Montag, 22. Juli 2019

Seiler & Speer - Für Immer

Dass das aus dem Bezirk Baden stammende Musik-Duo Seiler & Speer definitiv nicht zu den One-Hit-Wonder dazugehören haben sie im Laufe der vergangenen vier Jahre und vor allem auch den letzten Monaten deutlich unter Beweis gestellt. Nicht einmal die beiden selbst hätten sich gedacht, dass aus anfänglichem Spaß eine derart erfolgreiche Karriere im Musikgeschäft entstehen könnte, denn damals wollten sie lediglich einen Soundtrack für ihre Satire-Serie „Horvathslos“ erstellen. Mit „Ham Kummst“ gelang den beiden jedoch vor rund vier Jahren der große Durchbruch und aus anfänglichen Konzerten in kleineren Clubs wurden bald schon bombastische Auftritte auf den größten Bühnen des Landes sowie auch im benachbarten Deutschland, wo die beiden vor allem gemeinsam mit ihrer Meli-Bar-Combo die südliche Region bespielen.  Für die Alben „Ham Kummst“ und auch für „…und weida?“ erhielten die beiden einige Auszeichnungen. Nach kurzem Abstieg aufgrund eines Unfalls folgte kurze Zeit darauf ein umso kräftigeres Comeback mit dem Stück „Ois OK“ welcher sich nicht nur im Radio hielt sondern auch als Werbesong für eine österreichische Versicherung verwendet wurde. Nun am 26. Juli 2019 erscheint schließlich das langersehnte dritte Studio-Album, welches einige Überraschungen mit sich bringt und ein erneutes Hit-Feuerwerk verspricht. Wir hatten bereits die Möglichkeit vorab in dieses Album hineinzuhören und so werden wir euch auch diesmal bestmöglich schildern, was euch hierbei zu erwarten hat. Eröffnet wird die Scheibe durch den Song „Herr Inspektor“, welcher sich bereits seit Anfang April fix im Programm diverser Radiosender hält und insgesamt sehr eingängig ausgefallen ist. Was zunächst klanglich noch etwas ungewohnt erscheint, entpuppt sich nach mehrmaligem Hören als regelrechter Ohrwurm, der es eigentlich verdient hätte als Sommerhit des Jahres 2019 in die Geschichte einzugehen. Ein Stück das bestimmt so einigen aus der Seele spricht wird einem mit „Déjà – Vu“ dargeboten. Diese Interpretation erweist sich als sehr gefühlvoll und gestaltet sich sehr eingängig sodass wir euch auf jeden Fall nahe legen können hier hineinzuhören. „I zag eich au“ ist eine sehr gesellschaftskritische Nummer, welche uns in ihrem Refrain an eine kurze Textpassage des Kult-Films Muttertag erinnert hat. Insgesamt verfügt diese über einen sehr gut geschriebenen Inhalt sowie einen ausgezeichneten Klang. „Weust a Mensch bist“ ist ein sehr emotionaler Song, welcher zur Veröffentlichung dieses Albums außerdem als eigenständige Single ins Rennen geschickt wird. Wir sind überzeugt davon, dass auch dieser zahlreiche Hörer aller Altersklassen für sich begeistern wird denn melodisch als auch inhaltlich gibt es hier absolut nichts Negatives auszusetzen. Einen regelrechten Ohrwurm findet man hier mit „Oid Wean“ wieder, welcher auch zu unseren persönlichen Favoriten dieses Albums zählt. Die Melodie hiervon geht definitiv ins Ohr und auch der Inhalt wurde wirklich gut umschrieben. Es handelt sich hierbei um ein sehr hörenswertes Werk. Hitverdächtig ist auch der Titel „Principessa“. Um diesen kommt man hier keinesfalls herum denn vor allem der Refrain von diesem geht regelrecht ins Ohr. Als Single wäre dieser unserer Meinung nach sehr gut geeignet und kommt bestimmt auch Live sowie auch auf diversen Partys sehr gut an.  Etwas weniger Gefallen fanden wir an der Nummer „Fünf Minuten“ die für unseren Geschmack doch etwas eintönig klingt und sich dadurch auch eher im Hintergrund hält. Inhaltlich ist diese zweifelsohne gut geschrieben und von der Idee her recht kreativ, doch insgesamt wollte uns diese nicht so recht von sich überzeugen. „Ala Bin“ war jener Titel der vergangenen Winter auf und ab gespielt wurde. Hierfür stand Christian Kolonovits mit seinem Streicher-Orchester zur Verfügung und komponierte mit Christopher Seiler und Bernhard Speer zusammen eine unglaublich gefühlvolle Nummer die sich über mehrere Wochen im vorderen Bereich der Charts festhielt und damit die unterschiedlichsten Altersklassen überzeugte. Sehr gelungen ist auch der Song „Da Letzte Superhöd“ welcher in seinem Refrain sehr eingängig erscheint und klanglich, gesanglich als auch inhaltlich ein sehr gutes Gesamtbild abgibt. Wie bereits erwähnt handelt es sich beim darauffolgenden Stück „Ois OK“ um den ersten Ableger aus diesem Album, welcher bereits im Vorfeld viele auf dieses Album neugierig werden ließ und beim Publikum auf den bisherigen Konzerten seit vergangenem Jahr sehr positiv aufgenommen wurde. Dass die beiden bereits den einen oder anderen Auftritt mit Austropop-Legende Wolfgang Ambros bestreiten durften ist längst kein Geheimnis mehr. Glücklicherweise konnten die beiden ihn als Gastmusiker für den Titel „Servas Du“ gewinnen, in welchem sich die drei sehr gut ergänzen und stimmlich hervorragend miteinander harmonieren. Es handelt sich hierbei um ein Werk das einen regelrecht Gänsehaut bereitet und mit viel Gefühl sehr positiv überrascht. Auch hier lohnt es sich auf jeden Fall hineinzuhören. Den Abschluss dieses Albums liefert der Song „Maunchmoi (Reprise)“ einer Textzeile aus „Principessa“, die hier als Refrain zu einem Rückblick auf die ersten beiden Alben einspringt. Textlich lassen die beiden diese nämlich Revue passieren, was insgesamt sehr gut gelungen ist und das Album in aller Würde ausklingen lässt. Obwohl fast die Hälfte des Albums bereits im Vorfeld bereits als Singles veröffentlicht wurde bietet die Scheibe doch einiges an Überraschungen und ist unserer Meinung nach mindestens genauso gelungen wie die beiden Vorgänger „Ham Kummst“ und „…und weida?“. Wir sind überzeugt, dass auch „Für Immer“ an der Spitze der österreichischen Album-Charts mitmischen wird und vergeben unsererseits hierfür neuneinhalb unserer möglichen zehn Bewertungspunkte sodass wir euch dieses auch bedenkenlos sehr empfehlen können.




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