Mittwoch, 12. August 2020
Deep Purple - Whoosh!
Nach zweiundfünfzig
Jahren auf der Bühne könnte man meinen, dass man sich durchaus zur Ruhe setzen
kann. Anders hingegen denken jedoch die Rolling Stones oder etwa auch Deep
Purple. Letztere Band hat am 07. August 2020 ihr neues
Studioalbum „Whoosh!“ veröffentlicht, welches mittlerweile das
einundzwanzigste ist. Die Bandbesetzung hat sich im laufe der Jahrzehnte
durchgehend verändert. Lediglich Schlagzeuger Ian Paice ist von Anfang
an mit dabei. Wer in den vergangenen Jahren Deep Purple einmal Live
erlebt hat, weiß, dass die Band immer noch lodert und performancemäßig auch
immer noch sehr überzeugt. Auch uns hat dieser Tage ein Exemplar des neuen
Studioalbums erreicht, welches durch earMusic (Edel Germany GmbH) in
Form einer Standard-CD, Limited-Edition-CD, als Vinyl, sowie auch digital als
MP3-Download und Stream veröffentlicht wurde. Selbstverständlich haben wir es uns
nicht nehmen lassen in dieses Album hineinzuhören, sodass wir euch nun in
gewohnter Manier kurz auf die einzelnen Werke eingehen möchten um euch
bestmöglich zu schildern, was euch hierbei zu erwarten hat. Eröffnet wird diese
Platte durch den Titel „Throw My Bones“, welcher den typisch rockigen Deep
Purple-Sound wiedergibt und gewiss Lust auf mehr macht. Uns hat dieser sehr
gefallen. Im Anschluss folgt der Song „Drop The Weapon“, in welchem vor
allem Orgelklänge sowie die melodisch gut gestimmte Gitarre im Vordergrund stehen.
Klanglich als auch inhaltlich ist dieser sehr gut umgesetzt worden und es somit
auf jeden Fall wert gehört zu werden. Das Stück „We’re All The Same In The
Dark“ ist ganz in Ordnung, hält sich jedoch im Großen und Ganzen doch eher
zurück und hätte unseres Erachtens klanglich doch etwas mehr Power vertragen
können. Dieser klingt irgendwie wie eine mitgeschnittene Jam-Session. „Nothing
At All“ ist die vierte darauf befindliche Nummer, die wesentlich besser in
seinem Klang ist als sein Vorgänger. Hier stellt Don Airey sein Können deutlich
unter Beweis. Klassische Orgelklänge, gut abgemischt mit einem wundervollen
Gitarren-Solo – besser könnte es letztendlich kaum sein. Das Werk „No Need
To Shout“ ist ein sehr rockig ausgefallen. Auch hierin bekommen sowohl das
Klavier als auch die Gitarre wieder großartige Solo-Einlagen. Insgesamt
erinnert dieses von seinem Klang her an Saloon-Musik, wie man sie
möglicherweise aus alten Filmklassikern vielleicht kennt. Auch hier lohnt es
sich auf jeden Fall hineinzuhören. Der Titel „Step By Step“ bietet eine
sensationelle Einleitung an der Orgel. Rhythmisch ist dieser sehr eingängig und
vor allem auch sehr hochwertig, sodass hier Deep Purple wieder einmal
mehr unter Beweis stellen, dass sie immer noch zu den ganz Großen des
Rock-Olymps gehören. Ein äußerst schwungvolles Stück bietet sich mit „What
The What“ an. Es fällt einem sehr schwer hier die Füße still zu halten,
sodass sich dieses sehr gut zum Mitbewegen eignet und gewiss auch Live gut ankommen
wird. Die längste Nummer dieser Scheibe trägt den Namen „The Long Way Round“.
Zunächst wirkt diese noch etwas langwierig, nach etwa zwei Minuten geht es hier
jedoch in instrumentaler Hinsicht voll und ganz zur Sache. Man hat das Gefühl
als würden sich die Gitarren- sowie Orgelklänge hier gegenseitig herausfordern.
Insgesamt ergänzen sich die Töne jedoch sehr gut sodass man hier ein sehr
eindrucksvolles Lied geboten bekommt, das letztendlich sanft sein Ende findet.
Sehr positiv gestimmt hat uns auch der Song „The Power Of The Moon“,
welcher in melodischer Hinsicht viel zu bieten hat, und sich sehr gut in dieses
Album integriert. Auch hier können wir ganz klar unsere Empfehlung aussprechen.
Mit etwas mehr als eineinhalb Minuten findet man mit „Remission Possible“
das kürzeste Werk dieser Scheibe vor, welches gänzlich instrumental ausgefallen
ist und sich hier gut eingliedert. „Man Alive“ ist einer der besten
hierauf befindlichen Titel, der sowohl klanglich als auch gesanglich zu
überzeugen weiß und als eigenständige Auskopplung sehr gut funktioniert und auf
jeden Fall genügend Potential in sich trägt um auf einem nächsten Best-Of der
Band enthalten zu sein. Eine weitere, jedoch wesentlich längere instrumentale
Nummer findet man hier mit „And The Address“ vor, welcher vor allem den
Gründungsjahren der Band gewidmet ist und in melodischer Hinsicht sehr überzeugen
kann, da instrumental hier alles richtig gemacht wurde. Somit wären wir die
regulären Stücke einmal durch, wobei zu sagen ist, dass die Scheibe bis hierhin
insgesamt gut gelungen scheint. „Dancing In My Sleep“ ist der
zusätzliche Bonus-Track, welcher ganz gut gelungen ist und insgesamt recht gut
hier hinpasst. Des Weiteren findet man in der limitierten CD-Version auch noch
eine zusätzliche DVD vor, auf welcher sich das Konzert auf dem Hellfest 2017
sowie eine Unterhaltung zwischen Roger Glover und Bob Ezrin
befindet, die so einige interessante Details mit sich bringt. „Whoosh!“
ist ein gut gelungenes Studioalbum, welches Fans sowie Hard-Rock Fans auf jeden
Fall begeistern wird. Sowohl das Album an sich als auch der Zusatz in der
limitierten Auflage der CD sind absolut zu empfehlen, weswegen wir hier gerne
acht unserer möglichen zehn Bewertungspunkte vergeben. Im kommenden Jahr wird Deep
Purple gleich zweimal nach Österreich kommen, sofern es die Covid19-Situation
zulässt. Wer hier mit dabei sein möchte, sollte sich also baldigst seine
Tickets für den 07. September 2021 auf der Burg Clam oder den 07.
Oktober 2021 für die Lovely Days in Eisenstadt sichern.
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