Samstag, 11. Dezember 2021

Die Otto Blu-Ray Box (1-5)

Otto Waalkes ist seinem Humor und vor allem sich selbst über Jahrzehnte hinweg stets treu und vor allem auch bodenständig geblieben. Otto, wie er sich selbst einfach nur nennt, hat sich im Laufe der Zeit regelrecht zu einer Marke entwickelt und Markenzeichen hat der Ostfriese viele. Um einige Beispiele zu nennen wären da unter anderem der sogenannte „Otto-Gang“ oder vielmehr auch seine selbst gezeichneten Ottifanten. Zwischen den Siebziger- und Achtzigerjahren begann Ottos Komiker-Karriere auf den Kleinkunstbühnen Deutschlands. Seit Jahrzehnten füllt er ganze Hallen und weiß auch immer wieder auch auf der großen Kinoleinwand als Darsteller oder auch Synchronsprecher zu begeistern, wobei er immer wieder unverkennbare Elemente mit einbringt, sodass man bei Figuren wie dem Grinch oder Sid, das Faultier aus dem Film Ice-Age einen direkten Bezug zu Otto aufbauen kann. Am 10. Dezember 2021 erschien durch Tobis Film (im Vertrieb der Leonine Distribution GmbH) „Otto – Die BluRay Box“ in welcher sich seine ersten fünf Kino-Abenteuer in restaurierter und damit hochauflösender Qualität bieten. Vor allem der erste davon gilt bis heute immer noch als einer der erfolgreichsten Filme der deutschen Filmgeschichte, sodass sich dieser einen regelmäßigen Platz im Fernsehprogramm redlich verdient hat. Dennoch bekommt man die Otto-Filme viel zu selten zu Gesicht, was sich anhand dieser schicken Box nun ändern lässt. Hiervon haben auch wir dieser Tage ein Exemplar erhalten und euch die wichtigsten Einzelheiten hierzu zusammengefasst. Im ersten Streifen „Otto – Der Film“ spielt sich Otto Waalkes selbst und gibt sich als junger Ostfriese, den es in die große Stadt verschlagen hat. Durch Zufall wird er dort auf einer Baustelle zum Lebensretterin der wohlhabenden jungen Dame Silvia (Jessika Cardinahl). Doch anstatt dafür gebührend gefeiert zu werden, wird Otto lediglich mit einem kleiner Flasche Wein beschenkt, die jedoch bereits so viel Wert ist, dass er damit seine Schulden bei einem Kredithai (Peter Kuiper) hätte begleichen können, wenn er ihn nicht selbst getrunken hätte. Doch Wein ist nicht das Einzige was Otto genossen hat, denn er ist auch liebestrunken von der schönen Silvia, die jedoch bereits mit Harald (Sky DuMont) verlobt ist und auch bei Silvias Mutter nicht gerade den besten Eindruck hinterlassen hat. So schlittert Otto von einem Schlamassel in das nächste – sehr zur Unterhaltung seiner Zuschauer und wurde damit einst zum erfolgreichsten deutschen Kinofilm gekürt. Einen Erfolg wie diesen wollte Otto Waalkes natürlich nicht unbeantwortet lassen und war bald darauf in „Otto – Der Neue Film“ zu sehen. Otto muss hierin seine Wohnung räumen und hat bereits seine wichtigsten Dinge zur Abreise zusammengepackt. Als er sich gerade aus dem Staub machen möchte hält ihn jedoch sein Vermieter auf, da Otto noch seine Schulden begleichen muss. Da dieser jedoch zurzeit kein Geld hat, fordert dieser, dass er seine Schulden bei ihm in Form von Hausarbeiten abrackern muss. Glücklicherweise gibt es da aber noch Anna (Anja Jaenicke), die Tochter des Hausmeisters, welche Otto, soweit sie kann den Rücken freihält, da sie ein Auge auf den schusseligen Ostfriesen geworfen hat. In Ottos Wohnung zieht schon bald eine neue Mieterin, die hübsche, aber äußerst spießige Gaby Drösel (Ute Sander) ein, die Otto mit ihrem bildhübschen