Samstag, 5. Dezember 2020

Ihre Entscheidung Gott

Am 23. November 2020 erschien durch Constantin Film das deutsche Film-Drama Ihre Entscheidung Gott erstmalig in der ARD um dann in weiterer Folge drei Tage danach auch in Form einer DVD sowie auch als VOD im Handel zu erscheinen. Hierbei handelt es sich um eine Fernseh-Produktion, bei welcher Lars Kraume als Regisseur tätig war und aus jenem Theaterstück von Ferdinand von Schirach hier eine filmische Interpretation zu seinem Besten geschaffen hatte. Theaterstücke filmisch umzusetzen ist grundsätzlich nicht einfach, jedoch nicht unmöglich. Weder das eine noch das andere ist uns bisher zu Ohren gekommen und dennoch haben wir es uns nicht nehmen lassen in das uns seit wenigen Tagen vorliegende DVD-Exemplar dieses Streifens hineinzusehen, sodass wir uns auch hier wieder ein Bild über den Inhalt des Films sowie aber auch die technische Verarbeitung dieses Streifens gemacht haben, sodass wir für euch nun wieder zu unserem Besten geben möchten, was dieser Film sowohl inhaltlich als auch in seiner Produktion so zu bieten hat. Richard Gärtner (Matthias Habich) ist ein ehemaliger Architekt, der mit seinen achtundsiebzig Jahren im Ruhestand lebt. Seit seiner Pensionierung ist er psychisch immer weiter abgedriftet und findet mittlerweile keinen Grund mehr, um wofür es sich zu leben lohnt, sodass er seinem Leben ein Ende bereiten möchte. Aktive Sterbehilfe ist jedoch verboten. Er bittet seine Ärztin Dr. Brandt (Anna Maria Mühe) darum ihm Medikamente zu verschreiben, sodass diese einen tödlichen Verlauf bringen. Da sie damit ihre Zulassung riskieren würde, verneint sie dies klarerweise. So wendet er sich mit seinem Fall an das Gericht sowie den deutschen Ethikrat, sodass sein Fall tatsächlich seine Verhandlung findet und darüber entschieden wird ob Richard tatsächlich die Möglichkeit bekäme über das eigene Ableben selbst zu entscheiden. Dem Ethikrat gehärt auch Frau Dr. Keller (Ina Weisse) an, welche sich einige Sachverständige zur Hilfe holt, um auch mit einigen Experten über diese Thematik zu diskutieren. Hier stehen sich die beiden Fronten, bestehend aus der Verfassungsrechtlerin Prof. Litten (Christiane Paul) und Richard Gärtners Anwalt Herr Biegler (Lars Eidinger) und Bischof Thiel (Ulrich Matthes) sowie Chef der Ärztekammer Prof. Sperling (Götz Schubert) gegenüber. Am Ende ist es jedoch die Vorsitzende (Barbara Auer) die sich anhand der beiden Sichtweisen und Diskussionen über die gewünschte Sterbehilfe eine Entscheidung fällen muss, die sich um nicht weniger als über Leben und Tod dreht, was mit Sicherheit keine einfache Aufgabe ist. Inhaltlich behandelt dieser Film eine Thematik, die in vielen Ländern umstritten und daher verboten ist. Während die einen in der Sterbehilfe Erleichterung sowie Erlösung für jene sehen, für die ohnehin kaum Hoffnung besteht, sehen die anderen darin den dadurch möglichen Missbrauch, der unschuldige Menschen, die doch gerne kämpfen würden unschuldig ums Leben kommen. Beide Sichtweisen sind verständlich und verlangen nach einer Möglichkeit, durch welche ein derartiges Missverständnis gar nicht erst möglich wäre, sodass jeder Mensch die Möglichkeit hat, ohne Einfluss Dritter über sein eigenes Leben und sein eigenes Ende zu urteilen. Dieser Film behandelt genau diese Thematik, die durchaus interessant ist und auch inhaltlich sehr gut auf dem Bildschirm dargestellt wird. Optisch liefert die DVD ein sehr schönes Bild, bei welchem die Farben in aller Natürlichkeit erscheinen. Der Kontrast wirkt sehr ausgewogen und auch die Schärfe des Bildes wurde ganz gut eingefangen. Dieser eineinhalbstündige Spielfilm wird in deutscher Sprache mit einem Dolby Digital 5.1 Klang wiedergegeben, sodass die Dialoge zwischen den einzelnen Figuren zu jeder Zeit gut zu verstehen sind. Auf zusätzliche Extras wurde hierbei leider verzichtet. Dennoch erhält man hier einen recht interessanten Film mit einer durchaus authentischen und äußerst sehenswerten Thematik, die unser Interesse auf jeden Fall durchgehend auf sich gezogen hat. So vergeben wir für Ihre Entscheidung Gott insgesamt sieben unserer möglichen zehn Bewertungspunkte.

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