Freitag, 4. November 2016

Böhse Onkelz - Memento

Vor elf Jahren brach für viele Deutschrock-Fans eine Welt zusammen. Die Böhsen Onkelz gaben nach fünfundzwanzig Bandjahren ihre Auflösung bekannt. Lange war es stillgewesen rund um die Band, doch dann folgte 2014 die überraschende Re-Union auf welche bisher sechs Konzerte am Hockenheimring vor rund 600.000 Menschen folgten. Diese Konzerte wurden mitgeschnitten und auch auf zwei DVD und BluRay Varianten veröffentlicht und somit für die Ewigkeit festgehalten. Im vergangenen Jahr im April wurde außerdem angekündigt, dass die Band an einem neuen Studio-Album arbeitet. Zwischendurch veröffentlichten sie die EP „Wir Bleiben“. Nun am 28. Oktober 2016 war es dann endlich soweit, „Memento“ wurde durch die Tonpool Medien GmbH endlich veröffentlicht und schmückt seither die Regale in den Plattenläden. Damit das nicht so bleibt haben wir uns dieses Studioalbum, welches bereits das achtzehnte in der Bandgeschichte ist, vorab für euch angehört und werden euch natürlich nicht länger vorenthalten, was dieses nach so langer Abstinenz von neuen Werken letztendlich so zu bieten hat. In „Memento“ wird schon beim Cover-Artwork deutlich, dass die Onkelz sich noch immer mit sich selbst und ihren Fans verbunden fühlen. Sie erinnern sich an alles Gute, alles Schlechte und haben sich, zusammen mit ihrer Gefolgschaft, ihre Memoiren zu Tausenden unter die Haut ritzen lassen. Auch das heißt „Memento“ für die Band und deren Neffen und Nichten. Die Böhsen Onkelz sind freier, angriffslustiger und unbequemer als vielleicht je zuvor und vor allem bis in die Fußsohlen motiviert. Eröffnet wird die Scheibe durch den Titel „Gott hat ein Problem“ der melodisch ganz gut geworden ist feierlich verkündet dass die Band wieder mitten im Leben steht. Auf diesen folgt das Werk „Frei“ welches klanglich sehr wild ausgefallen ist und auch inhaltlich gut gelungen ist. „Markt & Moral“ ist ein unbeschreiblich toller Song, der sich sehr gut auf diesem Album einfügt und womit sich die Band wieder einmal von ihrer wilden rockigen Seite präsentiert. Das Stück „Jeder Kriegt Was Er Verdient“ hat uns auf Anhieb sehr gut gefallen und schafft es vor allem mit einem gelungenen und sehr eingängigen Refrain von sich überzeugen. Dieses sollte man keinesfalls verpassen. Inhaltlich gut und klanglich perfekt mischt auch „Mach’s Dir Selbst“ auf diesem Album sehr gut mit und integriert sich hier sehr gut. Mit „Irgendwas für nichts“ erreichen wir auch schon die Halbzeit dieses Albums. Diese Nummer ist zwar ganz gut, hat uns aber nicht so wirklich für sich begeistern können. Vielleicht hat dies einfach nur mit Gewohnheit zu tun und ändert sich vielleicht noch, wenn wir uns diesen Titel noch einige Male anhören, jedoch ist dieser nichts wovon wir auf Anhieb überzeugt gewesen wären. Sehr empfehlenswert ist auch der Titel „Wo Auch Immer Wir Stehen“ der melodisch sehr positiv überrascht und im Refrain fast schon sowas wie über einen Chor-Gesang von der Band beinhaltet. In „Es ist sinnlos mit sich selbst zu spaßen“ gestaltet sich der Refrain sehr wild und ist es auf jeden Fall wert gehört zu werden. Auch Live kommt dieser Song sicherlich gut bei den Fans an. Ein sanfteres Werk ist „Der Junge mit dem Schwefelholz“ welcher uns vor allem melodisch sehr gut gefallen und auch einen tollen Text zu bieten hat. Einen sehr rockigen Klang hat das Stück „Nach Allen Regeln Der Sucht“ zu bieten. Auch hiermit werden Fans gewiss eine große Freude haben. „Auf Die Freundschaft“ ist ein typischer Onkelz-Song der nicht nur vom Namen her sondern auch vom melodischen her sehr an die früheren Werke erinnert. Abschließend wäre dann noch die Nummer „52 Wochen“ welche sich sehr eingängig gestaltet und einen würdevollen Abschluss dieser Scheibe darstellt. Aufgenommen wurde dieses Album zum Teil in Dublin, auf Ibiza und in Nashville, und Tennessee. Mehrere tausend Onkelz-Tattoos von tausenden Fans waren Grundlage des Artworks von „Memento“, das hochwertiger nicht sein könnte. Das Album befindet sich in einem hochwertigem Schuber mit Prägung worin sich ebenso noch ein tolles Booklet mit den Songtexten und ein 120-Seitiges Büchlein mit tausenden Fan-Tattoos befinden. Alles in allem eine tolle Scheibe die einem beim Hören durchaus ein Lächeln in das Gesicht zaubert. Man hört deutlich heraus, dass die Band reifer geworden ist, doch ob sie mit ihrem neuen Album an alte Erfolge anknüpfen können ist fraglich. Live sind sie auf jeden Fall voll da und werden immer noch gerne gesehen. In unserer Gesamtwertung erhält dieses Studioalbum von uns acht unserer möglichen zehn Bewertungspunkten und daher empfehlen wir dieses auch gerne weiter. 

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