Montag, 12. September 2016

Aus der Haut

Nach langem hat uns wieder einmal ein Drama erreicht, welches in Deutschland und in Österreich unter der Regie von Stefan Schaller produziert wurde. Hieran waren die ARD sowohl auch der ORF an der Produktion dieses Filmes beteiligt, welcher zum ersten Mal im März 2016 in der ARD seine Premiere feierte. Fünf Monate später wurde dieser am 19. August 2016 durch cmv Laservision in Form einer DVD und einer BluRay auch im Handel veröffentlicht, sodass man nun auch die Möglichkeit hat, sich diesen Film anzusehen sofern man die damalige Premiere, wie auch wir, versäumt hat. Die Geschichte, basiert auf jeden Fall, wenn vielleicht auch nicht genauso auf einer wahren Begebenheit. Immer wieder kommt es vor, dass Menschen die sich eigentlich glücklich schätzen können, weil sie ihre sexuelle Orientierung herausgefunden haben diskriminiert, verachtet, verspottet und von vielen auch gemieden werden. Wir finden, dass so etwas in der heutigen Zeit nichts mehr verloren hat und waren daher schon sehr gespannt darauf wie der Film aufgebaut ist und welche Eindrücke dieser bei seinem Publikum hinterlässt.  Die erhaltenen Eindrücke könnt ihr wie immer hier in einer kurzen Zusammenfassung samt einer kleinen aber feinen Inhaltsangabe nachlesen. Hauptfigur in dieser Serie ist der siebzehnjährige Milan (Merlin Rose) für den es in seinem Leben im Moment kaum besser laufen könnte. Auch seine Mutter Susann (Claudia Michelsen) hat sich ihren jahrelangen Traum von einer eigenen Praxis nun endlich erfüllen können. Alles läuft rund bis zu jenem Tag als Milan mit dem Auto seines Vaters Gustav (Johann von Bülow) einen gefährlichen Verkehrsunfall baut. Er war stark alkoholisiert und hatte 1,7 Promille im Blut. Kurz darauf stellt sich heraus, dass es gar kein Unfall, sondern ein Selbstmordversuch war, für welchen sich Milan zuvor noch Mut angetrunken hatte. Grund dafür war, dass er sich vor seinem besten Freund Christoph (Leonard Proxauf), der sich auch in der gemeinsamen Band befindet lächerlich gemacht hat. Eines Tages befriedigen sich die beiden gemeinsam selbst zu einem Erotikfilm, als Milan plötzlich versucht hat Christoph zu küssen. Da dieser Hetero ist, ging dieser seither völlig auf Distanz. So steht Milan plötzlich völlig allein da, denn auch seine Freundin hat Milan bereits ziemlich verärgert. In der Schule spricht es sich bald herum, dass Milan homosexuell ist, weshalb er auch bald schon der Außenseiter ist, mit welchem niemand mehr etwas zu tun haben möchte. Erst eine Affäre mit dem Fotografen Harro (Manuel Rubey) lässt ihn schließlich genug Kraft schöpfen, dies zu offenbaren und zu seinen Gefühlen zu stehen. Seinen Eltern fällt es wie Schuppen vor den Augen: Ihr Sohn ist schwul - und befreit von dem Geheimnis - endlich ganz normal. Während Gustav einen neuen Job in Berlin antritt, sucht Milan seine sexuelle Identität und Susan setzt ihre Ehe in einer Trotzreaktion mit einer alten Bekanntschaft aufs Spiel. So steht die Familie nun ganz neuen Problemen gegenüber, die es zu bewältigen gilt. Der Film hat einen sehr tiefgründigen und sehr bewegenden Inhalt, der einen schon zum Nachdenken bewegt, denn es sollte uns allen bewusst werden, dass im Prinzip jede Liebe gleich ist und es keine Unterschiede bei den Geschlechtern mehr geben darf. Jeder ist selbst dafür Verantwortlich und kann selbst entscheiden wie er Leben möchte und das sollte auch weltweit endlich akzeptiert werden. Optisch erhält man hier ein sehr schönes klares Bild so wie man es von einer Deutsch-österreichischen Produktion gewohnt ist. Die Farben wirken sehr natürlich und das Bild ist meist sehr scharf zu betrachten. Der Ton wird hier in Deutsch (Dolby Digital 2.0) wiedergegeben in welchem die Dialoge gut zu verstehen sind. Zusätzlich kann man hier auch noch deutsche Untertitel zuschalten. Neben einer Spielzeit von eineinhalb Stunden gibt es hier außerdem noch eine Bildergalerie, einen Originaltrailer sowie Interviews mit Merlin Rose, Claudia Michelsen und Johann von Bülow zu sehen. Kann man sich zwar ansehen, muss man aber nicht zwingendermaßen. Wir finden es sehr gut dass man sich solch einem Thema widmet und denken, dass der Film auch sehr gut umgesetzt und erzählt wurde. Wir finden diesen durchaus empfehlenswert und vergeben für diesen siebeneinhalb unserer möglichen zehn Bewertungspunkte. 

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