Vor wenigen Jahren noch unvorstellbar und seit September
2017 dennoch geworden ist das Musical „I
Am From Austria“ welches derzeit im Wiener Raimund Theater seine Welturaufführung hat. Dieses Musical ist eine
Zusammenstellung aus verschiedenen Erfolgsnummern des österreichischen
Liedermachers und Entertainers Rainhard
Fendrich. Es ist eine musikalische Zeitreise von seinen frühen Anfängen bis
zu den Werken der Alben die der Künstler die letzten Jahre veröffentlicht
hatte, die allesamt hier in einer einzigartigen Liebesgeschichte verpackt
wurden. Obwohl es sich hierbei um ein völlig neu inszeniertes Musical handelt
findet dieses dennoch aufgrund der bekannten Lieder enormen Zuspruch, sodass
die Vorstellungen weitreichend bis ins Frühjahr 2018 bereits größtenteils
ausgebucht sind. Auch wir waren bereits sehr darauf gespannt was dieses
inhaltlich so zu bieten hat und daher haben wir es uns natürlich nicht nehmen
lassen eine der Vorstellungen selbst zu besuchen um uns ein Bild davon zu
machen und euch ein wenig über I Am From
Austria erzählen zu können. Der Hauptbestand der Geschichte dreht sich um
den Hollywood Star Emma Carter (Iréna
Flury). Emma hat österreichische
Wurzeln und ist gerade dabei ihren neuen Film zu promoten. Dafür soll die
Schauspielerin auf dem Wiener Opernball gastieren. Als Begleitung wurde ihr
durch ihren Manager Richard (Martin
Bermoser) der gutaussehende argentinische Fußballstar Pablo García (Fabio Diso) organisiert, durch welchen Emma in den
Medien wieder in aller Munde kommen soll. Als Unterkunft gastieren Emma und ihr Manager im Wiener
Publicity Hotel „Edler“. Dort kommt es zu einem Missgeschick als unerwünschter
weise die Presse von dem prominenten Gast erfährt. Um den Pagen Felix (Matthias Trattner) zu schützen
nimmer der Junior-Chef Josi (Lukas
Perman / Oliver Arno) die Schuld auf sich und entschuldigt sich bei der
Schauspielerin mit einer Torte des Hauses und bietet ihr wenig später auch eine
Hotelführung an. Die beiden werden in einem Kühlraum eingesperrt und kommen
sich dort ein wenig näher. Die beiden scheinen sich langsam ineinander zu
verlieben und so geschieht es, dass beide völlig verrückte Dinge füreinander
und miteinander tun. So begeben sich die beiden bald zunächst auf einen
Städte-Trip durch Wien, wenig später auf einen Helikopterflug auf den
Großglockner. Dort hat Emmas Familie
auch eine Hütte in der
die beiden einkehren und die Nacht verbringen. Als am
nächsten Tag die Presse mitten am Berg vor der Tür steht denkt Emma, dass Josi dafür verantwortlich ist und dass alles nur Zweck einer
schmutzigen PR für das Hotel ist. So geschieht es, dass beide dem Liebeskummer
verfallen, Felix Josis Sportwagen
schrottet und der Ruf des Hotel Edlers auf dem Spiel steht. Als wäre das nicht
genug wäre da dann auch noch der Fußballer Pablo, mit welchem Emma auf den Ball
und dort die angebliche Verlobung verkünden soll. Das Ehepaar Edler, bestehend
aus Romy (Elisabeth Engstler/Carin
Filipčić) und Wolfgang Edler (Andreas Steppan/ Franz Frickel) hat
sich im Laufe der Jahre aus den Augen verloren und möglicherweise gibt es für die beiden sowie
deren Sohn am Ende dann doch noch das große Happy End. Das Musical an sich ist
ganz gut durchdacht und obendrein auch noch sehr gut besetzt worden. Absolute
Hingucker sind hier auf jeden Fall große Bühnen-Stars wie Elisabeth Engstler, Lukas Perman oder auch Dolores Schmidinger. Vor allem letztere, bringt viele unterhaltsame
Gags mit auf die Bühne sodass das Publikum bei bester Laune gehalten wird. Für
die Damen gibt es oftmals luftigere bekleidete Herren zu sehen. Natürlich ist
aber auch die eine oder andere Szene für die Herren hier integriert sodass auch
diese hier nicht zu knapp kommen. Alles in allem ist es letztendlich aber doch
eine rührende und äußerst herzerwärmende Liebesgeschichte der modernen Art mit
dem richtigen Hauch an dem typischen Wiener Schmäh. Rainhard Fendrichs bekannteste Hits werden hier mit großartigen
Musical-Stimmen und einem großartigen Orchester wiedergegeben. Zu den Nummern
zählen wie gesagt alte Hadern wie „Schickeria“,
„Zweierbeziehung“, „Strada Del Solo“ oder
auch „Löwin und Lamm“. Aber auch
modernere Werke wie „Bussi Bussi“, „Nimm
Dir Ein Herz“, „Nur die Liebe zählt“ oder „Die, Die Wandern“ sind
hier vertreten und fügen sich sehr gut in das Stück ein. Als kleine
Besonderheit findet man hier außerdem noch das Lied „Wo gehör‘ ich hin“, welches bislang noch nie von Rainhard Fendrich selbst auf einer CD
interpretiert wurde und eigens für das Musical geschrieben wurde. Alles in
allem bekommt man bei I Am From Austria
ein buntes Programm bester Unterhaltung zu Sehen und wir denken, dass es dies
auch absolut wert ist gesehen zu werden. Eine großartiges Bühnenbild mit
wechselnden Kulissen bieten sich einem hier an, wirklich ein Wahnsinn was hier
technisch möglich gemacht wurde. Gerne hätten wir Fendrich selbst in einer der Hauptrolle wie in jener von Wolfgang Edler gesehen, aber wer weiß,
vielleicht lässt er sich ja ein paar Mal für einen Gastauftritt hinreißen. Es
wäre zumindest eine große Geste der Wertschätzung für die Umsetzung seiner
Songs in einem überzeugend guten Musical. Wer nun auf den Geschmack gekommen ist, der
sollte möglichst schnell reagieren, denn viele Vorstellungen sind bereits
ausverkauft. Wer also noch kein passendes Weihnachtsgeschenk für seine Liebste
oder seinen Liebsten hat, der sollte möglichst bald eine Vorverkaufsstelle
seines Vertrauens aufsuchen.
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