Anblick in ihren Bann gezogen hat. Doch Gaby steht auf ganz andere Männer – einen himmelt sie förmlich – nämlich Filmikone Amboss (Georg Blumensaat) der mit einem muskelbepackten Körper auftrumpfen kann. Um bei Gaby doch irgendwie punkten zu können gibt sich Otto kurzerhand als Professor Doktor Edelsen (Friedrich Schoenfelder) aus, der kürzlich verreist ist und Otto gebeten hat einen Blick auf seine selbstmordgefährdete Katze zu werfen. Otto tut nahezu alles, um Gaby zu gefallen und ihr zu imponieren, weshalb ihn Anna aufgrund ihrer Eifersucht auffliegen lässt und Otto so manche Sorgen bereitet. Auch hier schaffte es Otto ein weiteres Mal zu begeistern und vor allem sein Publikum mit seinem unverkennbaren Humor zum Lachen zu bringen. Es war also nur eine Frage der Zeit bis „Otto – Der Außerfriesische“ nachfolgte. In diesem ist Otto bereits in seiner Heimat, der ostfriesischen Nordseeküste angekommen, deren Landschaftsbild man für eine Hochgeschwindigkeitsstrecke opfern und damit die ruhige friedliche Idylle zerstören möchte. So ist es nur eine Frage der Zeit bis auch an Ottos Leuchtturm zwei Männer der Firma anklopfen und ihn zum Verkauf bewegen möchten. Naiv wie Otto ist hätte er einem Deal bereits zugestimmt, doch das kann Frauke (Barbara May) in letzter Sekunde gerade noch verhindern, da sie diesen mitteilt, dass nicht Otto sondern dessen großer Zwillingsbruder Benno (Otto Waalkes) der Eigentümer des Leuchtturms ist. Dieser ist der Einzige, der den Bau der High-Speed-Strecke noch verhindern kann, denn dafür muss dieser zurückkehren und seinen Besitz auch in Anspruch nehmen und zudem auch noch einen Baum pflanzen. Benno ist bereits vor Jahren nach Amerika ausgewandert, sodass sich Otto kurzerhand auf den Weg macht, um seinen Bruder nach Hause zu holen. Auch der Chef des Highspeed Unternehmens bekommt von der Sache Wind und setzt kurzerhand einen Auftragskiller auf Benno an, um das Millionen-Projekt schon bald umsetzen zu können. So liegt es an Otto seinen Bruder rechtzeitig zu finden und einen geplanten Anschlag abzuwenden, um sein geliebtes Zuhause retten zu können. Wie auch in den vorherigen drei Teilen spielt auch im nächsten Otto-Film die Liebe eine große Bedeutung, genauer gesagt in „Otto – Der Liebesfilm“. Liebesgott Armor (Otto Waalkes) ist ganz schon faul geworden und anstatt Liebespaare zu bilden verbringt er seine Zeit lieber mit Videospielen. Bis zu jenem Zeitpunkt an dem Gott einen Schlussstrich zieht und ihn erst weiterspielen lässt, wenn er bereit ist seiner Arbeit ordnungsgemäß nachzugehen.  Gesagt getan richtet Amor seine Pfeile aus und trifft den Straßenmusikanten Otto kurzerhand ins Herz. Unglücklicherweise verrutscht jedoch Amors zweiter Pfeil und trifft anstatt wie vorgesehen Tina (Jessika Cardinah) ihren Hund, sodass sich Otto vor dessen Trieben in Sicherheit bringen muss und wohl weiter auf die Liebe warten muss. Doch nach einigen Turbulenzen trifft Amor schließlich auch Tina mitten ins Herz, sodass die beiden letztendlich doch noch irgendwie zusammenfinden. Alles was dem jungen Glück noch fehlt ist eine gemeinsame Unterkunft, und die möchte sich Otto musikalisch erspielen. Dr. Beierle (Juraj Kukura) der nicht nur Intendant des Fernsehens sondern zugleich auch Veranstalter einer Verlosung einer Villa im Lodenwald ist versucht Ottos Geschick aus Missgunst zu sabotieren, was zu unangenehmen Überraschungen während der