Tom Neuwirth
alias Conchita Wurst ist ein
wandelbares Multitalent. Ganz gleich ob als Sänger, Sängerin oder Moderator(in)
macht der Künstler als Kunstfigur in jeder Hinsicht eine gute Figur. Durch
seine Selbstdarstellung als bärtige Frau sorgte er beim Eurovision Songcontest vor
fünf Jahren für weltweites Aufsehen und holte damals sogar den ersehnten Sieg
für Österreich. Mittlerweile ist er als Conchita
Wurst beim dritten Studioalbum angelangt und verändert sich nicht nur in
musikalischer, sondern auch in optischer Hinsicht. Es scheint so als würde sich
Wurst von Conchita abkapseln und eine ganz neue Richtung einschlagen, doch
wie man im heurigen Jahr auch des Öfteren zu sehen bekommen hat, ist die Kunstfigur
Conchita deswegen nicht gestorben,
sondern entwickelte sich daraus vielmehr eine gespaltene Persönlichkeit, die
sowohl als Conchita als auch als Wurst ihre Erfolge feiert. Nachdem man bereits
einige Vorboten zu Hören und Sehen bekommen hat, ist das dritte Album „Truth Over Magnitude“ schließlich am 25. Oktober 2019 durch Sony Music in Form einer CD sowie auch
als MP3-Download im Handel erschienen. Auch uns liegt bereits seit kurzem ein
Exemplar der fertigen CD vor, sodass auch wir uns die Zeit genommen haben hier
vorab für euch hineinzuhören. Eröffnet wird dieses Album durch die allererste
Vorab-Single „Trash All The Glam“,
welche bereits im März für aufgrund des neuartigen Musikstil-Richtung und des
Musikvideos für Aufregung sorgte. Melodisch ist diese sehr gut geworden,
gesanglich wurde hier unter anderem auch mit Verzerr-Effekten gearbeitet sodass
dieser zugegeben für Conchita Wurst
etwas ungewöhnlich klingt. Insgesamt betrachtet bietet sich einem hier jedoch
ein musikalisches Kunstwerk, welches schwer in Ordnung ist. Auf diese folgt der
Titel „Satori“, welcher klanglich
als auch gesanglich sehr gut gefällt und recht international rüberkommt und unserer
Ansicht nach von der Stimmfarbe hier einen Hauch von Justin Timberlake mitbringt. „To
The Beat“ ist ein Stück, welches sich vor allem melodisch sehr gut in
dieses Album einfügt und unter anderem einen sehr gelungenen Refrain mit sich
bringt und auf jeden Fall als hörenswert erscheint. In „Can’t Come Back“ kommen sowohl die tiefe als auch die hohe Stimmlage
von Wurst zum Vorschein. Man könnte
meinen, dass es sich hierbei um ein Duett zweier verschiedener Sänger handelt,
dabei werden die Strophen hier von ein und derselben Person interpretiert.
Gesanglich als auch klanglich hat dieses Werk einen sehr positiven Eindruck bei
uns hinterlassen. „Hit Me“ ist eine
sehr eingängige Nummer welche sich sehr gut für diverse Clubs eignen würde. In
rhythmischer Hinsicht konnte uns diese auf Anhieb von sich überzeugen und
insgesamt klingt diese sehr eingängig, nahezu Hitverdächtig, wurde jedoch trotz
seiner Vorab-Veröffentlichung leider viel zu wenig im Radio promotet. Das Stück
„See Me Now“ schlägt hier deutlich
sanftere Töne an und ist in seiner Umsetzung ganz gut gelungen, sodass wir euch
auf jeden Fall empfehlen können hier hineinzuhören. Es folgt der Song „Resign“ welches klanglich ganz in
Ordnung erscheint, welchem wir jedoch insgesamt nur wenig abgewinnen konnten.
Im Vergleich zu dem bisher gehörtem Material hält sich dieser eher im
Hintergrund dieser Platte fest und schafft es nicht wirklich auszubrechen. „Under the Gun“ ist ein sehr tanzbares
Stück, welches sich auch gut für Discotheken und Nachtclubs anbieten würde. Der
Refrain gibt sich sehr eingängig und erinnert und klanglich irgendwie an die Modern Talking-Zeiten in den achtziger
Jahren vermischt mit völlig modernen Tönen. Der Titel „Kuku“ ist melodisch als auch inhaltlich ganz gut geworden und
gliedert sich im Großen und Ganzen ganz gut in diese Scheibe ein. Als
eigenständige Single jedoch, hätte dieser unserer Meinung nach jedoch nur geringe
Aussichten für einen Erfolg. „Forward“
ist ein sehr eingängiger Song, welcher sowohl auf gesanglicher als auch auf
instrumentaler Ebene von sich überzeugen kann. Die Nummer „SIX“ hat uns melodisch auf Anhieb begeistert und ist durch ihre
doch eher ruhigere Art und Weise möglicherweise ein guter Anwärter darauf im
nächsten James Bond Abenteuer im Abspann zu laufen. Nachdem es einst mit „Rize Of The Phoenix“ nicht geklappt
hat, stehen hiermit möglicherweise die Türen erneut dafür offen. Zu guter Letzt
wäre da dann auch noch der Namensgeber „Truth
Over Magnitude“ welcher uns in jeder Hinsicht ganz gut gefallen hat und auf
jeden Fall sehr hörenswert erscheint und einen wirklich tollen Abschluss für diese
Scheibe darstellt. Auch die neuartigen Musikalischen Wege von (Conchita) Wurst wissen zu überzeugen
und werden mit Sicherheit bei Fans auf Gefallen treffen und mit Sicherheit auch
neue Leute für sich begeistern können. Auch diese Platte zeigt, dass Tom Neuwirth absolut alles richtig macht,
was seine musikalische Karriere anbelangt, denn zu Zeiten als er noch bei der
Casting-Show Starmania teilgenommen
hatte, konnte er sich einen Erfolg wie diesen lediglich erträumen. Man sieht
also was man mit etwas Ehrgeiz, einer guten Stimme und das richtige Gespür für
Entertainment so alles erreichen kann. Insgesamt hat uns das Album sehr gut
gefallen. Selten, dass wir eine mit solch einer musikalischen Vielfalt wie hier
zu hören bekommen. Wieder einmal mehr zeigt sich, dass der einstige
Songcontest-Sieg kein Zufall gewesen ist und Conchita Wurst definitiv zu den talentiertesten und
außergewöhnlichsten Künstlern der Welt zählt. Wir fühlten uns sehr gut
unterhalten, was dieses Album anbelangt und möchten hierfür gerne achteinhalb
unserer möglichen zehn Bewertungspunkte vergeben und empfehlen euch, hier
zumindest einmal hineingehört zu haben.
Nächste Livetermine:
02.11.19 - Album-Release-Konzert im Wiener WUK
26.11.19 - Conchita & Wiener Symphoniker in der Wiener
STADTHALLE.
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