Mittwoch, 26. August 2020

Diknu Schneeberger Trio – Live From Porgy & Bess

Diknu Schneeberger, der Sohn des bekannten Jazz-Bassisten Joschi Schneeberger ist bereits seit sechzehn Jahren voll im Musikgeschäft und auch was das Genre anbelangt, so scheint er voll und ganz in die Fußstapfen seines Vaters zu treten. Diknu Schneeberger ist unter anderem Bestandteil des Joschi Schneeberger Quintetts und tritt nun seit einiger Zeit auch mit zwei Kollegen an seiner Seite als Diknu Schneeberger Trio auf. Das Jazz-Genre hingegen ist jedoch in beiden musikalischen Formationen vorhanden, wobei das letztere Musikprojekt lediglich aus einem Bass (Kontrabass) sowie zwei Gitarren besteht. Erst im vergangenen Jahr veröffentlichte das Trio das Studioalbum „Gypsy Rebel“ mit welchem man unter anderem auch im heurigen Jahr auf Tour gehen wollte. Die seit bereits März anhaltende CoVid19-Pandemie machte den Musikern jedoch diesbezüglich wie vielen anderen Kollegen einen Strich durch die Rechnung, sodass bis hin zum Herbst sämtliche Konzerte abgesagt werden mussten. Damit das Publikum jedoch nicht ganz ohne Live-Musik ausharren musste, begab man sich im April unter Ausschluss der Öffentlichkeit vor Ort gemeinsam ins Porgy & Bess in Wien, von welchem man ein Live-Konzert via Online-Stream ins Internet brachte. Gleichzeitig wurde dieses Live-Konzert auch mitgeschnitten und in weiterer Folge auch gemastert, sodass das Diknu Schneeberger Trio nun voller Stolz ihr Live-Album „Live From Porgy & Bess“ mit allen Werken dieser denkwürdigen Online-Veranstaltung veröffentlichte. Auch uns wurde kürzlich ein Exemplar dieser Scheibe zugesandt, sodass wir es uns nicht nehmen haben lassen, den versäumten Live-Stream nun in etwas hochwertigerer Qualität nachzuholen, sodass wir auch euch nicht weiter im ungewissen lassen möchten, was diese Scheibe in klanglicher Hinsicht zu bieten hat. Wer das Diknu Schneeberger Trio kennt, weiß dass es sich hierbei um eine rein instrumentale Jazz-Formation handelt, in welcher Gesang keine Rolle spielt. Eröffnet wird dieser Live eingespielte Tonträger durch „Martins Song“, welcher sich in seinen Klängen äußerst schwungvoll gibt und eine großartige Kombination zwischen den Gitarren und dem Bass darstellt. Die Interpretation ist sehr gut gelungen und zudem gute Laune bringend. „Love For Everybody“ nennt sich die darauffolgende Nummer, welche in seinen Tönen den Urlaub regelrecht nach Hause bringt und einen vor sich hinträumen lässt. Was die Rhythmik anbelangt, so erinnert diese in manchen Teilen ein wenig an „Weiße Pferde“ von Georg Danzer. Ein sehr hörenswerter Titel, der in jeder Hinsicht überzeugt und uns auf jeden Fall eine Empfehlung wert ist. „Frische Minze“ ist ein sehr tanzbares Stück, zu welchem es sich sehr gut Walzer tanzen lässt. Dieses wirkt in melodischer Hinsicht sehr frisch und liegt zudem sehr gut in den Ohren, sodass man sagen kann, dass dieses vollinhaltlich sehr gut gelungen ist. Eine etwas flotteres Werk findet man hier mit „Hope Of Universe“ vor, in welchem das Zusammenspiel zwischen Gitarren und Bass sehr harmonisch wirkt und auch gut funktioniert. Klanglich als auch rhythmisch hat uns dieses sehr positiv beeindruckt. Einen musikalisch gut umgesetzten Tango findet man hier mit dem Titel „Game Of Elements“ vor, welcher sich sehr gut in dieses Album eingliedert und uns als äußerst hörenswert erscheint. Uns ist dieser auf jeden Fall eine Empfehlung wert. Was das Stück „Around The Lake“ anbelangt, so haben wir hier tatsächlich das Bild eines gut gelaunten Regen-Spaziergangs rund um einen See vor Augen. Die musikalische Untermalung dieser Gedanken ist sehr passend und vor allem in klanglicher Hinsicht sehr gelungen. Die Töne werden jederzeit sauber und fehlerfrei wiedergegeben, sodass diese einen sehr positiven Eindruck hinterlassen haben. In der Tat ein sehr rebellisches Werk findet man hier mit „Rebel“ vor, welches in melodischer Hinsicht sehr überzeugt und sich gut einfügt und unserer Ansicht nach sich seinen Platz auf diesem Album redlich verdient hat. Was die Nummer „Krokus“ betrifft, so fällt es schwer, zu dieser nicht zumindest mit den Füßen mit zu wippen. Was die Rhythmik hiervon betrifft, so fanden wir recht schnell gefallen daran und auch dieses Mal ist die instrumentale Kombination von Gitarren und Bass äußerst gut gelungen. Im vergleich zu den übrigen Stücken dieser Scheibe ist „Nuages“ etwas langsamer ausgefallen. Klanglich gibt sich dieses ziemlich gut, wobei wir sagen müssen, dass uns dieses persönlich eher weniger angesprochen hat. Eine gute Begleitung für das Wetter-Panorama im ORF wäre mit Sicherheit das Stück „Feuerlicht“ welches unseres Erachtens sehr hörenswert ist und in welches man auf jeden Fall hineingehört haben sollte. „Abenteuer Erde“ ist ein Werk, das sich auch in musikalischem Sinne sehr abenteuerlich gestaltet und instrumental auch sehr gut umgesetzt wurde und welches wir euch gerne auch empfehlen können. Im Anschluss darauf bekommt man hier „Miri Dai“ zu hören, welches instrumental gut gelungen scheint und auch hier wieder sehr an Georg Danzer erinnert. Diese Nummer klingt großartig und ist zudem auch sehr ausdrucksvoll und dem Interpreten-Trio sehr gelungen. In schwungvoller Manier findet das Album schließlich mit „Swing De Vienne“ seinen würdevollen Abschluss. Auch hier stimmen die Töne beim Zusammenspiel absolut überein, sodass es unglaublichen Spaß macht hier diesen Klängen zu lauschen. Alles in allem dürfte es Diknu Schneeberger, Jolian Wohlmuth und Martin Heinzle auch ohne vor Ort Publikum großen Spaß gemacht haben während des Lockdowns dennoch für ihre Fans auf der Bühne zu stehen, denn was die Qualität der einzelnen Werke dieser Live-Aufnahmen betrifft so ist hier alles in einwandfreiem Zustand. Alles in allem hat uns dieses Album sehr gut gefallen, sodass wir auch nicht weiter zögern, um euch dieses weiter zu empfehlen. Wenn euch das Jazz-Genre liegt oder ihr zwischendurch einmal Abwechslung zur alltäglichen Musik braucht, so solltet ihr hier auf jeden Fall gerne zugreifen. Von uns bekommt dieses Album in unserer Gesamtwertung schließlich acht unserer möglichen zehn Bewertungspunkte.

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