musikalischen Aufführung im Fernsehen führt. Nicht zu vergessen ist natürlich auch der fünfte und wohl aufwändigste seiner Filme, der sich „Otto – Der Katastrophenfilm“ nennt. In diesem bekommt man eine Otto-Geschichte von Geburt an zu sehen – im wahrsten Sinne des Wortes – denn Anfangs scheint es so als würde man hier die Geburt Jesus parodieren. Baby Otto wird von seinen Eltern vor schreck nach der Geburt ausgesetzt und landet über einen Fluss bei seinem Ziehvater (Otto Waalkes), der vorgibt Kapitän des legendären Schiffs Queen Henry gewesen zu sein. Jahre darauf auf dem Sterbebett erzählt dieser dem mittlerweile herangewachsenen Otto, dass all dies eine Lüge gewesen sei und er sich seinen Traum nie erfüllen konnte. Otto war von dessen Erzählungen jedoch immer so beeindruckt, dass er im Namen dessen an Bord der Queen Henry als Seemann anheuern möchte, sodass er sich kurzerhand auf den Weg nach Hamburch macht, wo er jedoch die Aufnahmeprüfung für Seemänner mehr als nur vermasselt.  Ein alleinstehender Koffer sowie eine Musikgruppe junger Damen verhelfen ihm jedoch dazu als blinder Passagier an Bord zu gehen. Währenddessen planen im fernen Japan die Eigentümer des Schiffs einen Versicherungsbetrug, sodass die die Queen Henry auf offener See zum Sinken bringen wollen um dadurch eine riesensumme Geld abzukassieren. Dies bekommt natürlich auch die Regierung mit und hält Otto für den vermeintlichen Terroristen an Bord, sodass ein aberwitziges Katz und Maus-Spiel beginnt. Als das Schiff verloren scheint, machen sich der Kapitän sowie ein Teil der Besatzung von Bord, sodass Otto notgedrungen das Steuer des Schiffs übernimmt und damit ungewollt die Freiheitsstatur in New York anzielt. Jeder der fünf Otto-Filme ist auf seine Art etwas ganz besonderes, sodass viele noch heute darauf hoffen noch einmal in den Genuss eines weiteren typischen Otto-Films zu kommen. Jedoch hat sich Otto Waalkes in den letzten Jahren vielmehr zu Kooperationen mit Komiker-Kollegen (Ottos Eleven) die Synchronisierung animierter Filme (Ice Age, Der Grinch,…) und die Umsetzung märchenhafter Geschichten (7 Zwerge, Catweazle) hinreißen lassen. Dennoch feierte der berühmte Blödel-Barde damit große Erfolge. Immer wieder ist Otto auch auf der Bühne zu sehen und dort fühlt er sich immer noch am wohlsten. Die fünf hier enthaltenen Otto-Filme wurden für diese BluRay-Erstauflage technisch entsprechend aufbereitet, was sich vor allem an der Bildqualität gut erkennbar zeigt. Auch am Ton wurde fleißig rumgeschraubt, sodass man hier gut verständliche Dialoge in hochwertigem Klang zu hören bekommt. Da es sich hierbei um deutsche Filmproduktionen handelt, ist dieser hier selbstverständlich in Deutsch (DTS-HD MA 5.1, DTS-HD MA 2.0, DTS-HD MA 2.0 Mono) verfügbar und liefert auch in dieser Sprache entsprechende Untertitelungen, die sich optional zuschalten lassen. Als zusätzliche Ausstattung findet man in diesen Boxen auch Originale-Kinotrailer in bester Auflösung vor. Alles in allem ist diese Box sehr zu empfehlen, ganz gleich, ob man die Filme bereits kennt oder nicht – enttäuscht wird man hierbei, sofern man Komödien mag keineswegs. In unserer Gesamtwertung erhält Die Otto Blu-Ray Box insgesamt achteinhalb unserer möglichen zehn Bewertungspunkte, sodass wir euch diese überarbeitete Wiederauflage der Filme nur sehr empfehlen können.





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