wenn es nicht so manchen Spinner unter uns gäbe. „Apocalypso“ ist zwar von der Thematik
her alles andere als fröhlich, jedoch wird der Text in fröhlicher Rhythmik
verpackt, zu welcher man sich sehr gerne mitbewegen möchte und auch sehr leicht
mitsingen kann. Wir wären dafür, dass man dieses Stück als nächste Single
auskoppeln würde. Zu guter Letzt wäre dann noch die Nummer „Hässliche Punker“ in welcher es Axel Kurth wieder einmal auf den Punkt trifft. Auch diese gefällt
uns sehr gut und passt hervorragend zum neuen Wizo Album .Alles in allem ist „Der“
ein absolut gelungenes Album auch wenn dieses nicht ganz am Vorgänger-Album
anknüpfen kann. Doch um eine Erfolgreiche Platzierung in den Charts geht es den
Jungs von Wizo ohnehin nicht –
wichtig ist dass die Stücke bei den Fans gut ankommen und, dass die darin
versteckten Botschaften auch ankommen. Uns gefällt die neue Scheibe der Band
sehr gut und daher geben wir dieser auch achteinhalb unserer möglichen zehn
Bewertungspunkte. Wir werden uns die Band auch Live sicherlich nicht entgehen
lassen, denn im Herbst gehen Wizo
auf „Der“-Tour.
WIZO-DER-TOUR-2016:
05.08.2016 - Ruhrpott Rodeo, Hünxe/Bottrop
10.08.2016 - Open Flair, Eschwege
14.08.2016 - Taubertal-Festival, Rothenburg ob der Tauber
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