Wenn das Wienerlied auf Klassik trifft dann ist es eine sagenhafte
Winterreise auf die sich Roland Neuwirth und Florian Krumpöck
begaben und sich den weitverbreiteten Werken des Komponisten Franz Schubert
angenommen haben um diese auf ganz eigene Art und Weise und mit eigenständigem
Text zu interpretieren. Wer wenn nicht Roland Neuwirth wäre wohl besser
für ein solches Projekt geeignet, wobei dieser anfänglich doch noch ein wenig
mit sich selbst gezögert hat, ob er sich denn tatsächlich an Schuberts
Vermächtnis heranwagen sollte, denn immerhin konnte er ihn weder über dessen
Einverständnis noch um seine Meinung hierzu befragen. So obliegt es nun den
Fans ob diesen ein Album mit „klassischen“ Wienerliedern zusagt. Auch wir haben
kürzlich ein Exemplar dieser Scheibe erhalten, auf welcher sich insgesamt
vierundzwanzig Stücke befinden, in die wir gerne wieder vorab für euch
hineingehört haben und euch nun in gewohnter Manier kurz schildern möchten, was
dieser Tonträger inhaltlich so mit sich bringt. „Gute Nacht“ nennt sich
das erste darauf befindliche Werk welches sehr schöne Klänge mit sich bringt
und einen sehr tiefgründigen Text beinhaltet, der sowohl instrumental als auch
in gesanglicher Darbietung sehr überzeugen kann. Es folgt im Anschluss „Die
Wetterfahne“, welcher sich klanglich als auch gesanglich sehr gut einfügt
und auf jeden Fall hörenswert erscheint. Auch „Gefrorene Thränen“ ist in
seiner Art und Weise der Interpretation sehr gelungen. Sowohl Roland
Neuwirth am Gesang als auch Florian Krumpöck am Piano können sehr
von sich überzeugen. In „Erstarrung“ bietet sich einem ein sehr
gelungener Inhalt der auf die melodischen Klänge abgestimmt auch gesanglich
sehr gut wiedergegeben wird. Über einen sehr schönen Klang erscheint auch „Der
Lindenbaum“ der hier in melodischer als auch in gesanglicher Hinsicht
regelrecht erstrahlt und sich hier sehr gut einfügt. Unserer Ansicht nach
sollte man sich dieses Werk nicht entgehen lassen. Inhaltlich sehr gelungen
findet man hier auch „Wasserfluth“ vor, welches gesanglich gut auf die
klassischen Töne Schuberts abgestimmt wurde und dem Komponisten mit
Sicherheit in dieser Form zugesagt hätte. Auf anhieb hat uns auch das Werk „Auf
Dem Flusse“ sehr überzeugt, welches und vor allem in gesanglicher
Darbietung sehr positiv überzeugt hat. Etwas schwungvoller in seiner melodischen
Darbietung erscheint „Rückblick“, welches auch in gesanglicher
Interpretation recht hektisch wirkt. Auch dieses hat uns klanglich als auch
inhaltlich sehr gut gefallen. Ruhiger und nachdenklicher hingegen wirkt
hingegen das Stück „Irrlicht“ welches uns sehr gut gefallen hat und sich
hier ganz gut einfügt. „Rast“ ist eine sehr gefühlvoll interpretierte
Nummer, die sowohl klanglich als auch gesanglich sehr zu gefallen weiß und
einem sehr nachdenklich stimmt. Diese passt hervorragend zu den bisherigen
Nummern, weshalb auch dieser bestens auf diesem Tonträger aufgehoben ist. Das
Stück „Frühlingstraum“ führt einem verschiedene Jahreszeiten regelrecht
vor Augen. Auch hier lohnt es sich hineinzuhören, da dieser vor allem in
poetischer Hinsicht jede Menge zu bieten hat. Die Halbzeit dieser Scheibe erreicht
man mit dem Titel „Einsamkeit“ welcher gesanglich als auch melodisch
hier auf jeden Fall gut hineinpasst. „Die Post“, „Der Greise Kopf“
und „Die Krähe“ wissen zu überzeugen und sind sich vom melodischen Aufbau
her recht ähnlich. Auch gegen diese Interpretationen hätte Franz Schubert
mit Sicherheit nichts einzuwenden gehabt. Direkt im Anschluss darauf findet man
hier das Werk „Letzte Hoffnung“ vor, mit welchem man vor allem
gesanglich als auch inhaltlich sehr zufrieden sein darf. Der Text von „Im
Dorfe“ wirkt in der Tat aus dem Leben gegriffen und wurde hierin sehr gut in
musikalischem Sinne dargestellt. Großen gefallen fanden wir unter anderem auch
an den Stücken „Der stürmische Morgen“, „Täuschung“, „Der Wegweiser“ und
„Das Wirtshaus“, welche in ihren Darbietungen sowohl klanglich als auch
gesanglich als auch großartigen Inhalten sehr überzeugend sind und sich auf
jeden Fall hören lassen können. Sehr wohlwollend lauschten wir auch aufmerksam
den Klängen von „Muth!“ welche uns sehr gut gefallen haben und wir auch
euch nahe legen können hier hineingehört zu haben. Sehr gut gelungen ist auch
das Stück „Nebensonnen“ das einen sehr schönen Klang mit sich bringt und
an sich sehr gut zum Stil dieses Albums passt. Zu guter Letzt findet man hier
außerdem noch das Liedgut „Der Leiermann“ vor, welches ruhiger
ausgefallen ist und auch hier wieder einen sehr nachdenklichen Text zu bieten
hat. Alles in allem erhält man hier vierundzwanzig gelungene Werke die sich in
ihren Längen doch sehr unterscheiden. Die Klänge am Piano wurden perfekt den
Originalen nachempfunden und auch die gesanglichen Darbietungen hierzu sind
sehr passend, wenn auch ein wenig depressiv was den Inhalt angeht. Roland
Neuwirth und Florian Krumpöck haben hier eine großartige
Grundidee noch besser als angenommen umgesetzt und zählen völlig zu Recht zu
den größten gegenwärtigen Künstlern dieses Landes. Für das gemeinsame Album „Winterreise“
können wir unsererseits insgesamt siebeneinhalb unserer möglichen zehn
Bewertungspunkte entbehren. Wer den Klang der klassischen Musik mag und auch
den Wiener Dialekt liebt, der wird auch an dieser Scheibe mit Sicherheit eine Freude
haben.
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