Mittwoch, 15. Mai 2019
Rammstein - Rammstein
„Nun das warten hat ein Ende – leiht euer Ohr
einer Legende“ so lautet eine
Textzeile im Opener des vergangenen Studioalbums von Rammstein. Tatsächlich
hat das Warten ein Ende, denn am 17. Mai
2019 erscheint nach zehn Jahren Wartezeit endlich ein neues Studioalbum.
Nicht nur das, denn bereits im vergangenen Jahr wurde ebenso bekanntgegeben,
dass die Band eine große weltweite Stadion-Tour geplant hat. Binnen weniger
Minuten waren die Konzerte restlos ausverkauft, sodass wenige Tage darauf auch Zusatzkonzerte
bekanntgegeben wurden, die sich ebenso rasant verkauften. Nun aber zurück zum
Album, welchem bereits die beiden Singles „Deutschland“
und „Radio“ vorausgegangen sind und
bereits für Schlagzeilen in den Weltweiten Medien mit den dazugehörigen
Musikvideos sorgten. Auch uns liegt bereits ein Exemplar des Albums vor, in
welches wir bereits sehr gespannt und voller Vorfreude für euch hineingehört
haben. Eröffnet wird dieses durch die erste Singleauskopplung „Deutschland“ welche inhaltlich eine
ganz klare Botschaft mit sich bringt. Klanglich bekommt man hier gewohnte harte
Klänge geboten – zudem gibt sich der Refrain sehr eingängig. Ein typischer Rammstein-Song zu welchem man auf jeden
Fall mitsingen kann. „Radio“ hießt
der darauffolgende Song, der ebenso bereits im Vorfeld ausgekoppelt wurde. Auch
dieser konnte uns klanglich als auch inhaltlich auf Anhieb von sich überzeugen.
Immer noch finden wir es sehr schade, dass es sich hierbei um eine rein
digitale Single handelt, da viele Fans jenen gewiss in physischer Form gerne in
ihrer Sammlung hätten. Das Stück „Zeig Dich“
beginnt zunächst klassisch und wird klanglich nach und nach aufgebaut. Es
handelt sich hierbei um eine klassische Rammstein-Nummer,
mit welchem sie zu ihren ursprünglichen Wurzeln zurückkehren. Klanglich ist
dieses sehr gut gelungen und der Refrain bietet sehr eingängige Text-Passagen,
die zu gefallen wissen. Etwas ungewöhnlich ist der Titel „Ausländer“ der hier viel Elektro-Musik beinhaltet und nahezu wie
eine Disco-Nummer klingt, wodurch man sich diesen in solchen Tanzlokalen
sicherlich gut vorstellen könnte. Keinesfalls hat dieses Stück etwas mit
Fremdenfeindlichkeit zu tun – ganz im Gegenteil. Weiter geht es mit „Sex“ – einem Werk, in welchem man
bewusst wieder auf provokante Zeilen setzt. Wer Rammstein kennt, weiß dass die Chancen gar nicht einmal so schlecht
stehen, dass dieses als eigenständige Single ins Rennen geschickt wird. Der
Refrain wäre auf jeden Fall eingängig genug und kommt bestimmt auch Live sehr
gut bei den Fans an. „Puppe“ ist eine
Nummer mit psychopathischem Inhalt. Klanglich erinnert diese irgendwie an ein
ähnliches Stück aus dem Album Rosenrot.
Melodisch befindet sich dieses eher auf sanfter Ebene – laut und inhaltlich
etwas schockierend wird es dann mit der zweiten hälfte dieses Werks. Der Titel „Was Ich Liebe“ ist ebenso ungewöhnlich
sanft und verfügt über einen sehr poetischen Inhalt der uns sehr positiv
beeindruckt hat. Auch hier sollte man auf jeden Fall hineingehört haben. Mit „Diamant“ findet man auch auf diesem Album
wieder ein Liebeslied, in welchem die Band sanfte Klänge in Kombination mit Tils rauem Gesang anschlägt. Auch dieses
hat uns melodisch als auch inhaltlich sehr positiv beeindruckt. Deutlich härter
wird es im Anschluss an mit dem Song „Weit
Weg“ der klanglich vielfältig und ganz gut gelungen ist, welcher nach
mehrmaligem Hören schließlich auch uns erreicht und gefallen hat. Beim ersten
Anlauf wirkt dieses Stück irgendwie dennoch im Vergleich ein wenig schwach was
den Inhalt anbelangt. Fast schon am Ende angelangt, gibt es für Freunde der
Körper-Kunst das Werk „Tattoo“ zu
hören, in welchem gewohnt harte Töne angeschlagen werden. Geniale Riffs,
großartige Melodien und gelungener Inhalt machen dieses Stück zu einem
regelrechten Ohrwurm. Abschließend wäre da dann auch noch das Stück „Hallomann“, welches im musikalischen
Sinne einem Horror-Film gleicht. Würde man sich hierzu ein Video vorstellen, so
würde auch dieses von Skandalen geprägt sein. Dennoch gestaltet sich dieses melodisch
als auch inhaltlich recht gut und lässt dieses Album würdevoll ausklingen. Insgesamt
bekommt man hier ein gut gelungenes Album zu hören, welches jedoch im Vergleich
zu vorherigen Studio-Alben doch ein wenig schwach wirkt, denn große eingängige
Hits, wie es die letzten Alben geboten haben, konnten wir hier nicht wirklich
erkennen. Eingängige Werke die sich als Single gut machen würden kann man gut
auf einer halben Hand abzählen. In manchen Stücken hat man irgendwie das
Gefühl, als ginge Rammstein langsam
die Ideen aus, denn vieles das man hier zu hören bekommt, scheint bereits
vertraut, so als ob man dieses bereits schon einmal in ähnlicher Form zu hören
bekommen hat, wobei wir noch einmal das Album Rosenrot ins Gedächtnis rufen möchten, welches klanglich, bis auf
die elektronischen Einflüsse, doch oftmals an dieses erinnert. Nach zehn Jahren
Studio-Pause hätte man sich hier durchaus mehr erwarten können. Dennoch
verkauft sich Rammstein auch dieses Mal sehr gut und liefert mit aktuellen Veröffentlichungen
die eine oder andere Schlagzeile. Gekonntes Marketing könnte man sagen. Und so
sind wir uns sicher, dass auch jenes Album auf welchem Rammstein draufsteht auch wieder aufgrund der enormen Fangemeinde
ein großer Erfolg werden wird. In unserer Gesamtwertung bekommt diese Platte
von uns insgesamt sieben unserer möglichen zehn Bewertungspunkte. Für
Plattensammler und Rammstein Fans
ist dieses Albums ohnehin ein Must-Have. Alle anderen die auf den Geschmack
kommen möchten, sollten sich lieber erst einmal mit vorherigen Studio-Alben der
Band vertraut machen. Wem die Scheibe
diesmal nicht so recht zusagt, der kann sich zumindest damit trösten, dass auch
im heurigen Jahr noch ein Solo-Album von Til
Lindemann und seinem Projekt „Lindemann“
erscheinen soll.
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