Was im vergangenen
Jahr noch reine Spekulation war, verdichtete Sich im laufe des ersten
Jahresquartals immer mehr. Als dann im März schließlich die erste Single „Zeit“
folgte ließ man jedoch die Bombe platzen, sodass mit deren Erscheinungsdatum
schließlich auch bekanntgegeben wurde, dass ein gleichnamiges Album Ende April folgen
wird. Zwischenzeitlich versorgte man die Fans mit einer weiteren gewohnt
skandalösen und gesellschaftskritischen Single, welche sich „Zick Zack“ nennt
und nicht nur den allgemeinen Schönheitswahn, sondern auch jene Magazine
in welchem einem dieser vorgelebt wird mit einem Augenzwinkern ordentlich in Rammstein-Manier
auf die Schippe zu nehmen. Zwischen den
beiden Singles lockte man die Fans global auf eine Schnitzeljagd, denn um die
komplette Setlist des Albums preiszugeben musste man elf einzigartig gestaltete
Zeitkapseln finden in welchen sich sowohl die Titel als auch zwei Tickets für eine
Rammstein-Show seiner Wahl inklusive Anreise und Unterkunft befanden.
Zudem durfte man sich die Zeitkapsel als besonderes Sammlerstück behalten,
wovon wie bereits erwähnt nur elf Stück weltweit existieren und somit unter Fans
uns Sammlern ebenso einen unvorstellbar hohen Wert haben dürften. Am 29.
April 2022 erscheint durch die Universal Music Germany GmbH
schließlich das Album „Zeit“, in welches wir bereits vorab hineinhören
durften und nun auch euch schildern möchten, was dieses inhaltlich so mit sich
bringt. Den Anfang darauf macht das Stück „Armee Der Tristen“ welches
klanglich und inhaltlich recht Düster ist, zugleich jedoch aufgrund seiner
Eingängigkeit doch zu gefallen weiß. Als Einleitung in dieses Album eignet sich
dieses dann doch recht gut, ehe es mit dem ruhigeren Werk, dem Namensgeber, „Zeit“
weitergeht. Bereits mit dem Erscheinen der Single war die Begeisterung
vielerorts groß und entsprechend hoch waren auch im Vorfeld die Erwartungen an
dieses Album, sodass es so mancher kaum erwarten konnte. Völlig zu Recht wurde
dieses als erste Single gewählt denn inhaltlich spießt dieses nur geradezu von
philosophischen Zeilen und liefert zudem einen äußerst eingängigen Refrain der
über einen längeren Zeitraum hinweg auf jeden Fall im Gedächtnis bleibt und mit
Sicherheit auch Live sehr gut ankommen wird. „Schwarz“ nennt sich der
dritte hier enthaltene Song, der düster ist ausgefallen ist und unserer Meinung
nach von seiner Melodie her dem Titel „Hilf Mir“ aus dem Album „Rosenrot“ sehr
ähnelt. Unvergleichbar hingegen ist die Darbietung von „Giftig“ welche
klanglich wieder in gewohnten harten Riffs erstrahlt und doch enormes Potential
für einen Ohrwurm in sich trägt und auch auf den Konzerten problemlos
mitgesungen werden kann. „Zick Zack“ bekam man schon einige Tage vor der
Veröffentlichung dieses Albums zu hören und vielmehr auch zu sehen, in welchem
man dem allgemeinen Schönheitswahn verfällt und in bissigen, eingängigen Zeilen
festhält. Auch das hierzugehörige Musikvideo ist einmalig und äußerst humorvoll.
Wer den Song bisher noch nicht gehört hat, sollte sich diesen spätestens jetzt
nicht entgehen lassen. Das musikalische Werk „OK“ hätten wir uns
definitiv anders vorgestellt aber auch hier kommt es wie es kommen muss.
Rammstein setzen hier bewusst auf Provokation und Überraschungseffekt und man
muss sich eingestehen, dass die Überraschung hier auf jeden Fall gelungen ist.
Vom Inhalt mag man halten was man will, jedoch wird man sich als langjähriger Rammstein-Fan
hieran mit Sicherheit erfreuen und auch die eingängig-harte Interpretation zu
schätzen wissen. „Meine Tränen“ ist ein gut gelungenes Stück, welches
sich hier insgesamt sehr gut einfügt und vom Stil her voll und ganz überzeugt.
Auch hier kommt die dichterische Ader von Till Lindemann sehr gut zur
Geltung. Nachfolgend bekommt man mit „Angst“ den nächsten Titel zu hören,
welcher zugleich mit dem Album als weitere Auskopplung ins Rennen geschickt
werden soll. Auch hier bekommt man eine sehr hörenswerte Interpretation zu
hören die zu gefallen weiß, im Vergleich zu den ersten beiden Singles jedoch ein
wenig träge wirkt. Eine hervorragende und äußerst humorvolle Kombination aus
volkstümlicher Musik und absoluter Härte bekommt man in „Dicke Titten“
zu hören. Hier kann man bereits anhand des Namens bereits erahnen worum sich
die Lyrik hiervon dreht. Sollte hierzu ein Video erscheinen, so können wir uns
vorstellen, dass dieses wie einst bei der Single „Pussy“ auf expliziten Kanälen
in unzensierter Form gezeigt wird. Der Spaßfaktor bei diesem Werk ist auf jeden
Fall groß und dieses selbst vom Typ her provokant witzig. Auch mit dem Stück „Lügen“
knüpft man vom Stil her an ursprünglichen Werken an, wo jedoch aber auch neue
Elemente miteinbezogen wurden und diesem einen ganz besonderen Touch verleihen.
Von Sänfte bis Härte bekommt man hierin alles zu hören. Zu guter Letzt wäre da
noch die Nummer „Adieu“ in welcher Rammstein viel mehr den Tod
allgemein als ihr eigenes Ende besingen. Somit lassen sie natürlich offen
vielleicht in absehbarer Zeit neben diversen Solo-Aktivitäten vielleicht doch
noch irgendwann noch eine neue gemeinsame Scheibe ins Rennen zu schicken. Als
Abschluss dieser Scheibe ist diese natürlich sehr gut gewählt, und liefert
einen würdigen Ausklang in wilder Manier. Alles an sich erinnert diese Scheibe oftmals
an die musikalische Zeit zwischen „Reise, Reise“ und „Rosenrot“, wobei man bei
näherem hinhören auch Übereinstimmungen im melodischen Bereich zu hören
bekommt. Wer also bereits an diesen beiden Scheiben einst gefallen fand, dem
wird auch „Zeit“ mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zusagen. Was in den
Werken oftmals etwas untergeht ist das legendäre rollende „R“, welches fast
schon ein Markenzeichen von Till Lindemann geworden ist. Ganz darauf
verzichten muss man aber am Ende dennoch nicht und insgesamt klingen die elf
neuen Nummern doch ziemlich gut, sodass wir euch diesen Tonträger, welcher als
CD, als limitierte CD-Sonderedition, in unterschiedlichen Vinyl-Fassungen sowie
auch digital als MP3-Download und Streaming-Variante erscheint, auf jeden Fall
empfehlen können. Unsererseits gibt es hierfür in unserer Gesamtwertung
insgesamt acht von möglichen zehn Punkten.
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