Freitag, 25. Oktober 2019

Conchita Wurst - Truth Over Magnitude

Tom Neuwirth alias Conchita Wurst ist ein wandelbares Multitalent. Ganz gleich ob als Sänger, Sängerin oder Moderator(in) macht der Künstler als Kunstfigur in jeder Hinsicht eine gute Figur. Durch seine Selbstdarstellung als bärtige Frau sorgte er beim Eurovision Songcontest vor fünf Jahren für weltweites Aufsehen und holte damals sogar den ersehnten Sieg für Österreich. Mittlerweile ist er als Conchita Wurst beim dritten Studioalbum angelangt und verändert sich nicht nur in musikalischer, sondern auch in optischer Hinsicht. Es scheint so als würde sich Wurst von Conchita abkapseln und eine ganz neue Richtung einschlagen, doch wie man im heurigen Jahr auch des Öfteren zu sehen bekommen hat, ist die Kunstfigur Conchita deswegen nicht gestorben, sondern entwickelte sich daraus vielmehr eine gespaltene Persönlichkeit, die sowohl als Conchita als auch als Wurst ihre Erfolge feiert. Nachdem man bereits einige Vorboten zu Hören und Sehen bekommen hat, ist das dritte Album „Truth Over Magnitude“ schließlich am 25. Oktober 2019 durch Sony Music in Form einer CD sowie auch als MP3-Download im Handel erschienen. Auch uns liegt bereits seit kurzem ein Exemplar der fertigen CD vor, sodass auch wir uns die Zeit genommen haben hier vorab für euch hineinzuhören. Eröffnet wird dieses Album durch die allererste Vorab-Single „Trash All The Glam“, welche bereits im März für aufgrund des neuartigen Musikstil-Richtung und des Musikvideos für Aufregung sorgte. Melodisch ist diese sehr gut geworden, gesanglich wurde hier unter anderem auch mit Verzerr-Effekten gearbeitet sodass dieser zugegeben für Conchita Wurst etwas ungewöhnlich klingt. Insgesamt betrachtet bietet sich einem hier jedoch ein musikalisches Kunstwerk, welches schwer in Ordnung ist. Auf diese folgt der Titel „Satori“, welcher klanglich als auch gesanglich sehr gut gefällt und recht international rüberkommt und unserer Ansicht nach von der Stimmfarbe hier einen Hauch von Justin Timberlake mitbringt. „To The Beat“ ist ein Stück, welches sich vor allem melodisch sehr gut in dieses Album einfügt und unter anderem einen sehr gelungenen Refrain mit sich bringt und auf jeden Fall als hörenswert erscheint. In „Can’t Come Back“ kommen sowohl die tiefe als auch die hohe Stimmlage von Wurst zum Vorschein. Man könnte meinen, dass es sich hierbei um ein Duett zweier verschiedener Sänger handelt, dabei werden die Strophen hier von ein und derselben Person interpretiert. Gesanglich als auch klanglich hat dieses Werk einen sehr positiven Eindruck bei uns hinterlassen. „Hit Me“ ist eine sehr eingängige Nummer welche sich sehr gut für diverse Clubs eignen würde. In rhythmischer Hinsicht konnte uns diese auf Anhieb von sich überzeugen und insgesamt klingt diese sehr eingängig, nahezu Hitverdächtig, wurde jedoch trotz seiner Vorab-Veröffentlichung leider viel zu wenig im Radio promotet. Das Stück „See Me Now“ schlägt hier deutlich sanftere Töne an und ist in seiner Umsetzung ganz gut gelungen, sodass wir euch auf jeden Fall empfehlen können hier hineinzuhören. Es folgt der Song „Resign“ welches klanglich ganz in Ordnung erscheint, welchem wir jedoch insgesamt nur wenig abgewinnen konnten. Im Vergleich zu dem bisher gehörtem Material hält sich dieser eher im Hintergrund dieser Platte fest und schafft es nicht wirklich auszubrechen. „Under the Gun“ ist ein sehr tanzbares Stück, welches sich auch gut für Discotheken und Nachtclubs anbieten würde. Der Refrain gibt sich sehr eingängig und erinnert und klanglich irgendwie an die Modern Talking-Zeiten in den achtziger Jahren vermischt mit völlig modernen Tönen. Der Titel „Kuku“ ist melodisch als auch inhaltlich ganz gut geworden und gliedert sich im Großen und Ganzen ganz gut in diese Scheibe ein. Als eigenständige Single jedoch, hätte dieser unserer Meinung nach jedoch nur geringe Aussichten für einen Erfolg. „Forward“ ist ein sehr eingängiger Song, welcher sowohl auf gesanglicher als auch auf instrumentaler Ebene von sich überzeugen kann. Die Nummer „SIX“ hat uns melodisch auf Anhieb begeistert und ist durch ihre doch eher ruhigere Art und Weise möglicherweise ein guter Anwärter darauf im nächsten James Bond Abenteuer im Abspann zu laufen. Nachdem es einst mit „Rize Of The Phoenix“ nicht geklappt hat, stehen hiermit möglicherweise die Türen erneut dafür offen. Zu guter Letzt wäre da dann auch noch der Namensgeber „Truth Over Magnitude“ welcher uns in jeder Hinsicht ganz gut gefallen hat und auf jeden Fall sehr hörenswert erscheint und einen wirklich tollen Abschluss für diese Scheibe darstellt. Auch die neuartigen Musikalischen Wege von (Conchita) Wurst wissen zu überzeugen und werden mit Sicherheit bei Fans auf Gefallen treffen und mit Sicherheit auch neue Leute für sich begeistern können. Auch diese Platte zeigt, dass Tom Neuwirth absolut alles richtig macht, was seine musikalische Karriere anbelangt, denn zu Zeiten als er noch bei der Casting-Show Starmania teilgenommen hatte, konnte er sich einen Erfolg wie diesen lediglich erträumen. Man sieht also was man mit etwas Ehrgeiz, einer guten Stimme und das richtige Gespür für Entertainment so alles erreichen kann. Insgesamt hat uns das Album sehr gut gefallen. Selten, dass wir eine mit solch einer musikalischen Vielfalt wie hier zu hören bekommen. Wieder einmal mehr zeigt sich, dass der einstige Songcontest-Sieg kein Zufall gewesen ist und Conchita Wurst definitiv zu den talentiertesten und außergewöhnlichsten Künstlern der Welt zählt. Wir fühlten uns sehr gut unterhalten, was dieses Album anbelangt und möchten hierfür gerne achteinhalb unserer möglichen zehn Bewertungspunkte vergeben und empfehlen euch, hier zumindest einmal hineingehört zu haben.





Nächste Livetermine:
02.11.19 - Album-Release-Konzert im Wiener WUK
26.11.19 - Conchita & Wiener Symphoniker in der Wiener STADTHALLE.

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